6. Deutsch-französischer Tag für Cybersicherheit

CISPA

Veröffentlicht 02.06.2023 06:30, Dagmar Finlayson

In einer Feierstunde wurde am Abend am CISPA Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit der 6. Deutsch-französische Tag für Cybersicherheit begangen. In Ihren Grußworten hoben die Festredner:innen Prof. Dr. Antoine Joux, leitender Wissenschaftler am CISPA und Projekt-Sprecher, David Lindemann, Chef der saarländischen Staatskanzlei und Bevollmächtigter für Europaangelegenheiten, Prof. Dr. Hélène Boulanger, Präsidentin der Universität Lorraine, sowie Irène Weiss, Vizepräsidentin des Ausschusses für Hochschulbildung, Forschung und Innovation und Mitglied der Delegation für Cybersicherheit der Region Grand Est, die Bedeutung grenzüberschreitender Forschung im Bereich Cybersicherheit hervor.

CISPA und Loria erneuern ihre grenzüberschreitende Kooperation in der Cybersicherheit

Hintergrund der Feierstunde ist die seit 2020 bestehende Kooperation zwischen dem CISPA und dem französischen Forschungsinstitut Loria (CNRS, Inria, Université de Lorraine) aus Nancy unter dem Schlagwort des virtuellen „French-German Center for Cybersecurity (FGCC)“. Die erfolgreiche Kooperation auf Basis des gemeinsamen Forschungsgebietes der Informationssicherheit wird mit der Erneuerung eines Memorandum of Understanding aus dem Jahr 2020 weiter intensiviert. Prof. Dr. Hélène Boulanger, Präsidentin der Universität Lorraine, und Prof. Dr. Antoine Joux unterzeichneten feierlich das gemeinsame Memorandum. Im Jubiläumsjahr der Unterzeichnung des Elysée-Vertrages bündeln damit zwei der größten europäischen Forschungsinstitutionen im Bereich Cybersicherheit ihre Kräfte und setzen ein Zeichen für die Bedeutung deutsch-französischer Forschungskooperation.

„French-German Center for Cybersecurity“ bündelt Forschung, Transfer und Innovation

Ziel des „French-German Center for Cybersecurity“ ist es, gemeinsam die Cybersicherheitsforschung sowie entsprechende Transfer- und Innovationsaktivitäten zwischen Frankreich und Deutschland zu stärken. Entlang der deutsch-französischen Achse ermöglicht dies eine fokussierte Forschung zu disruptiven Innovationen für die digitale Souveränität. Zu den zentralen Forschungsthemen gehören die Selbstbestimmung beim Data Profiling, europäische Internet- und Kryptographie-Standards, in Europa entwickelte und eingehend evaluierte Betriebssysteme zur Sicherung kritischer Infrastrukturen, der Schutz der Privatsphäre und Sicherheitsgarantien in automatisierten KI-Prozessen sowie Secure Networking in Industry 4.0 und autonome Systeme.

Festredner:innen betonen die überregionale Strahlkraft der gemeinsamen Forschung

In seinem Grußwort lobte der Chef der Staatskanzlei des Saarlandes David Lindemann die überregionale Strahlkraft des „French-German Center for Cybersecurity“: „Die erfolgreiche Kooperation im Bereich der Cybersicherheitsforschung zwischen Saarbrücken und Nancy ist nicht nur ein weiterer Beweis für die gute deutsch-französische Zusammenarbeit, sondern auch ein wichtiges grenzüberschreitendes Kooperationsprojekt, das die Ergebnisse in der Cybersicherheitsforschung bündelt, weiterentwickelt und damit den Innovationsaustausch beider Länder in diesem Forschungsbereich stärkt. Ich bin sicher, dass diese Partnerschaft zukunftsweisende Impulse in der Großregion setzt und den Transformationsprozess der Wirtschaft nachhaltig unterstützt.“

CISPA Gründungsdirektor Prof. Dr. Dr. h. c. Michael Backes wies auf die Bedeutung exzellenter deutsch-französischer Forschungskooperation hin: „Mit unserem Forschungspartner LORIA aus Nancy feiern wir gemeinsam im 60. Jubiläumsjahr des Élysée-Vertrags eine tief empfundene Freundschaft und Verbundenheit. Ich bin sehr glücklich, dass wir mit dem Festakt heute dieser erfolgreichen Zusammenarbeit weitere Strahlkraft verleihen können. Wir erschaffen beim Thema Cybersicherheit ein europäisches Gravitationszentrum des Wissens und der Ideen.“

Die Präsidentin der Université de Lorraine, Prof. Dr. Hélène Boulanger, hob das große Innovationspotential der Kooperation hervor: „Der Bereich der Cybersicherheit stellt mit seinen hohen Herausforderungen eine wissenschaftliche Challenge dar, der sich die Universität Lothringen und ihre lothringischen (CNRS und INRIA) und grenzüberschreitenden Partner (CISPA Helmholtz Center for Information Security) stellen. Das bemerkenswerte wissenschaftliche Potenzial muss in Chancen für unsere Forscher:innen und als Motor für Innovationen in diesem Sektor umgewandelt werden.“

Workshops zur Cybersicherheitsforschung in Saarbrücken und Nancy

Begleitet wurde die Feierstunde am CISPA von einer wissenschaftlichen Vortragsreihe unter dem Thema „Malware und Physical Security“, an der Forschende beider Institutionen teilnahmen. Es referierten unter anderem CISPA-Faculty Mridula Singh über „Passive keyless entry and start system of vehicles and the intrusion detection of CANBus” sowie die Loria-Forscher Jean-Yves Marion und Tristan Benoit. Im Rahmen der Kooperation zwischen CISPA und Loria finden im Wechsel zwischen Nancy und Saarbrücken regelmäßig Workshops zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten aus dem Bereich Cybersecurity statt. Der nächste Workshop ist im Herbst 2023 in Nancy geplant.

Über das virtuelle French-German Center for Cybersecurity
Das French-German Center for Cybersecurity (FGCC) ist ein Zusammenschluss von zwei der größten und renommiertesten Forschungszentren für Cybersicherheit in Europa. Das CISPA Helmholtz Center for Information Security und das Loria (CNRS, Inria, Université de Lorraine) in Nancy gehen seit dem Jahr 2020 gemeinsame Wege in der Cybersicherheitsforschung und widmen sich der Stärkung der Transfer- und Innovationsaktivitäten zwischen Frankreich und Deutschland. Federführend sind auf deutscher Seite Prof. Dr. Dr. h. c. Michael Backes und Prof. Dr. Antoine Joux sowie auf französischer Seite Prof. Dr. Jean-Yves Marion und Prof. Dr. Marine Minier.

Über das Loria
Loria ist die französische Abkürzung für „Lorraine Research Laboratory in Computer Science and its Applications“ (Lothringisches Forschungslabor für Informatik und ihre Anwendungen) und ist eine gemeinsame Forschungseinheit der Universität Lothringen und der nationalen Forschungsinstitute CNRS und INRIA. Das lothringische Forschungslabor für Informatik und seine Anwendungen wurde offiziell im Jahr 1997 gegründet und hat seinen Sitz in Vandoeuvre-lès-Nancy (Region Grand Est). Die Aufgaben von Loria bestehen hauptsächlich in der Grundlagenforschung und der angewandten Forschung in den Computerwissenschaften. Loria ist heute eines der größten lothringischen Forschungslabors in der Region Grand Est und Mitglied der Fédération Charles Hermite, in der die drei wichtigsten Forschungslabore der Universität Lothringen zusammengeschlossen sind.

Über das Cispa
Das CISPA Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit ist eine nationale Großforschungseinrichtung des Bundes innerhalb der Helmholtz-Gemeinschaft. Es erforscht die Informationssicherheit in all ihren Facetten und zielt thematisch darauf ab, das gesamte Spektrum von Theorie bis zu empirischer Forschung abzudecken. Forschungsergebnisse der CISPA-Wissenschaftler:innen finden Einzug in industrielle Anwendungen und Produkte, die weltweit verfügbar sind. CISPA, welches nach Beendigung der Aufwuchsphase rund 800 Mitarbeitende beschäftigen soll, ist im Saarland situiert und somit in direkter Nachbarschaft zu Frankreich und Luxemburg – für das Zentrum eine ideale Lage für grenzüberschreitende und lokale Kollaborationen mit anderen Forschungsinstituten.

Weitere Informationen
https://cispa.de

Foto: Prof. Dr. Marine Minier (Loria), Prof. Dr. Jean-Yves Marion (Loria), Prof. Dr. Hélène Boulanger (Universität Lorraine), Prof. Dr. Antoine Joux (CISPA), Irène Weiss (Region Grand Est), David Lindemann (Staatskanzlei Saarland) (v.l.n.r.) ©CISPA/F.Koltermann

Quelle: CISPA Helmholtz Center for Information Security


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