KH-IT-Clubabend: Nachdenken über KHZG-Projekte

KHIT

Veröffentlicht 15.03.2021 03:40, Dagmar Finlayson

Was IT-Leiter am meisten erörtern, ist das KHZG. Das war daher Thema auch beim Clubabend des KH-IT am 10.03.202 . Vortrag und Austausch der Ergebnisse in kleinen Gruppen brachten verschiedene Unklarheiten bei vermeintlich eindeutigen Vorgaben zu Tage. Über 50 Teilnehmer des virtuellen Meetings diskutierten Vorgehensweisen und Erfahrungen.

Das Ziel des Krankenhauszukunftsgesetzes ist es, die Modernisierung der Krankenhäuser voranzutreiben. Aktuell beschäftigen dazu IT-Verantwortliche wie Thomas Dehne, Vorgehensweise, Erfahrungen und Meinungen rund ums KHZG. Der IT-Leiter Universitätsmedizin Rostock gab beim KH-IT-Clubabend Einblicke in den Stand der Dinge und die Entwicklung in seinem Haus. Diese Impulse führten zu weiteren Clubabend-Aspekten.

Standards und Reifegrad

Das betraf  etwa den besonderen Fokus auf Digitalisierung der Krankenhäuser und Ausgestaltung in Form eines bundesweiten Standards. Damit soll ein höherer Grad der Vernetzung innerhalb des Gesundheitswesens angestrebt und die Patientenversorgung verbessert werden. Der Standard ist noch zu finden.

Ein weiterer Aspekt der lebhaften Diskussion war der digitale Reifegrad. Er findet in Form einer Selbsteinschätzung stattfinden. Hierzu soll im Rahmen eines Forschungsvorhabens ein Tool entwickelt werden, welches den Krankenhäusern zur standardisierten Erhebung des Digitalisierungsgrades zur Verfügung gestellt wird, sodass eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse gegeben ist.

Einige Modell sind bereits vorhanden. Welches beim KHZG den Zuschlag erhält, ist offen. Praktiker meinen, es gehe darum, nicht  Systeme zu zählen, sondern den Nutzen bestimmen zu können.

Angebote und Personal

Kritisch angesprochen wurde auch das Angebotsverhalten der Hersteller. Statt Lösungen verkaufen manche Hersteller „Luftblasen“, Lösungen stehen lediglich auf dem Papier, war zu hören.

Auch Personalprobleme beschäftigen den IT-Verantwortlichen. Qualifizierte Dienstleister zu finden scheint schwer, im eigenen Verbund Wissenstransfer zu betreiben ist eine Alternative. Mittelfristig sind Fortbildung und Ausbildung und Höherqualifizierung, auch duales Studium Impulse. Allerdings ist die Finanzierung manchmal „wackelig“, wobei Geld nicht immer alles ist, wenn das Team und die Kultur stimmen.

Angesprochen war auch IT-Sicherheit als Förderschwerpunkt 10. Ein Anteil von mindestens 15 % der beantragten sowie gewährten Fördermittel ist zur Verbesserung der Informationssicherheit vorzusehen. Dies  betrifft Informationssicherheit, darunter fallen indes auch Verfügbarkeit und Integrität. Wie diese Vielschichtigkeit in die Antragsgesatltung einzubauen ist, bedarf der Diskussion. Oftmals werden harte Fakten und kaum die weichen wie Personalkosten gesehen.

Krankenhäuser mit Kritischen Infrastrukturen sind von der Förderung über den Krankenhauszukunftsfonds ausgeschlossen. Dadurch soll eine Doppelförderung ausgeschlossen werden.

In den Blick kamen auch Ausnahmeregelungen für das Vergaberecht. „Die Vorgaben des nationalen und europäischen Vergaberechts sind durchgehend zu berücksichtigen“, so das KHZG. Doch: Ausschreibungen müssen kommunale Häuser vornehmen, andere Häuser offenbar nicht. Eine Beschwerde an die Länder läuft, da eine Ungleichbehandlung als unfair wahrgenommen wird.

IT und/oder Organisation

Kernziele des KHZG sind durch Digitalisierungslösungen erreichbar. Allerdings sind dies eher Organisations- oder besser Re-Organisationsprojekte. Das Nachdenken über Projekte geht weiter. Welches Projekt hat im Haus Vorrang? Wer setzt in kurzer Zeit alle diese Projekte um?

 


Quelle Text/Bild: Wolf-Dietrich Lorenz

 

 


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