Zukunft der Gesundheitsversorgung mit Digitalisierung und DRG-Neustart

VKD

Veröffentlicht 30.04.2021 09:30, kiw

Wie organisieren wir die Zukunft unserer Gesundheitsversorgung? Rund 300 Mitglieder des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD) beschäftigen sich mit diesem für die ganze Gesellschaft wichtigen Thema. Im Rahmen ihrer 63. Jahrestagung waren Digitalisierung und DRG wesentliche Aspekte der Frage:  „Sektorenübergreifend – oder wie viel Krankenhaus braucht das Land?“

In Krisen zeigt sich, was in der Vergangenheit versäumt wurde. Gefordert wird eine weiterhin flächendeckende Krankenhausversorgung, in der die Krankenhäuser aller Versorgungsstufen ihre Berechtigung haben, und im Sinne einer Vernetzung von High-Tech-Medizin und Grundversorgung zusammenarbeiten. Die Pandemie habe zudem deutlich gezeigt, dass zu stabilen, miteinander verbundenen Versorgungsketten auch die Rehabilitationseinrichtungen und Pflegeheime gehörten.

Dass die Digitalisierung der Kliniken als staatliche Infrastruktur zu sehen und entsprechend zu finanzieren ist, stellt eine langjährige Forderung des VKD dar. Hier gebe es Bewegung, doch das reiche nicht aus für einen grundlegenden digitalen Wandel, ohne den z. B. auch eine vernetzte Gesundheitswelt nicht zu schaffen sei. Auch die Pandemie habe die Defizite offengelegt. Der VKD fordert hier eine Digitalisierungsstrategie mit definierten Schritten und den dafür zur Verfügung zu stellenden Mitteln – die sich u.a. auch aus dem ermittelten Status Quo der Digitalisierung für jedes Haus ergeben. Internationale Vergleiche zeigten, dass eine durchgängige Digitalisierung des Gesundheitssystems ohne ein nachhaltiges Engagement des Staates nicht gelinge.

Das Finanzierungssystem wird aus Sicht des VKD den Leistungen vieler Krankenhäuser nicht mehr gerecht. Deshalb fordert auch der VKD einen Neustart des DRG-Systems, der z. B. auch eine Strukturkomponente beinhaltet und damit eine Absicherung der Vorhaltekosten aller bedarfsnotwendigen Häuser. Gleichzeitig müsse dabei die notwendige Ambulantisierung berücksichtigt werden. Für das Dilemma der Jahr für Jahr deutlich zu niedrigen Investitionsmittel müssten Bund und Länder endlich gemeinsam eine Lösung finden, die tragfähig und verlässlich sei. Auch hier könne es kein Weiter so geben. Dem im Gesetz selbst gesetzten Anspruch werde man schon seit Jahrzehnten nicht gerecht.

Ein deutlicher Abbau der stetig anwachsenden Bürokratie, der nicht nur Ärzte und Pflegende entlastet, sondern auch für Flexibilität in der Führung von Krankenhäusern sorgt, die der Situation in den Regionen entspricht, müsse endlich in Angriff genommen werden. Letzte vermeintliche Innovation sei das Pflegebudget mit einem erneut massiven Bürokratieschub.

Von vielen Seiten würden Strukturveränderungen angemahnt. Auch der VKD befürwortet notwendige Strukturreformen. Sie müssten begleitet und den regionalen Notwendigkeiten der Gesundheitsversorgung entsprechend geplant, gestaltet und finanziert werden. Die Krankenhäuser sehen sich dabei als die Zentren der Leistungserbringung, ohne die eine zukunftsfeste Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung nicht gelingen kann. Reduzierung der Kapazitäten auf die kalte Art, wie zurzeit, also am besten durch Pleiten, lehne der VKD ab.

Quelle: VKD


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