Neue Plattformstrategien – wem die Patienten gehören

Befragung

Veröffentlicht 30.07.2021 09:10, kiw

Gesundheitsplattformen werden ein fester Bestandteil der „neuen Normalität“ sein. Healthcare-Akteure werden eigene Plattformen gründen oder sich an Plattformen anderer Unternehmen beteiligen. Diese Entwicklung wird den Gesundheitsmarkt von Grund auf umgestalten. Branchen-Insider sind davon überzeugt, dass bestimmte Player künftig bestimmte Arten von Kunden-Patienten „besitzen“ werden.

Um herauszufinden, wie die Branche ihre Zukunft sieht, führten Experten von Roland Berger, einer internationalen Unternehmensberatung, eine Befragung unter mehr als 500 Experten rund um den Globus durch. Die Resultate der Roland Berger-Untersuchung waren in vielerlei Hinsicht überraschend.

So haben die Branchenexperten ihre Wachstumserwartungen seit der ersten Umfrage im Jahr 2019 deutlich nach oben korrigiert. Wenn sie recht behalten, könnten die Ausgaben für digitale Gesundheit in Deutschland schon 2025 bei ca. 57 Milliarden Euro liegen (plus 19 Milliarden Euro gegenüber früheren Einschätzungen), während sie in der Europäischen Union 232 Milliarden Euro  und weltweit sogar 979 Milliarden Euro erreichen könnten. Ein Grund für diesen Optimismus heißt Covid-19. Mehr als drei Viertel der Befragten gehen davon aus, dass die Corona-Pandemie die Einführung digitaler Healthcare-Dienstleistungen um mindestens zwei Jahre beschleunigen wird, da sich die Bevölkerung an kontaktlose Angebote für die Gesundheitsfürsorge gewöhnt.

·Der Kampf um Kunden

Branchen-Insider sind davon überzeugt, dass bestimmte Player künftig bestimmte Arten von Kunden „besitzen“ werden. Healthcare-Anbieter sind demnach optimal positioniert, um Personen mit bestehenden Gesundheitsproblemen anzusprechen, während Tech-Unternehmen aufgrund ihrer gigantischen Menge an Nutzerdaten Vorteile bei der Prävention haben. Aus diesem Szenario ergeben sich eine Reihe von Fragen. Wie werden Tech-Unternehmen ihre Kunden zum Beispiel an Healthcare-Anbieter weitervermitteln, wenn sie krank werden sollten? Warum wird der Gesundheitsbranche hier keine maßgebliche Funktion zugetraut? Und wie kann in einer fragmentierten Anbieterlandschaft die Ownership-Frage beantwortet werden?


Von Wolf-Dietrich Lorenz
Foto: Adobe Stock / Jackie Niam


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