So unterstützt IT unsere Gesundheit

Digital

Veröffentlicht 28.05.2021 11:00, Dagmar Finlayson

Die Digitalisierung im Gesundheitswesen eröffnet allen Beteiligten zahlreiche Möglichkeiten: Patientendaten können miteinander vernetzt, Diagnosen schneller gestellt und Krankheiten besser überwacht werden. Das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) stellt dafür einen großzügigen Fördertopf bereit.

Die elektronische Krankenakte, die Messung von Gesundheitsdaten per App, die Kommunikation zwischen Ärzten und Krankenhaus über eine Plattform, die Video-Sprechstunde oder Maschinelles Lernen zur Auswertung von Röntgenbildern – das sind nur einige Beispiele für digitale Technologien, die derzeit das deutsche Gesundheitswesen umkrempeln. Bisher fehlten vielen Krankenhäusern aber die finanziellen Mittel, um längst überfällige Reformen vorzunehmen. Mit dem 4,3 Milliarden Euro schweren Konjunkturpaket aus dem Krankenhauszukunftsgesetz haben sie jetzt die Gelegenheit, digital aufzuholen. Insgesamt sind Fördermaßnahmen in elf Bereichen vorgesehen, um Notfallkapazitäten auszubauen, die digitale Transformation voranzutreiben und die IT-Sicherheit zu erhöhen.

Krankenhäuser können ihre Prozesse und Strukturen unter anderem in folgenden Bereichen optimieren:  

  • Moderne Notfallkapazitäten. Um bereits in der Notfallambulanz eine sichere, aussagekräftige Diagnose stellen zu können und die Entscheidungsfindung deutlich zu verkürzen, sind moderne Lösungen wie eine PACS-Station (Picture Archiving and Communication System) hilfreich. Dahinter verbirgt sich ein digitales System zur Verarbeitung, Verwaltung und Archivierung von medizinischen Bildern und Daten, die von Medizingeräten, die für bildgebende Verfahren in der Diagnostik eingesetzt werden, erfasst werden. Das schließt Röntgen, Sonografie, CT, MRT oder Endoskopie ein. Die Daten werden an einen zentralen PACS-Server gesendet, dort gespeichert und dann an Befundungs-, Betrachtungs- und Nachverarbeitungsplätzen bereitgestellt. Die PACS-Lösung erstreckt sich nicht nur auf das Krankenhaus, sondern kann auch den Telemedizin-Bereich und nachbehandelnde Einheiten wie Reha-Einrichtungen oder Arztpraxen einschließen. Im Vergleich zur analogen Bilddokumentation erhöht die digitale Dokumentation die Effizienz und Funktionalität von Arbeitsabläufen und -ergebnissen deutlich.
  • Digitale Patientenportale für das Aufnahme-, Behandlungs- und Entlassungsmanagement. Sie ermöglichen eine echte Interaktion zwischen Patient und Krankenhaus, wobei die sogenannte „Patient Journey“ bereits vor der eigentlichen Aufnahme beginnt und weit nach der Entlassung endet. So können über das digitale Patientenportal Untersuchungen und Behandlungspläne bereits vor dem Krankenhausaufenthalt individuell mit dem Patienten abgestimmt werden. Dafür bieten moderne Systeme neben der Möglichkeit zum Hochladen aller relevanten Unterlagen sowie dem Online-Terminmanagement für ambulante, teil- und vollstationäre Behandlungen auch videobasierte Konsultationen an. Zudem kann die Patientenadministration auf nachgelagerte Leistungserbringer wie Pflege- und Rehabilitationseinrichtungen ausgeweitet werden.
  • Teil- oder vollautomatisierte klinische Entscheidungsunterstützungssysteme. Das sogenannte Clinical Decision Support System (CDSS) unterstützt das medizinische Fachpersonal bei wichtigen Entscheidungen. Das reicht von Fragen, ob ein Medikament für einen Patienten geeignet oder eine Untersuchung mit Kontrastmittel gefahrlos möglich ist, bis hin zur Dokumentation von Vitalwerten und Zuständen. Indem alle digitalen Daten und Akten herangezogen sowie Wissensdatenbanken und Nachschlagewerke einbezogen werden, kann die Behandlungsqualität deutlich verbessert werden.
  • Telemedizinische Verfahren. Darunter fallen zunächst einmal Videosprechstunden und videogestützte Beratungen für Patienten im ambulanten Bereich, die Zeit und Wege sparen. Vor allem in ländlichen Regionen kann so die medizinische Versorgung sichergestellt und verbessert werden. Genauso wichtig sind Telekonsile, Telebefunde und der Datenaustausch zwischen Krankenhäusern und ambulanten Einrichtungen. So können sich medizinische Mitarbeiter über weite Distanzen hinweg inter- und intradisziplinär austauschen. Ärztinnen und Ärzte sind in der Lage, Live-Bewegtbilder von Operationen im Rahmen von Fallkonferenzen oder Konsilien zu übertragen. Telemedizin im Notarztwagen inklusive medizinischer Befundübermittlung und digitaler Dokumentation hilft, Einsatzzeiten zu verkürzen und damit Leben zu retten.
  • IT-Sicherheit. Je stärker die Digitalisierung im Gesundheitssektor Einzug hält, desto höher wird das Risiko für Unterbrechungen oder Angriffe durch Hacker. 15 Prozent der im Rahmen von KHZG gezahlten Zuschüsse für Digitalisierungsvorhaben müssen in die Verbesserung der IT-Sicherheit gesteckt werden. Ziel ist, die Verfügbarkeit, Integrität und Vertraulichkeit aller IT-Systeme, -Komponenten sowie -Prozesse und damit der personenbezogenen Daten sicherzustellen. Das schließt unter anderem Verschlüsselung für den datenschutzkonformen Austausch von Informationen, Netzwerktrennung und -segmentierung, Absicherung von Fernzugriffen, Schutz vor Schadsoftware, Identitäts- und Rechtemanagement, Patch- und Änderungsmanagement, aber auch mobile Sicherheit und Telearbeit ein.


„Mitarbeitende im Krankenhaus brauchen Lösungen, die sie in ihren täglichen Abläufen perfekt unterstützen, von Routineaufgaben entlasten und eine nahtlose Zusammenarbeit ermöglichen. Gleichzeitig helfen intelligente Lösungen, die Behandlungs- und Versorgungsqualität für die Patientinnen und Patienten deutlich zu verbessern. Das alles setzt eine hochmoderne IT-Infrastruktur voraus, die für eine sichere, datenschutzkonforme Vernetzung der Daten und Systeme sorgt“, erklärt Marten Neubauer, Field Director Healthcare bei Dell Technologies. „Mit den zur Verfügung gestellten Mitteln können Krankenhäuser lange aufgeschobene Modernisierungen und Digitalisierungsprojekte in Angriff nehmen – und angesichts zunehmender Cyberbedrohungen die IT-Sicherheit und den Datenschutz stärken.“

Quelle: Dell Technologies


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