Wir werden in Zukunft eine ganze andere Patienten-Arzt-Maschinenkommunikation erleben

Prof. Matusiewicz über Künstliche Intelligenz

Veröffentlicht 21.06.2021 12:00, Kim Wehrs




Im Gespräch: Prof. Dr. David Matusiewicz, Dekan Gesundheit & Soziales, Institusdriektor ifgs / FOM Hochschule für Oekonomie und Management 



Herr Prof. Matusiewicz, was ist für Sie Künstliche Intelligenz ?


Man unterscheidet zwischen maschinellem Lernen und Künstlicher Intelligenz. Wir wissen noch nicht mal wie die menschliche Intelligenz funktioniert, daher wissen wir auch nicht wie Künstliche Intelligenz funktioniert. Wenn man zwei Vorhänge hat, hinter einem ist ein Mensch und hinter dem anderen die künstliche Intelligenz und man spricht mit den Vorhängen und bekommt Antworten ohne zu Wissen hinter welchem Vorhang der Mensch und hinter welchem Vorhang sich die KI versteckt, dann spricht man von künstlicher Intelligenz wo die KI den Menschen so gut nachahmt in eigenen Domainen das sie menschenähnlich agiert.



Wo sehen Sie denn die Veränderung durch die Technologie in der Patienten/Arzt Kommunikation ?

Wir haben heute eine Arzt-, Patientenbeziehung, eine Kommunikation die Asymetrien hat und plötzlich ist da ein dritter Faktor zwischengeschaltet, nämlich die KI - Die Maschine und nun gibt es eine 3er Beziehung zwischen diesen Polen mit einer unterschiedlichen Machtverteilung, d.h. der Arzt nutzt in Zukunft Zweitmeinungssysteme, digitale KI-Systeme und der Patient auch mit Apps usw. Viellicht nutzt der Patient sogar zuerst die Apps und dann konsultiert er erst den Arzt und daher werden wir Zukunft einen ganze andere Patienten- Arzt- Maschinenkommunikation haben.


Welche nächsten Meilensteine sehen Sie bei der Durchsetzung von KI und der weiteren Technologie ?

Das wichtigste wird sein, dass wir in der Patientenkommunikation vorankommen, aber auch in der Versorgung, d.h. in den Arztpraxen da draußen, in den Appstores da muss irgendwann die Apps mit KI ausgestattet sein in der ganz normalen Regelversorgung für die 70 Millionen GKV und die 10 Millionen PKV Patienten, erst dann wenn ich eine KI auf Rezept bekomme, wie bei den DIGAS dann kriegt das auch einen Impact, weg vom Universitären Luftschloss hinein in die Breite Masse.

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Das Interview wurde im Rahmen des Kongresses ZUKUNFTSMEDIZIN 2021 am 18.06.2021 am Flughafen Essen / Mühlheim geführt.
Interview: Michael Reiter, Kamera: Julian Reiter.


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