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KH-IT-Frühjahrstagung 2022: Aufgeschlossen sein für Potenziale digitaler Versorgungsformen
Category : Bundesverband KH-IT
Published by Dagmar Finlayson on 22.03.2022 05:00

Innovative Geräte und Vernetzung medizintechnischer Geräte sind Kernpunkte der virtuellen Frühjahrstagung 2022 des Bundesverbandes der Krankenhaus IT-Leiterinnen/Leiter KH-IT. Im Fokus von „Medizintechnik und Consumergeräte in der Krankenhaus IT“steht dabei, die Dinge einmal anders zu bewerten oder auch ausgetretene Wege zu verlassen und kreativ zu sein. Dazu will Referentin  Laura Nelde mit “DiGA – was geht, was kommt” beitragen. In diesem Kurzinterview gibt die Senior Insights Managerin, Flying Health GmbH, Berlin,  erste Anstöße. Die Veranstaltung für Krankenhausverantwortliche findet am 30. und 31.3.2022 online beim PZN Wiesloch statt. Anmeldung: www.kh-it.de

Welcher Nachholbedarf bei DiGAs besteht? Welche Kernpunkte muss künftig ein entsprechender Versorgungsprozess enthalten?

Laura Nelde: Die DiGA befinden sich momentan in der Version 1.0. Nachholbedarf aus Gesetzgebungssicht besteht vor allem in Bezug auf die sehr eng gefasste Definition der DiGA. Eine Erweiterung der Risikoklassen, die Ausweitung auf den stationären Sektor über das Entlassmanagement hinaus, sowie die Möglichkeiten zum Einsatz von hybriden Versorgungsmodellen, durch die Kombination aus digitalen Anwendungen und Leistungserbringer:innen, wäre wünschenswert.

Akut besteht vor allem Nachholbedarf in der Bekanntheit der DiGA sowie der Aufklärung und Information der Leistungserbringer:innen. Da es sich bei den DiGA um eine neuartige Kategorie in der Versorgung handelt, haben auch Leistungserbringer:innen einen erhöhten Informationsbedarf, insbesondere zur bestmöglichen Integration einer DiGA in den bestehenden Behandlungspfad.

Außerdem steht für den regulären Einsatz der DiGA im stationären Sektor im Rahmen des Entlasssmanagements, die Aufnahme in den Rahmenvertrag Entlassmanagement durch die maßgeblichen Verbände weiterhin aus.

Wie sind DIGAs in die IT-Landschaft der Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen nahtlos und am besten zu integrieren?

Laura Nelde: Durch die Verwendung der sogenannten Pseudo-PZN (Pharmazentralnummer), des Formulars zur Verordnung von Arzneimitteln (Muster 16), sowie der Gleichstellung der DiGA mit Hilfsmitteln, sind technisch alle Voraussetzungen zur Verordnung und Abrechnung in der ambulanten Versorgung gegeben. Leistungserbringer:innen können eine Verordnung direkt innerhalb des Praxisverwaltungssystems ausstellen. Im Krankenhaus ist dies im Rahmen des Entlassmanagements möglich und erfolgt dort ebenfalls analog zur Verordnung von Arzneimitteln im KIS.

Über Verordnung und Abrechnung hinaus, wird die ePA eine entscheidende Rolle in der nahtlosen Integration der DiGA einnehmen. Patient:innen können ab dem 01.01.2023 Daten aus der DiGA in die ePA übertragen und damit auch den direkten Zugriff aus PVS und KIS ermöglichen. Die KBV erstellt dazu derzeit das MIO DiGA Toolkit, um die Interoperabilität der Daten sicher zu stellen.

Was wollen Sie als Referentin den Teilnehmern KH-IT-Frühjahrstagung 2022 vor allem mitgeben?

Laura Nelde: Aufgeschlossen gegenüber dem Einsatz und den Potenzialen neuer, digitaler Versorgungsformen zu sein! Eine DiGA wird nicht immer in allen Indikationen und für alle Patient:innen relevant sein. Aber die DiGA können z.B. als Ergänzung zur traditionellen Versorgung im Entlassmanagement einen Beitrag in der Vermeidung von Versorgungslücken im Übergang zwischen stationärer und ambulanter Versorgung leisten und einen direkten Mehrwert für die Patient:innen erzielen.

In der Zukunft werden wir gar nicht mehr von digitalen Gesundheitsanwendungen und digitaler Medizin sprechen müssen. Dann sind auch die DiGA eine Modalität in der optimalen Patientenversorgung, die, vollkommen selbstverständlich und an relevanter Stelle, eingesetzt werden.

 

Foto: Laura Nelde, Senior Insights Manager, Flying Health GmbH, Berlin,  nelde@flyinghealth.com:”Akut besteht vor allem Nachholbedarf in der Bekanntheit der DiGA sowie der Aufklärung und Information der Leistungserbringer:innen.”


Agenda KH-IT-Frühjahrstagung 2022

 

30.3.2022

Innovative Geräte

10:00 Eröffnung und Begrüßung
Herr Beha, Vorsitzender KH-IT e.V.
Frau Heimel, Leitung der IT-Abteilung PZN

10:05 Einführung in das Tagungsthema
Agenda-Team aus Vorstandsmitgliedern und aktiven Mitgliedern des KH-IT e.V.

10:15 Keynote - „MITeinander“
Herr Birkemeyer, Gelsenkirchen Coach & Unternehmensberatung

Video: Industriepartner stellen sich vor

11:00 VR Brille – Schmerztherapie
Dr. Palta, Bezirksregierung Arnsberg Medizinaldezernent

11:40 DiGA – was geht, was kommt
Frau Nelde, Flying Health Berlin Senior Insights Manager

Video: Industriepartner stellen sich vor

12:15 Mittagspause Video: Industriepartner stellen sich vor

14:15 Revolution in der Visite mit einer Brille
Herr Schnur, MARIS Healthcare GmbH, Illingen Geschäftsführer

15:00 Augmented Reality in der Endoprothetik
PD Dr. Rolf, Franziskus-Hospital Harderberg Chefarzt Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie

Video: Industriepartner stellen sich vor

15:30 Aktuelle Stunde Teil1 KHZG & Telematikinfrastruktur
Herr Beyer, DKG Berlin
Prof. Dr.-Ing. Staemmler, wiss. Beirat KH-IT

16:00 Impressionen aus 25 Jahren KH-IT Tagungen
Herr Ries, Ehrenvorsitzender KH-IT e.V.

19:00 Clubabend März 2022
SciFi Lesung Herr Boldt, Klinikum Oldenburg, Autor launiger Gesprächsrunden


31.03.2022

Vernetzung medizintechnischer Geräte

10:00 Überwachung des Netzwerks & die Nutzung der Medizingeräte
Herr Trittelvitz, medigate Regional Director Sales Central Europe

10:30 Medizintechnik wird smart - riskant? Kopplung Mensch - Maschine
Herr Kindler, K-K-C, Weilerswist Präsident

Video: Industriepartner stellen sich vor

11:30 Software als Medizinprodukt
Prof Dr. Johner, Johner Institut GmbH, Konstanz Gründer und Ideengeber

Video: Industriepartner stellen sich vor

12:15 Mittagspause Video: Industriepartner stellen sich vor

14:00 Medizingeräte-Integrationsplattform für eine ruhigere ITS
Dr. Jendrysiak, ASCOM, Frankfurt/M Clinical Workflow Consultant

14:45 Vernetzung robotisch gestützter Operationssysteme
Herr Schiller, Intuitive Projektmanager

Video: Industriepartner stellen sich vor

15:30 Aktuelle Stunde
 §75c, B3S, gesetzl. Neuerungen
Herr Schütz, Vorstand KH-IT e.V.
Herr Bachmann, Rechtsanwalt, rechtl. Beirat

16:00 3D-Druck in der Gefäßchirurgie – Technologie und Anwendungsbeispiele
Prof. Dr. Dorweiler, Universitätsklinikum Köln, Chefarzt für Gefäßchirurgie

16:30 Ausblick auf die Herbsttagung 2022
Herr Behl, Vorstand KH-IT e.V
Herr Herz, Vorstand KH-IT e.V.

16:45 Ende der Tagung

 


Agendaverantwortliche aus dem KH-IT

Agendaverantwortliche aus dem KH-IT sind  (Foto obere Reihe v.li.) Andreas Lockau, Dietmar Zelinski, Bastian Stockhausen und (Foto untere Reihe) Ulrich Wieland (lockau@kh-it.de, wieland@kh-it.de, tagung@kh-it.de). Die Organisation betreut Alexandra Heimel, IT-Abteilungs-Leiterin, Psychiatrisches Zentrum Nordbaden (PZN), tagung@kh-it.de

 


KH-IT: Aus der Praxis für die Praxis

Der Bundesverband der Krankenhaus-IT-Leiterinnen/Leiter e.V. KH-IT vertritt die Interessen der Krankenhaus-IT Leiterinnen und Leiter. Er macht es sich zur Aufgabe, die Stellung der IT in der Klinik zu stärken im Sinne einer bestmöglichen und wirtschaftlichen Unterstützung der Patientenversorgung. Auf verbandseigenen Veranstaltungen sorgt der Bundesverband der Krankenhaus-IT-Leiterinnen/Leiter e.V. KH-IT regelmäßig für den Meinungsaustausch über die Zukunft der Krankenhaus-IT und für Diskussionen über die aktuellen Entwicklungen und Trends im Gesundheitswesen. Der KH-IT ist der führende Berufsverband der Krankenhaus-IT-Führungskräfte. Das Motto der Konzepte, Projekte und Lösungen lautet dabei: Aus der Praxis für die Praxis. Ausgewählte Industrieaussteller haben dabei die Gelegenheit, sie zum Wissenstransfer für Anwender zu begleiten. Der KH-IT veranstaltet jährlich eine Frühjahrstagung und eine Herbsttagung. Der KH-IT steht allen leitenden und/oder verantwortlichen Mitarbeitern der Krankenhaus-IT offen. www.kh-it.de


von Wolf-Dietrich-Lorenz