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Am Puls der Technologie im Gesundheitswesen
Category : Digitalisierung
Published by Dagmar Finlayson on 16.09.2022 06:40

Als ein Alarmzeichen gelten können die Ergebnisse des Digital Economy and Society Index der Europäischen Union, nach denen Deutschland nur auf den 13. Platz rangiert. Das ist eine bedenkliche Entwicklung, da Deutschland früher für Innovationen und Fortschritt bekannt war, allerdings kaum im Bereich IT und Digitalisierung. Derzeit verlieren deutsche Fachkräfte im Gesundheitsbereich durchschnittlich 18 Arbeitstage im Jahr aufgrund eines schlechten IT-Supports.

 von Wolf-Dietrich Lorenz

Die Technologien sind vorhanden, und es gibt offensichtlich einen großen Nachholbedarf, was die Digitalisierung der eigenen Infrastruktur in Organisationen und Unternehmen betrifft, aber die Kluft zwischen Bemühen und dem tatsächlichen Niveau der Digitalisierung ist gerade in Deutschland noch zu groß. Dies zeigt auch die SOTI-Studie ,Eine entscheidende Investition: Am Puls der Technologie im Gesundheitswesen‘ [1].

Demnach verlieren deutsche Fachkräfte im Gesundheitsbereich durchschnittlich 18 Arbeitstage im Jahr aufgrund eines schlechten IT-Supports. Die Folge: Ohne digitalisierte Prozesse leidet die Belegschaft im Healthcare-Bereich unter Geräteausfallzeiten und verliert entscheidende Zeit in der Patientenversorgung. Auf der anderen Seite sagen 87 % der IT-Entscheider in Deutschland (73 % weltweit), dass sie seit dem Jahr 2020 ihre jährlichen Ausgaben für Technologie erhöht haben.

Mangelnder Datenschutz zählt neben einer unvollständigen Integration verbundener Geräte und hohen Geräteausfallzeiten zu den Haupthindernissen einer erfolgreichen Digitalisierung.

Der Umfang der Gerätenutzung ist ein Indikator für die digitalen Perspektiven eines Unternehmens. Daher ist es vielversprechend zu sehen, dass 98 % der Gesundheitsdienstleister die interne und externe Kommunikation verbessern, indem sie auf IoT- [1]und Telemedizinlösungen setzen. [2] Es ist das Tempo des Wandels, das sich in diesen beiden kritischen Bereichen unterscheidet.

• 70 % nutzen Geräte zur Fernüberwachung der Gesundheit.

• 68 % der Krankenhäuser und Allgemeinarztpraxen und 66 % der Kliniken, die Patienten an vorderster Front betreuen, führen Sitzungen aus der Ferne durch.

 • 57 % der Kliniken verfügen über digitale Aufzeichnungen, verglichen mit 52 % der Krankenhäuser.

• Nur 40 % der Allgemeinarztpraxen speichern ihre Patientenakten digital.

Die Fernüberwachung des Gesundheitszustands und die digitale Aktenführung stellen beide Seiten der Arbeitsbelastung im Gesundheitswesen dar. Damit besteht die Möglichkeit, Gesundheitsdaten von Patienten in Echtzeit zu übermitteln und gleichzeitig dem Einzelnen Kontrolle und Transparenz über sein Wohlergehen zu geben.

[1] digital-strategy.ec.europa.eu/en/policies/desi

[2] Im Auftrag von SOTI führte Arlington Research, ein unabhängiges Marktforschungsinstitut, vom 7. bis 17. Juni 2022 online 1.300 Interviews mit IT-Entscheidungsträgern in Einrichtungen, die Gesundheitsdienste für Patienten anbieten und in Unternehmen mit 50 oder mehr Mitarbeitern arbeiten, durch. Alle Befragten sind 18 Jahre alt und älter. Die Interviews wurden wie folgt auf acht internationale Märkte aufgeteilt: Deutschland, USA, Großbritannien, Kanada, Mexiko, Schweden, Frankreich und Australien. Mehr unter: soti.de/branchen/gesundheitswesen/

Symbolbild: Pixabay / geralt