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Cybersicherheit im Gesundheitswesen: Nach tödlichen Vorfall im Düsseldorfer Krankenhaus wird mehr Prävention empfohlen
Category : IT-Sicherheit & Kritis
Published by Kim Wehrs on 09.10.2020 07:00

Ein kürzlich verübter Ransomware-Angriff, der maßgeblich zum Tod einer Frau im Krankenhaus beigetragen haben soll, hat die Bedeutung der Cybersicherheit im Gesundheitswesen dramatisch ins Blickfeld gerückt. Die Sicherheitsforscher von Malwarebytes analysieren im Folgenden die Cybersicherheitslage bei Gesundheitseinrichtungen und geben konkrete Ratschläge für mehr Sicherheit in diesem speziellen Bereich.

 

Was ist im Düsseldorfer Krankenhaus genau passiert?

Vor einigen Wochen wurde das Uniklinikum der Universität Düsseldorf Opfer eines Ransomware-Angriffs. Das Krankenhaus sah sich deshalb gezwungen, keine neuen Patienten aufzunehmen, bis die Situation geklärt war und der normale Betrieb wieder aufgenommen werden konnte.

Wegen des Aufnahmestopps musste eine Frau, die dringend Hilfe benötigte, in ein deutlich weiter entferntes Krankenhaus in Wuppertal gefahren werden. Sie verstarb bei der Ankunft dort. Die zusätzlichen 30 Minuten erwiesen sich als tödlich.

 

Basis der Lösegeldforderung war Malware aus der Familie DoppelPaymer. Wie die Sicherheitsforscher analysierten, war sie unter Ausnutzung der CVE-2019-19781-Schwachstelle in Citrix-VPNs in der Organisation platziert worden.

 

Wie sich herausstellte, war das Ziel der Cyberkriminellen nicht einmal das Krankenhaus selbst, sondern die Universität Düsseldorf, zu der das Krankenhaus gehört. Als die Angreifer erfuhren, dass auch das Krankenhaus zum Opfer gefallen war, übergaben sie den Entschlüsselungscode kostenlos. Trotz dieses Schlüssels dauerte es mehr als zwei Wochen, bis das Krankenhaus einen solchen Grad der Funktionsfähigkeit erreicht hatte, der es ihm erlaubte, wieder neue Patienten aufzunehmen.

 

Dies ist nicht nur deshalb tragisch, weil das Leben der Frau möglicherweise hätte gerettet werden können, wenn das Universitätskrankenhaus in Betrieb gewesen wäre, sondern auch, weil es einmal mehr zeigt, wie es einem der wichtigsten Teile unserer öffentlichen Infrastruktur an einer angemessenen Verteidigung gegen weit verbreitete Bedrohungen wie Ransomware-Angriffe fehlt.

 

Wo liegen die Sicherheitsrisiken im Gesundheitswesen?

Die Sicherheitsforscher von Malwarebytes haben mehrere Sicherheitsrisiken identifiziert, die das Gesundheitswesen und insbesondere Krankenhäuser anfälliger für Cyber-Bedrohungen machen als viele andere Branchen.

Warum ist ein Umdenken im Gesundheitswesen wichtig?

Es ist sicherlich schwierig, im Gesundheitssystem Prioritäten zu diskutieren. Pflegepersonal und Ärzte priorisieren jeden Tag, und zwar selbstverständlich  zugunsten der dringendsten und wichtigsten Patientenbedürfnisse. Doch auch in der IT-Administration muss priorisiert werden. Gesundheitseinrichtungen sollten festlegen, welche Systeme sofortige Aufmerksamkeit erfordern und welche im Ernstfall weniger wichtig sind.

 

Ransomware-Angriffe bringen erhebliche Kosten mit sich

Ransomware-Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen sind ein weltweites Problem. In den USA waren vor kurzem die UHS-Krankenhäuser von Ryuk-Lösegeldforderungen betroffen. Dabei darf nicht vergessen werden, welche enormen Kosten ein Ransomware-Angriffs verursachen kann. Man neigt dazu, nur den tatsächlich geforderten Lösegeldbetrag zu betrachten, doch die zusätzlichen anfallenden Kosten sind oft viel höher. Es braucht viele Arbeitsstunden, um alle betroffenen Systeme in einer Organisation wiederherzustellen und zu einem voll funktionsfähigen Zustand zurückzukehren. In einer Organisation, die entsprechend vorbereitet ist, wird die Zeit zur Wiederherstellung geringer sein. Eine wichtige Aufgabe ist es, nach einem Angriff herauszufinden, wie er passiert ist und wie die entsprechende Sicherheitslücke behoben werden kann. Außerdem ist eine gründliche Untersuchung erforderlich, um zu prüfen, ob der Angreifer Hintertüren für weitere Cyberangriffe hinterlassen hat.

 

Ein Notfallplan ist elementar

Einen vollkommende Cybersicherheit wird es auch im Gesundheitsbereich nicht geben. Es geht darum, vorausschauend zu denken und entsprechende Pläne für den Umgang mit einem Sicherheitsproblem vorzubereiten. Ganz gleich, ob es sich um einen Sicherheitsverletzung oder einen Cyberangriff handelt, der wichtige Teile der Sicherheitseinrichtungen lahmlegt: nötig ist ein Plan. Wenn allen beteiligten Akteuren bekannt ist, was zu tun ist und in welcher Reihenfolge, kann viel Zeit bei der Notfallwiederherstellung eingespart werden.

 

Die Malwarebytes-Sicherheitsforscher empfehlen folgende (präventive) Maßnahmen, um Sicherheitseinrichtungen besser zu schützen:

  

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Über Malwarebytes

Malwarebytes schützt Privatanwender und Unternehmen vor gefährlichen Bedrohungen, Ransomware und Exploits, die von Antivirenprogrammen nicht erkannt werden. Malwarebytes ersetzt dabei vollständig andere Antivirus-Lösungen, um moderne Cybersecurity-Bedrohungen für Privatanwender und Unternehmen abzuwenden. Mehr als 60.000 Unternehmen und Millionen Nutzer vertrauen Malwarebytes innovativen Machine-Learning-Lösungen und seinen Sicherheitsforschern, um aufkommende Bedrohungen abzuwenden und Malware zu beseitigen, die antiquierte Security-Lösungen nicht entdecken. Mehr Informationen finden Sie auf www.malwarebytes.com.

 

Malwarebytes Gründer und CEO Marcin Kleczynski hat das Unternehmen gegründet, um die beste Desinfektions- und Schutzlösung zur Bekämpfung der weltweit gefährlichsten Internetbedrohungen zu entwickeln. Marcin Kleczynski erhielt kürzlich als „CEO des Jahres“ den Global Excellence Award und wurde in die Forbes-Liste der 30 führenden Unternehmer unter 30 Jahren aufgenommen. Zudem verlieh ihm das Silicon Valley Business Journal den „40 Under 40“ Award. Im Jahr 2014 wurde er von Ernst and Young zum Entrepreneur des Jahres ernannt.

 

Quelle (Text/Bild): Malwarebytes