
Hightech für Neurochirurgie im Klinikum Friedrichshain. Das Vivantes Klinikum im Friedrichshain erweitert sein operatives Spektrum um einen OP-Roboter für neurochirurg-ische Eingriffe an Wirbelsäule und Gehirn. Pro Jahr sollen mit dem neuen System rund 100 Eingriffe robotisch unterstützt durchgeführt werden. Diese Zahl wird in den kommenden Jahren voraussichtlich noch steigen. Damit baut das Klinikum seine roboter-assistierte Chirurgie weiter aus.
Neben der Neurochirurgie ist bereits in der Allgemein- und Viszeralchirurgie sowie der Urologie das „Da Vinci“-Robotersystem erfolgreich im Einsatz. Aktuell wurde zusätzlich ein zweites Da-Vinci-System für Allgemeinchirurgie, Urologie und Gynäkologie angeschafft.
Höhere Präzision, niedrige Strahlenbelastung, besseres Behandlungsergebnis
Die Roboter-assistierte Chirurgie gilt als höchster Standard bei komplizierten Eingriffen an der Wirbelsäule und bei bestimmten hirnchirurgischen Eingriffen. Der neue OP-Roboter vom Typ ExcelsiusGPS kombiniert Echtzeit-Navigation mit robotischer Führung. So können OPs offen oder minimalinvasiv durchgeführt werden Die Operationen können vorab mit MRT-, CT- oder 3D-Röntgendaten exakt geplant werden.
Insbesondere bei komplexen Verformungen oder stark veränderten Strukturen der Wirbelsäule ist die hohe Präzision eines Roboters ein Gewinn. Sein Einsatz macht die Operation schonender für die Patient*innen und entlastet das OP-Team. Weniger Komplikationen, kürzere Operationszeiten und geringerer Blutverlust führen in der Summe zu schnellerer Genesung.
Prof. Dr. Sven Kantelhardt, Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie im Vivantes Klinikum im Friedrichshain: „Mit dem ExcelsiusGPS können wir Wirbelsäulenoperationen noch präziser und sicherer durchführen. Die robotische Unterstützung ermöglicht eine millimetergenaue Platzierung von Schrauben und Implantaten – mit deutlich geringerer Strahlenbelastung für Patientinnen, Patienten und das gesamte OP-Team.“
Das Klinikum im Friedrichshain ist derzeit das einzige Krankenhaus in Berlin, das Eingriffe am Gehirn, wie Katheter- oder Elektroden-Platzierungen und Biopsieentnahmen, bei Tumoren, Abszessen oder bestimmten Blutungen roboterassistiert durchführt. Operiert werden mit dem neuen Roboter aber vor allem auch Wirbelsäulenerkrankungen, die zu Instabilität führen. Das sind zum Beispiel degenerative Veränderungen, Tumorerkrankungen, Entzündungen oder Wirbelbrüche nach Unfällen.
Hintergrund
Der ExcelsiusGPS ist eines der weltweit modernsten Systeme zur roboter-assistierten Neurochirurgie, also sowohl Wirbelsäulen- als auch kraniale Eingriffe. Wissenschaftliche Studien belegen beim Einsatz von OP-Robotern in diesem Bereich höhere Präzision, weniger Revisionsoperationen, reduzierte Strahlenbelastung. kürzere OP-Zeiten und schnellere Genesung im Vergleich zu konventionellen OP-Verfahren.
Prof. Dr. Sven Kantelhardt verfügt über langjährige wissenschaftliche und klinische Erfahrung im Bereich roboter-assistierter Neurochirurgie. Seit 2006 führt er robotergestützte Eingriffe durch und arbeitet bereits seit 2005 experimentell mit robotischen Anwendungen. Er gehört damit zu den ersten Neurochirurgen in Deutschland, die sich intensiv klinisch und wissenschaftlich mit dieser Technologie beschäftigt haben.
Quelle: © Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH
Bild: © Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH