Durch die Sicherheitslücke können Angreifer auf die lokalen Microsoft Exchange Server (Version 2013, 2016 und 2019) zugreifen. Der Exchange Online Service von Microsoft ist hierbei nicht betroffen.
Die Schwachstellen bestehen aus einer serverseitigen Anforderungsfälschung (SSRF), die als CVE-2021-26855 verfolgt wird und es einem Angreifer ermöglicht, beliebige HTTP-Anforderungen zu senden und sich als Exchange-Server zu authentifizieren. Sobald er sich durch Ausnutzung dieser Schwachstelle authentifiziert hat, kann ein Angreifer dann die anderen Schwachstellen ausnutzen, um Code auf dem Server als SYSTEM (CVE-2021-26857) auszuführen oder eine Datei in einen beliebigen Pfad auf dem Server zu schreiben (CVE-2021-26858 & CVE-2021-27065).
Angreifer erhalten über die Sicherheitslücke einen Zugriff auf E-Mails, Kalendereinträge sowie Kontaktdaten. Des Weiteren können Angreifer durch ein gezieltes Einsetzen von Malware weiter in das interne Firmen-Netzwerk vordringen und weitere Systeme sowie Benutzerkonten übernehmen.
Was ist jetzt zu tun?
Unternehmen sollten durch diesen Vorfall wachgerüttelt werden. Leider gibt es immer noch eine Vielzahl von Unternehmen, die das Thema IT-Security stiefmütterlich behandeln und durch solch einen Vorfall, großen Schaden erleiden können. Sie sollten nicht bis zur nächsten Sicherheitslücke warten, sondern jetzt die notwendigen Maßnahmen einleiten, um für zukünftige Vorfälle entsprechend gerüstet zu sein. Denn auch die aktuelle wird nicht die letzte Sicherheitslücke gewesen sein.
Thomas Jupe, Portfoliomanager PreSales und Portfolio bei Orange Cyberdefense
Quelle/Text: Orange Cyberdefense
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