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Kaspersky-Studie offenbart IT-Sicherheitslevel im deutschen Gesundheitswesen
Category : IT-Sicherheit & Kritis
Published by kiw on 16.07.2021 11:20

Das Bundesministerium für Gesundheit setzt auf die zunehmende Digitalisierung des Gesundheitswesens [1]. Doch wie sicher ist die IT-Infrastruktur der Branche in Deutschland? Kaspersky hat im Rahmen einer neuen Studie [2] IT-Entscheidungsträger aus dem Ökosystem Gesundheitswesen zur IT-Sicherheitslage in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt. Die Studienteilnehmer aus der Bundesrepublik sehen demnach die eigenen Mitarbeiter als größtes Sicherheitsrisiko für die eigene Organisation - gleichwohl in Deutschland im Vergleich zu den alpenländischen Nachbarn weniger in deren Schulungen investiert wird. Hinzu kommen laut einem Drittel (34,7 Prozent) der Befragten in Deutschland fehlende Tools und mangelndes Know-how für präventive IT-Sicherheitsmaßnahmen - beispielsweise um Gefahren im Vorfeld zu erkennen. Dass die deutsche Gesundheitsbranche ein konstant hohes Angriffsniveau seit Beginn der Covid-19-Pandemie verzeichnet, beweist zudem, dass in punkto IT-Sicherheit noch ein paar Schritte zu gehen sind.

Fast drei Viertel (72 Prozent) der deutschen Unternehmen im Gesundheitssektor erlebten während der Pandemie mindestens einen Cyberangriff auf ihre Organisation. Im Ländervergleich mit Österreich und der Schweiz blieb die Bedrohungslage damit in Deutschland am konstantesten: So gaben hierzulande 31,3 Prozent an, ein gleichbleibendes Niveau an Cyberangriffen im Vergleich zum Zeitpunkt vor der Pandemie erlebt zu haben.

"Nahezu zwei Drittel der Befragten - 58,7 Prozent in Deutschland und 61,4 Prozent in der Region DACH - aus dem Gesundheitswesen stufen die aktuelle digitale Bedrohungssituation für sich selbst als hoch ein", so Christian Milde, Geschäftsführer Central Europe bei Kaspersky. "Dies zeigt, wie wichtig ein leistungsstarker Cyberschutz für die zum Teil sehr vulnerablen Systeme in vielen Healthcare-Bereichen, wie beispielsweise in Krankenhäusern,  Pflegeeinrichtungen oder auch in der Forschung, Beratung und im Arzneimittelbereich, ist. Entscheidungsträger müssen jetzt aktiv werden und ihre Systeme vor Schadprogrammen und Cyberattacken präventiv schützen."

Top-Angriffsvektoren in Deutschland: Spear-Phishing vor Spyware

Die meisten Cybersicherheitsprobleme entstanden in der Gesundheitsbranche in Deutschland durch Spear-Phishing-Attacken (43,5 Prozent), gefolgt von Sypware mit 31,5 Prozent, generischen Malware-Angriffen (27,8 Prozent) und gezielten Angriffen mit 25,9 Prozent. Ransomware (25 Prozent), DDoS-Attacken (22,2 Prozent) und ungepatchte Programme (18,5 Prozent) bilden hier die untere Hälfte der Cyberbedrohungen im deutschen Gesundheitswesen ab.

Mitarbeiter als größtes Cyberrisiko

Auf die offen gestellte Frage "Was ist Ihre größte Sorge in Bezug auf die IT-Sicherheit in Ihrem Unternehmen?", antwortet ein Umfrageteilnehmer aus dem Bereich Prävention, Gesundheitsförderung, Gesundheitliche und Pflegerische Versorgung: "Die Sorglosigkeit der Mitarbeiter in Bezug auf IT-Sicherheit in mehreren Aspekten." Zwei andere Stimmen aus demselben Bereich führen weiter aus: "Der Mensch ist immer ein Faktor, wenn es um Sicherheit geht. Wenn ein Mitarbeiter Informationen preisgibt, kann kein Sicherheitssystem helfen" und "zu wenige Mitarbeiter sind geschult."

Diese individuellen Aussagen spiegeln sich in den Studienergebnissen für die Region DACH und die BRD wider.

"30 Prozent der von uns befragten IT-Entscheidungsträger in Deutschland sehen insbesondere ihre Mitarbeiter und deren fehlendes Cybersicherheitsbewusstsein als größtes IT-Sicherheitsrisiko," stellt Christian Milde, Geschäftsführer Central Europe bei Kaspersky, fest. "Die gute Nachricht ist: Durch entsprechende Weiterbildungen und Kurse, auch durch externe IT-Sicherheitsexperten, können alle Mitarbeiter, egal welcher Abteilung, individuell über den richtigen Umgang mit potenziellen digitalen Gefahren in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich umfassend geschult werden."

Allerdings kann nur jeder vierte (26,7 Prozent) der an der Kaspersky-Studie teilnehmenden IT-Entscheider bestätigen, dass alle Mitarbeiter umfassend hinsichtlich Cybersicherheit im Unternehmen geschult sind.

Jeder Vierte sorgt sich um den Verlust von Patienten- und Unternehmensdaten

Darüber hinaus sorgen sich die befragten IT-Entscheider in Deutschland aus dem Gesundheitswesen um einen möglichen Verlust sensibler Patienten- und Unternehmensdaten. Mit 24 Prozent sehen knapp ein Viertel der Befragten dies als größte Cyberbedrohung, da der Verlust von Patientenakten "im schlimmsten Fall bedeutet, dass Patienten sterben", so ein in Deutschland befragter Mitarbeiter aus dem Bereich ,Prävention, Gesundheitsförderung sowie Gesundheitliche und Pflegerische Versorgung'.

Die komplette Studie "Patient Krankenhaus - Kaspersky-Studie zur IT-Sicherheitslage im Gesundheitswesen in Deutschland, Österreich und der Schweiz" inklusive der DACH-übergreifenden Zahlen und der Aufschlüsselung nach den einzelnen Ländern kann hier heruntergeladen werden: https://go.kaspersky.com/healthcare-report.html?utm_medium=PR

 

[1] https://www.bundesgesundheitsministeri ... /e-health-initiative.html

[2] https://go.kaspersky.com/healthcare-report.html?utm_medium=PR / Die Umfrage wurde von Arlington Research im Auftrag von Kaspersky im Mai 2021 durchgeführt. Dabei wurden 150 IT-Entscheidungsträger aus der Gesundheitsbranche in Deutschland sowie jeweils 100 in Österreich und in der Schweiz befragt - insgesamt also 350 Befragte in der Region DACH. Die Umfrageteilnehmer repräsentieren das gesamte Gesundheitswesen: von Versorgung (medizinisch und in der Pflege) über Versicherer und Kostenträger bis hin zum Arzneimittelbereich, medizinische Versorgung, Forschung und Ausbildung sowie Information, Beratung, Gesetzgebung und Umsetzung. 61,4 Prozent der Befragten sind in Unternehmen und Organisationen mit einer Größe von 50 bis 1.000 Mitarbeitern und 38,6 Prozent mit mehr als 1.000 Mitarbeitern beschäftigt.

Über Kaspersky

Kaspersky ist ein internationales Unternehmen für Cybersicherheit und digitale Privatsphäre, das im Jahr 1997 gegründet wurde. Die tiefgreifende Threat Intelligence sowie Sicherheitsexpertise von Kaspersky dient als Grundlage für innovative Sicherheitslösungen und -dienste, um Unternehmen, kritische Infrastrukturen, Regierungen und Privatanwender weltweit zu schützen. Das umfassende Sicherheitsportfolio des Unternehmens beinhaltet führenden Endpoint-Schutz sowie eine Reihe spezialisierter Sicherheitslösungen und -Services zur Verteidigung gegen komplexe und sich weiter entwickelnder Cyberbedrohungen. Über 400 Millionen Nutzer und 240.000 Unternehmenskunden werden von den Technologien von Kaspersky geschützt. Weitere Informationen zu Kaspersky unter https://www.kaspersky.de/