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Wie sich die Ausfallsicherheit
erhöhen lässt und gleichzeitig
Wartungskosten sinken
Drittwartung: Günstig
„always on“ im Krankenhaus
Ausfallsicherheit zu gewährleisten ist die vordringlichste Aufgabe der IT-Abteilung in
einem Krankenhaus. Und noch nie war sie wichtiger als in Zeiten der COVID-19-Pande-
mie. Nicht nur, dass diese das Gesundheitssystem an seine Grenzen bringt, sie lenkt
auch den Blick der Öffentlichkeit und der Politik auf die Kliniken. Gleichzeitig macht die
Heterogenität der IT-Landschaft die Ausfallsicherheit zu einer immens schwierigen
Aufgabe. Hinzu kommt, dass sich die IT-Abteilungen oft personell an der Belastungs-
grenze bewegen. Über Drittwartung lässt sich die Situation deutlich entschärfen.
iele Krankenhäuser greifen für die Erhöhung der Aus- Drittwartung sorgt auch nach EOSL
fallsicherheit ihrer IT auf Wartungsverträge mit den für Sicherheit
V Herstellern zurück. Doch die stellen einen erhebli-
chen Verwaltungsaufwand und Kostenfaktor dar. Gerade in Der End of Service Life (EOSL) für Hardware wird von den
der Pandemie sind attraktivere Konzepte gefragt. Herstellern festgelegt. Allerdings kann Hardware wesentlich
Die IT-Landschaft eines Krankenhauses zeichnet sich länger sicher genutzt werden. Drittwartungs-Spezialist Tech-
durch seine Vielfältigkeit an Systemen und Nutzern sowie nogroup IT-Service etwa hat in einer Studie 2019 die Teilneh-
durch die immer zahlreicher werdenden Schnittstellen mit mer gefragt, wie lange deren Hardware im Rechenzentrum
medizintechnischen Geräten aus. Einen Überblick über die im Einsatz ist. 31 Prozent gaben an, Hardware zwischen sie-
Geräte und Hersteller zu haben ist eine Herausforderung, die ben und zehn Jahre lang zu nutzen. Weitere 28 Prozent hat-
bei einer Störung innerhalb des Systems zum Problem wer- ten Hardware sogar mehr als zehn Jahre lang im Einsatz. Es
den kann. stellt sich die Frage, wie die Ausfallsicherheit der Hardware
Die Gerätevielfalt hat zahlreiche Wartungsverträge mit nach dem Ende des Hersteller-Supports gewährleistet wer-
unterschiedlichen Herstellern zufolge. Bei einer Störung den kann. Third-Party-Maintenance-Anbieter übernehmen
müssen erst die richtigen Verträge gefunden und die Service- die Wartung über das Ende des Hersteller-Supports hinaus
Level-Agreements gecheckt werden, bevor die Entstörung be- und gewährleisten so die Ausfallsicherheit auch für ältere Ge-
auftragt werden kann. Das ist aufwendig für die IT-Abteilung räte. Das gibt Kliniken finanzielle Spielräume. Hohe Investiti-
und kostet im Ernstfall wertvolle Zeit. Ein großer Vorteil für onen in neue Hardware können verschoben oder vermieden
die Ausfallstrategie ist es, wenn die IT-Abteilung für eine Viel- werden. Neben den oft wesentlich günstigeren Vertragskon-
zahl an Geräten nur einen Ansprechpartner hat, der rund um ditionen der Drittwartungs-Anbieter gegenüber den Herstel-
die Uhr an 365 Tagen im Jahr zur Verfügung steht. Viele Dritt- lern ist das der wesentliche Punkt, weshalb das Analystenhaus Bild: ©kiri - stock.adobe.com
wartungs-Anbieter sind herstellerübergreifend ausgerichtet Gartner zu dem Schluss kommt, dass herstellerunabhängige
und in der Lage, Geräte unterschiedlicher OEMs instand zu Drittwartung ein Einsparpotenzial von bis zu 70 Prozent bie-
halten. Das vereinfacht die Prozesse und reduziert den Auf- tet. Gerade jetzt, in Zeiten fehlender Einnahmen, ein Punkt, der
wand für die IT-Abteilungen. Zudem minimieren sich die Re- einen Gedanken wert ist. n
aktionszeiten, bis eine Entstörung durchgeführt wird.
Um die Reaktionszeit weiter zu optimieren, bieten man-
che Drittwartungs-Dienstleister eine Kombination aus Moni-
toring und Wartung an. Relevante Systeme unterschiedlicher
Hersteller werden vom Dienstleister überwacht. Tritt ein Feh-
ler auf, wird automatisch und ohne Zeitverlust der Wartungs- Klaus Stöckert,
prozess gestartet. CEO Technogroup IT-Service GmbH
16 SPECIAL_2/2021 IT-SICHERHEIT IM KRANKENHAUS