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GF-Interview





           IT-Lösungen der Zukunft sind




           flexibel, vernetzt, webbasiert





           Das klassische Krankenhausinformationssystem wird verschwinden – stattdessen setzen sich
           modulare, interoperable und webbasierte Lösungen durch, die mehr Flexibilität und Effizienz

           bieten. Ein Gespräch mit dem Vorstand von United Web Solutions for Healthcare e.V.






























           Jörg Reichardt, Geschäftsführer der   Michael Latz, Bereichsleiter Klinik/  Dr. Nils Benning, Team Lead und
           AMC Holding                      MVZ bei medatixx                Manager Product Strategy Healthcare
                                                                            bei d.velop




           Wie sieht das KIS der Zukunft für die              und flexibler gestalten, um den künftigen Anforderungen an
           Krankenhäuser aus?                                 hybride Lösungen für die neu entstehenden Versorgungsmo-
             Jörg Reichardt: Das monolithische KIS ist ein Auslaufmodell.   delle gerecht zu werden.
             Einrichtungen der Gesundheitsversorgung brauchen maxi-
             male Flexibilität, wenn sie sich am Markt behaupten wollen.  Wie hat sich die Idee eines webbasierten Krankenhaus-
             Deshalb gewinnen professionelle Speziallösungen weiter an   informationssystems etabliert?
             Bedeutung und werden zu individuellen und flexiblen webba-  Jörg Reichardt: Die Idee eines webbasierten KIS hat sich im
             sierten IT-Systemen vernetzt.                    Laufe der letzten Jahrzehnte schrittweise entwickelt. Mit Blick
             Dr. Nils Benning: Ich gehe davon aus, dass sich Plattformen   auf die geforderte Vernetzung und die notwendige Flexibili-
             etablieren, über welche die einzelnen Lösungen orchestriert   tät bei der Gestaltung der IT-Landschaft von Krankenhäusern
             werden. Das KIS, wie wir es heute begreifen, sehe ich auch   spielt Interoperabilität eine große Rolle und diese ist mit
             schwinden.                                       webbasierten Lösungen über den ISIK 3-Standard nicht nur
             Michael Latz: Mit der Krankenhausreform wird der Digi-  einfacher umzusetzen, sondern auch gesetzlich verpflichtend.
             talisierungsdruck in Kliniken und klinikgeführten MVZ   Dr. Nils Benning: HL7 v2 und FHIR sind das Rückgrat moder-
             nochmals beschleunigt und die MVZ-IT muss noch stärker   ner, webbasierter Krankenhaus-IT. Ohne diese Standards wäre
             in die Klinik-IT-Strategie eingebettet werden. Hersteller von   ein sicherer und effizienter Datenaustausch zwischen verschie-
             KIS- und PVS-Lösungen müssen ihre Systeme noch modularer   denen Systemen realistischerweise nicht möglich. Sie sorgen


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