Bessere Bilder bei weniger Strahlung

MHH

Veröffentlicht 25.07.2024 15:00, Dagmar Finlayson

Große Freude in der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Endokrinologie: Jetzt wurde dort eine neue Röntgenanlage in Betrieb genommen. Das hochmoderne Gerät namens Artis zee zeichnet sich aus durch viele technische Neuerungen, von denen sowohl die Patientinnen und Patienten als auch die Mitarbeitenden profitieren. „Die Anlage bietet uns noch bessere Möglichkeiten zur Diagnose und Behandlung von Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes und stärkt dadurch die Patientenversorgung auf höchstem Niveau“, sagt Klinikdirektor Professor Dr. Heiner Wedemeyer.

Das neue Gerät kommt in der Endoskopie zum Einsatz. Eine Endoskopie wird auch als Spiegelung bezeichnet. Dabei werden mit kleinsten Kameras versehene Sonden ins Körperinnere eingeführt, um den Zustand von Organen beurteilen und bei Bedarf direkt eine Behandlung durchführen zu können. Artis zee ist mit innovativer Bildgebungstechnologie ausgestattet, die Expertinnen und Experten können auch Details gut erkennen und sich viele Informationen darstellen lassen. Die Anlage liefert eine hohe Bildqualität bei geringerer Strahlung – das ist für die Patientinnen und Patienten, aber auch für das Endoskopie-Team ein großer Pluspunkt. Denn die Mitarbeitenden sind tagtäglich herausgefordert, sich vor Streustrahlung zu schützen.

Erkennen und sofort behandeln

„Wir werden die Anlage für Untersuchungen des gesamten Magen-Darm-Traktes nutzen“, erklärt Professor Dr. Benjamin Heidrich, Leiter des Endoskopie-Bereichs. Eine Endoskopie dauert normalerweise ein bis zwei Stunden. Professor Heidrich rechnet daher damit, dass an dem neuen Gerät etwa vier Untersuchungen pro Tag vorgenommen werden können. Eine der häufigsten Untersuchungen, die er und sein Team durchführen, ist die sogenannte endoskopisch-retrograde Cholangio-Pankreatikografie (ERCP). Dabei werden die Gallenwege und das Gangsystem der Bauchspeicheldrüse dargestellt. „Erkennen wir dann beispielsweise Gallensteine oder Engstellen können wir diese unter der Bildgebung sofort behandeln“, erläutert Heidrich, der die Leitung des Bereichs am Anfang Julib2024 von PD Dr. Henrike Lenzen übernommen hat. Dr. Lenzen hatte die Umbaumaßnahmen in den vergangenen Jahren ärztlich koordiniert.

Eine weitere typische Untersuchung ist die perkutane transhepatische Cholangiodrainage (PTCD). Bei diesem Verfahren wird eine Drainage in die Gallenwege der Leber eingelegt, um einen Stau von Gallenflüssigkeit aufzulösen.

Die Installation der neuen Röntgenanlage war nicht ganz einfach, denn sie erfolgte bei laufendem Betrieb. „Dank der guten Abstimmung mit dem Team der Endoskopie lief aber alles sehr gut“, stellt Kerstin Zimmermann vom MHH-Baumanagement fest. Im Zuge der Umbaumaßnahmen wurden unter anderem alle Zuleitungen, die gesamte Elektrik und der Fußboden erneuert.

 

Foto Copyright: Inga Budde / MHH

Quelle: Medizinische Hochschule Hannover (MHH)


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