Administratoren-Engagement: auf dem Weg vom Macher zum Manager

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Veröffentlicht 24.01.2025 09:20, Kim Wehrs

Flexibilität und Stressresistenz sind bei Administratoren im Krankenhaus gefragt, um auf wechselnde Herausforderungen, wie Personalengpässe oder medizinische Krisen, zu reagieren. Ein Krankenhausadministrator trägt maßgeblich dazu bei, die Patientenzufriedenheit zu sichern und die Klinik wirtschaftlich erfolgreich zu führen. Die Augen vor Problemen zu verschließen, löst sie nicht. Das gilt top down: Am Ende ist es die Geschäftsleitung, die haftet. 

Administratoren im Krankenhaus spielen eine zentrale Rolle bei der Steuerung und Organisation des Gesundheitsbetriebs. Ihre Kernkompetenzen liegen in der strategischen Planung, finanziellen Steuerung, Personalführung und dem Qualitätsmanagement. Sie stellen sicher, dass die Ressourcen effizient genutzt werden, um sowohl wirtschaftliche als auch medizinische Ziele zu erreichen. Die Fähigkeit, komplexe organisatorische Abläufe zu koordinieren, ist ebenso essentiell wie die Kommunikation mit verschiedenen Interessengruppen, darunter Ärzte, Pflegepersonal, Patienten und externe Partner. Kenntnisse im Gesundheitsrecht, Datenschutz und im Umgang mit technologischen Lösungen wie Krankenhausinformationssystemen sind ebenfalls von zentraler Bedeutung. Das Jobprofil des Administrators wird sich ändern: vom engagierten Do-it-Yourself-Macher zum Manager und Koordinator der spezialisierten, externen IT-Security Dienstleister.

Die Arbeit von Krankenhausadministratoren birgt jedoch auch Risiken. Eine unzureichende Planung oder ineffiziente Ressourcennutzung kann finanzielle Verluste verursachen und die Versorgungsqualität beeinträchtigen. Fehlende Anpassung an gesetzliche oder technologische Veränderungen, wie die Digitalisierung, könnte das Krankenhaus wettbewerbsunfähig machen. Zudem besteht das Risiko, dass eine mangelnde Kommunikation zwischen medizinischem Personal und Verwaltung zu Missverständnissen führt, was sich negativ auf die Patientenversorgung auswirken könnte. Auch der zunehmende Kostendruck und die hohe Arbeitsbelastung im Gesundheitswesen stellen Herausforderungen dar, die zu Stress und Fehlern führen können.

 

Qualifizierung und Innovationen 

Wenn Investitionen in fortschrittliche Sicherheitsmaßnahmen nicht getätigt werden, kann das die Anfälligkeit für Cyberangriffe stark erhöhen. Die Verantwortung für eine solche Situation tragen jedoch nicht nur die IT-Admins. Die Chefetage muss sich dem Thema Cybersecurity endlich aktiv annehmen – und nicht erst aufgrund des Drucks von Regularien wie NIS2, wenn das Thema Geschäftsführerhaftung im Raum steht. Stattdessen muss sie frühzeitig informierte und vorausschauende Entscheidungen in Sachen Security treffen. Wie das gelingt? Ein wichtiger Schritt ist, einen Kommunikationsraum zu öffnen, der es IT-Leitern und -Administratoren ermöglicht, die Sicherheitslage, vorhandene oder fehlende Kompetenzen und aktuelle Herausforderungen besser und klarer nach oben zu kommunizieren – ohne dass sie Ärger oder Jobverlust fürchten müssen. Denn natürlich ist es angenehmer zu hören, dass alles gut läuft und abgesichert ist. Die Augen vor Problemen zu verschließen, löst sie aber eben nicht.

Am Ende ist es die Geschäftsleitung, die haftet. Nur wer nachweisen kann, dass er über den Status quo der IT-Sicherheit im Unternehmen informiert war sowie gemäß der aktuellen Bedrohungsentwicklung zeitgemäße Schutzsysteme implementiert hat, ist seiner Aufsichtspflicht auch tatsächlich nachgekommen. 

Um Risiken entgegenzuwirken, sind kontinuierliche Fortbildungen, der Einsatz moderner Technologien und die Förderung einer offenen Kommunikationskultur essenziell. Eine starke Führung, die sowohl wirtschaftliche als auch patientenorientierte Ziele im Blick behält, ist entscheidend, um langfristigen Erfolg und Stabilität des Krankenhauses zu gewährleisten.


Autor: Wolf-Dietrich Lorenz 
Foto: Adobe Stock / JMarques


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