Die Krankenhäuser Bethanien Hochweitzschen, Bethanien Plauen, Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz und das Ev. Diakonissenkrankenhaus Leipzig haben bereits mit der Umsetzung der ersten sechs Digitalisierungsprojekte begonnen. So werden beispielsweise künftig Vitalparameter über spezielle Monitore automatisiert erfasst – was insbesondere die Pflegekräfte entlastet. Zudem vereinfacht eine digitale Erfassung von Endoskopie-, Ultraschall-, EKG- und Spirometrie-Daten die Analyse. Im Fokus der Maßnahmen steht auch eine Absicherung des Netzwerks, um beispielsweise das Einschleusen von Schadsoftware zu verhindern. Alle Projekte sollen noch im ersten Halbjahr dieses Jahres finalisiert werden. So soll die Digitalisierungsoffensive dazu beitragen, den Klinikalltag zu optimieren, Patienten bestmöglich zu behandeln und die IT-Sicherheit zu verbessern.
Das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG), das bereits in 2020 in Kraft getreten ist, wirkt in diesem Themenfeld wie ein Booster. Mit dem KHZG soll die Digitalisierung in Krankenhäusern in ganz Deutschland vorangebracht werden. Verbunden ist dies mit einer ordentlichen Finanzspritze: So fördert das Bundesamt für Soziale Sicherung bundesweit Projekte mit einem Gesamtvolumen von 4,3 Milliarden Euro. Voraussetzung für eine Förderung ist die Einhaltung von genauen Anforderungen und die Umsetzung der Maßnahmen bis 31. Dezember 2024.
Zur Vorbereitung wurde in den Krankenhäusern, die zur AGAPLESION MITTELDEUTSCHLAND gehören, zunächst mit einer Reifegradmessung der aktuelle Stand der Digitalisierung ermittelt. Um den Status in den 234 erforderlichen Kriterien zu messen, sind Mitarbeitende aus verschiedenen Abteilungen interviewt worden. Das Ergebnis wurde online an das Forschungskonsortium übermittelt. Mit 37 Punkten als Mittelwert für die vier Krankenhäuser konnte in der ersten Erhebung in 2022 bereits ein überdurchschnittliches Ergebnis erreicht werden.
Die Digitalisierungsprojekte im Überblick
Mit ersten Digitalisierungsprojekten hat die AGAPLESION MITTELDEUTSCHLAND bereits begonnen. So werden in allen Krankenhäusern des Verbunds Vitalparameter der Patientinnen und Patienten künftig über spezielle Monitore benutzerfreundlich erfasst. Mit Hilfe eines Monitorsystems werden die Daten automatisiert und in die Fieberkurve des Krankenhausinformationssystems übertragen. Ein weiteres Projekt ist derzeit noch in der Erprobung: die mobile Ultraschalldiagnostik per Tablet, die Ärztinnen und Ärzte eine schnelle Untersuchung im klinischen Alltag ermöglicht, beispielsweise während der Visite. Dies soll Zeit und Kosten sparen. Im Ev. Diakonissenkrankenhaus Leipzig und in den Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz werden zudem endoskopische Systeme und OP-Kameras künftig in ein neues System eingebunden. Die Bilddaten werden direkt in der digitalen Akte verfügbar sein. Für die Weiterbehandlung oder den Einweiser ggf. in der Nachbehandlung von Interesse. Das vereinfacht die Bildaufzeichnung und entlastet somit das Personal. Dabei sind die Systeme so konzipiert, dass selbst während eines Netzwerkausfalls Daten aufgezeichnet werden. Im Krankenhaus Bethanien
Plauen werden zudem die Daten aus EKG und Spirometrie an das Krankenhausinformationssystem angebunden und stehen dadurch künftig digital zur Verfügung.
Parallel zu den Optimierungen bei der Datenerfassung wird auch die Netzwerksicherheit verbessert. So soll beispielsweise ein neues NAC-System (Network Access Control) die Sicherheit und Integrität des Netzwerks schützen. Dadurch wird unter anderem verhindert, dass fremde oder unbekannte Endgeräte auf das Netzwerk zugreifen. Das ist ein weiterer Baustein zum Schutz der Patientendaten.
„Mit unserer Digitalisierungsoffensive wollen wir sicherstellen, dass die Menschen in der Region Mitteldeutschland auch in Zukunft optimal behandelt werden. Zugleich verbessern wir damit die IT-Sicherheit und die Wirtschaftlichkeit unserer Krankenhäuser“, sagt Jörg Studzinski, Projektmanager Digitalisierung in der AGAPLESION MITTELDEUTSCHLAND. Er ist überzeugt: „Eine qualitativ hochwertige und finanziell nachhaltige Versorgung wird es generell künftig nur noch dort geben, wo die digitale Transformation gelingt.“
Die AGAPLESION gemeinnützige Aktiengesellschaft wurde 2002 in Frankfurt am Main von christlichen Unternehmen gegründet, um vorwiegend christliche Gesundheitseinrichtungen in einer anspruchsvollen Wirtschafts- und Wettbewerbssituation zu stärken. Zu
AGAPLESION gehören bundesweit mehr als 100 Einrichtungen, darunter 23 Krankenhausstandorte mit über 6.340 Betten, 41 Wohn- und Pflegeeinrichtungen mit über 3.550 Pflegeplätzen, drei Hospize, 37 Medizinische Versorgungszentren, neun Ambulante Pflegedienste und eine Fortbildungsakademie. Darüber hinaus bildet AGAPLESION an 15 Standorten im Bereich Gesundheits- und Krankenpflege aus. Mehr als 22.000 Mitarbeiter:innen sorgen für eine patient:innenorientierte Medizin und Pflege nach anerkannten Qualitätsstandards. Pro Jahr werden über eine Million Patient:innen versorgt. Die Umsatzerlöse aller Einrichtungen inklusive der Beteiligungen betragen über 1,6 Milliarden Euro. Die alleinigen Aktionäre der AGAPLESION gAG sind verschiedene traditionsreiche Diakoniewerke und Kirchen. Auch durch diese Aktionäre ist die AGAPLESION gAG fest in der Diakonie verwurzelt und setzt das Wohl ihrer Patient:innen, Bewohner:innen und Mitarbeiter:innen als Maßstab für ihr Handeln. Weitere Informationen: www.agaplesion.de
Foto: Jörg Studzinski, Projektmanager Digitalisierung ©AGAPLESION gAG
Quelle: Weinholz Kommunikation