Mobilitätsprojekt zur Förderung der ärztlichen Versorgung in ländlichen Regionen

Sachsen

Veröffentlicht 26.09.2022 15:10, Dagmar Finlayson

Sächsischer Hausärztinnen- und Hausärzteverband unterstützt Mobilitätsprojekt zur Förderung der ärztlichen Versorgung in ländlichen Regionen

Der Sächsische Hausärztinnen- und Hausärzteverband e. V. stellt Leipziger Medizinstudierenden künftig Leihwägen für Praktika in ländlichen Regionen zur Verfügung. Damit soll die Absolvierung der sogenannten Famulaturen in hausärztlichen Praxen, die nur sehr schwer mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind, ermöglicht werden. Das Engagement des Verbandes kommt dabei dem 2020 ins Leben gerufenen MiLaMed-Projekt zugute, welches Studierenden der Medizin in Leipzig und Halle-Wittenberg zahlreiche Lehrangebote zur Versorgung in Kleinstadt und Land anbietet. MiLaMed ist ein vom Bundesministerium für Gesundheit gefördertes Lehrprojekt.

Der Hintergrund: Sicherstellung ärztlicher Versorgung in ländlichen Regionen

In vielen ländlichen Gebieten Sachsens droht die medizinische Unterversorgung, besonders im hausärztlichen Bereich. Angehende Medizinerinnen und Mediziner sollen daher mit fächerübergreifenden Praktika für die ärztliche Versorgung in ländlichen Regionen begeistert werden. Im Fokus der organisatorischen und finanziellen Förderung stehen die

Modellregionen der Landkreise Nordsachsen und Vogtland. „Die Famulatur ist eine gute Gelegenheit, sich von den Vorteilen einer Landarzttätigkeit zu überzeugen. Für Studierende mit Wohnung in der Universitätsstadt ist das allerdings mit zusätzlichen Kosten verbunden. Hier setzt unser gemeinsames Projekt an“, so Dr. Torben Ostendorf, Vorstandsvorsitzender des Sächsischen Hausärztinnen- und Hausärzteverbands.

Mehr Mobilität dank Carsharing

Auch Dr. Tobias Deutsch, Projektleiter von MiLaMed an der Universität Leipzig, bewertet die neuen Möglichkeiten positiv: „Mit unserem Projekt möchten wir Praktika in Kleinstadt und Land für Medizinstudierende einerseits attraktiv und andererseits auch praktisch umsetzbar machen. Der Faktor Mobilität kann je nach Erreichbarkeit der betreffenden Praxis eine entscheidende Hürde darstellen. Nun haben wir dafür eine charmante Lösung gefunden und freuen uns daher sehr über das Engagement des Sächsischen Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes.“

Die ersten vier Studierenden konnten in den letzten Monaten bereits vom Mobilitätsangebot profitieren. Medizinstudentin Elisabeth Bier zieht ein Resümee: „Dank des Projektes MiLaMed und dem Sächsischen Hausärztinnen- und Hausärzteverband habe ich vier spannende und lehrreiche Monate in der Praxis von Dr. Susanne Hein in Neuensalz erleben dürfen. Ohne das Leihwagen-Angebot hätte ich mein Praktikum dort nicht absolvieren können.“

Über das Projekt MiLaMed

MiLaMed ist ein Kooperationsprojekt der Universitäten Leipzig und Halle-Wittenberg und wird vom Bundesgesundheitsministerium gefördert. Die Abkürzung MiLaMed steht dabei für „Mitteldeutsches Konzept zur longitudinalen Integration Landärztlicher Ausbildungsinhalte und Erfahrungen in das Medizinstudium“. Im Rahmen von MiLaMed wurde ein für alle Medizinstudierenden zugängliches, praxisorientiertes Längsschnittcurriculum zur Versorgung

im kleinstädtisch-ländlichen Raum etabliert. Dabei setzt MiLaMed auf interessante Lehrinhalte im Studium, begleitende Online-Lehrangebote, und vor allem spannende Praktikumsmöglichkeiten in attraktiven Modellregionen. Weitere Informationen finden Sie auf www.milamed.de

Kontakt:

Dr. Tobias Deutsch (Projektleiter MiLaMed)

Mail: tobias.deutsch@medizin.uni-leipzig.de

Über den Sächsischen Hausärztinnen- und Hausärzteverband

Der Sächsische Hausärztinnen- und Hausärzteverband ist der Zusammenschluss und die Interessenvertretung hausärztlich tätiger Ärztinnen sowie Ärzte in Sachsen und einer der 18 Landesverbände des Deutschen Hausärzteverbandes. Mit über 30.000 Mitgliedern bundesweit ist der Deutsche Hausärzteverband e. V. der größte Berufsverband niedergelassener Ärztinnen und Ärzte in Deutschland und Europa. Die 18 Landesverbände setzen sich regional für die Interessen der Hausärztinnen und Hausärzte gegenüber Ärztekammern, Kassenärztlichen Vereinigungen, Krankenkassen und Landesministerien ein. Das Büro des Bundesvorsitzenden in Berlin nimmt die Interessen auf bundespolitischer Ebene wahr.


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