Enterprise Mobility Management: Digitalisierungsschlüssel zur vollen Entfaltung des Potenzials moderner Telemedizin

Transformation

Veröffentlicht 22.09.2024 06:10, Dagmar Finlayson

Das Gesundheitswesen steht vor einer grundlegenden Transformation, die durch eine rasante Entwicklung digitaler Technologie vorangetrieben wird. Inmitten dieser Veränderungen wird Telemedizin zunehmend zu einem festen Bestandteil moderner Gesundheitsversorgung. Sie ermöglicht – mittels mobiler Telekommunikationstechnologien – den zeit- und ortsunabhängigen Austausch zwischen Ärzten, medizinischem Personal, Apothekern und Patienten über individuelle Diagnostik und entsprechende Therapiekonzepte.

So können selbst abgelegene ländliche Regionen mit begrenzter medizinischer Infrastruktur umfassend versorgt werden. Damit trägt Telemedizin entscheidend dazu bei, das Gesundheitssystem zu entlasten, Ressourcen effizienter zu nutzen und bietet damit eine zeitgemäße Alternative zu traditionellen Behandlungsmethoden. Dies hat auch der Gesetzgeber erkannt, der etwa Videosprechstunden bereits regelhaft vergütet. Doch das immense Potenzial telemedizinischer Technologien und der generierten Daten wird häufig noch nicht vollständig ausgeschöpft.

Dringender Nachholbedarf bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen

Eine neue Studie von SOTI zeigt, dass 86 Prozent  der Fachkräfte im Gesundheitswesen in  Deutschland der Meinung sind, Organisationen müssten im Sinne ihrer Patienten und Mitarbeitenden verstärkt in neue oder bessere Technologien investieren. Diese Zahl ist wenig überraschend, da 81 Prozent der Befragten regelmäßige Probleme mit IoT-/Telemedizin-Geräten melden, die zu Verzögerungen bei der Versorgung führen.  Veraltete Technologien sind in vielen Gesundheitseinrichtungen ein Hindernis für eine effiziente Arbeit.  Häufig können diese nicht per Fernzugriff verwaltet werden, was kostbare zeitliche und finanzielle Ressourcen verschlingt. Untersuchungen zeigen, dass Gesundheitspersonal in Deutschland durchschnittlich 2,9 Stunden pro Woche durch technische Probleme mit schlecht verwalteten Geräten verliert. – pro Mitarbeiter wohlgemerkt. Dabei könnten Gesundheitsdienstleister von mehr vernetzten medizinischen Geräten profitieren. Etwa durch das Sammeln von Daten portabler mobiler Gesundheitsgeräte, die zum Beispiel Herzfrequenz oder Blutzuckerwerte überwachen.  Die dabei erhobenen Daten können dann automatisch in eine elektronische Patientenakte hochgeladen werden. Obwohl diese Lösungen zur Fernüberwachung von Patienten bereits existieren, zeigt die Studie von SOTI, dass die Verwaltung dieser Datenintegration noch immer eine Herausforderung darstellt.

Die Vorstellung, dass die Branche mit den grundlegendsten Formen der Telemedizin immer noch beträchtliche Schwierigkeiten hat, ist definitiv problematisch. Insbesondere wenn man berücksichtigt, wie die Zukunft der Technologie in Bezug auf die Einbeziehung von Artificial Intelligence (AI) und maschinellem Lernen aussehen soll. Ohne eine starke Grundlage, die Standards für die Bereitstellung, Nachverfolgbarkeit und Verwaltung von Geräten setzt, ist eine Zukunft mit noch mehr vernetzten, fortschrittlichen Technologien kaum vorstellbar.

Die Datensicherheit bleibt ein wichtiger Faktor im Gesundheitssektor. Fast 38 Prozent der Befragten in Deutschland meldeten in diesem Jahr durch Externe entstandene Datenschutzverletzungen. Darüber hinaus haben sowohl versehentliche als auch absichtliche Datenlecks durch Mitarbeiter im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. Die Ergebnisse der Umfrage unterstreichen den dringenden Bedarf an robusten Datenschutzmaßnahmen und erheblichen Investitionen in den Schutz sensibler Gesundheitsdaten. Dabei zeigt die Untersuchung von SOTI einen direkten Zusammenhang zwischen dem Einsatz von veralteter Technologie und eskalierenden Sicherheitsproblemen. So gaben 33 Prozent der befragten Unternehmen in Deutschland an, dass veraltete IT-Systeme ihre Anfälligkeit für Cyberangriffe erhöhen, was mit dem Anstieg von Datenschutzverletzungen und Sicherheitsbedrohungen korreliert

EMM-Technologie – Rückgrat telemedizinischer Konzepte

Die Telemedizin erfordert den Einsatz zahlreicher mobiler Endgeräte und Anwendungen, die unterschiedliche Betriebssysteme nutzen und von verschiedenen Anbietern stammen. Moderne Enterprise Mobility Management (EMM)-Technologien – etwa SOTI MobiControl – bieten hier eine plattformübergreifende Unterstützung, die sicherstellt, dass alle Geräte nahtlos in bestehende IT-Infrastrukturen integriert werden können. Sie ermöglichen die Verwaltung, Sicherung und Wartung mobiler Endgeräte und Anwendungen aus der Ferne, was die IT-Abteilungen im Gesundheitswesen erheblich entlastet. Administratoren können Updates, Sicherheitspatches und Softwareinstallationen zentral steuern, Geräteprobleme remote beheben und haben den Ladestatus jedes Devices stets im Blick. Dadurch lassen sich IT-Kosten senken und die Effizienz der Geräteflotte steigern. EMM-Technologie ist somit ein starkes Werkzeug zur Modernisierung heterogener und veralteter IT-Strukturen.

Ein großer Vorteil der EMM-Technologie ist zudem ihre Fähigkeit, hohe Sicherheitsstandards zu gewährleisten, insbesondere beim Schutz sensibler Patientendaten in der Telemedizin. EMM-Systeme bieten Funktionen wie Remote-Wiping, Verschlüsselung und Zugriffskontrollen, die sicherstellen, dass nur autorisierte Personen Zugang zu medizinischen Daten erhalten. Besonders in Deutschland, wo strenge Datenschutzvorgaben eingehalten werden müssen, ist dies ein besonders wichtiger Aspekt. Darüber hinaus wird die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften umfassend sichergestellt. EMM-Lösungen bieten Werkzeuge zur Auditierung und Berichterstellung, die es ermöglichen, Zugriffe und Datenbewegungen genau zu verfolgen und damit völlige Transparenz über alle mobilen Interaktionen zu gewährleisten.

Künstliche Intelligenz – wichtige Triebkraft zur Verbesserung telemedizinischer Fähigkeiten

Wie die SOTI-Studie ergab, haben 99 Prozent der Healthcare-Organisationen in Deutschland zumindest erwogen, KI in die Patientenversorgung zu integrieren oder tun dies schon. Denn KI verbessert die Interaktion zwischen Patienten und medizinischem Fachpersonal in der Telemedizin – etwa durch eine präzisere Automatisierung der Patientenakten-Aktualisierung oder die beschleunigte Erstellung digital zugänglicher Behandlungspläne. Doch trotz des großen Interesses an der Nutzung von KI zur Umgestaltung der Telemedizin zeigt die Umfrage auch eine erhebliche Hürde auf. Fast ein Viertel der Fachleute für Telemedizin weltweit findet es demnach schwierig, ihre Absichten in KI-Investitionen umzusetzen. Daher sind technologische Roadmaps und effiziente Strategien notwendig, um das volle Potenzial Künstlicher Intelligenz zur Optimierung von Fernbehandlungsprozessen auszuschöpfen.

Autor:

Stefan Mennecke, VP of Sales, Middle East, Africa & Central, Eastern, Southern Europe bei SOTI


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