Friesland Kliniken führen neues Krankenhaus-Informationssystem ein

Veröffentlicht 30.07.2025 16:00, Kai Wehrs

Das Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch und das St. Johannes-Hospital in Varel investieren in ein neues Softwaresystem. Das Projekt wird vollständig von Fördermitteln des Bundes und des Landes getragen. Damit wird die Kommunikation in der Patientenversorgung und allen klinischen Bereichen vereinheitlicht und fit für die digitale Zukunft gemacht.

Die Friesland Kliniken haben ihr Krankenhaus-Informationssystem (KIS) erneuert und vereinheitlicht. Die Umstellung auf die Software iMedOne des Anbieters Telekom Healthcare Solutions betrifft die Kommunikation an den Standorten des Nordwest-Krankenhauses in Sande und des St. Johannes-Hospitals in Varel im Bereich der Patientenversorgung und der damit verbundenen Dokumentation und Steuerung von Prozessen in allen klinischen Bereichen. „Das ist ein wichtiger Schritt, um die Friesland Kliniken auf die neuen digitalen Anforderungen im Gesundheitswesen einzustellen und damit fit für die Zukunft zu machen“, betonte die Geschäftsführerin Petra Hohmann.

Die damit verbundene Investition von insgesamt rund 3 Millionen Euro wird vollständig aus Fördermitteln des Bundes und Landes getragen, die über das Krankenhausstrukturgesetz bereitgestellt werden. Zudem übernimmt der Landkreis Friesland die Investitionskosten für den notwendigen Ausbau des WLAN-Netzes an den Klinikstandorten in Sande und Varel.

Das neue KIS sei auch notwendig geworden, um die beiden bislang unterschiedlichen Krankenhaus-Informationssysteme des Nordwest-Krankenhauses und des St. Johannes-Hospitals zu vereinheitlichen. Dies sei eine wichtige Voraussetzung, um die Prozesse der Friesland Kliniken im medizinischen und pflegerischen Krankenhausalltag standortübergreifend optimieren zu können.

Digitalisierung des klinischen Alltags

Mit der neuen KIS-Software sind alle Prozesse im klinischen Alltag digital darstellbar. „Zudem ermöglicht iMedOne als derzeit einziges verfügbares KIS, den Einsatz mobiler Endgeräte wie Tablets in der Patientenversorgung und im klinischen Alltag“, betonte der Prokurist Stefan Schoenauer, der als Teil des Projektteams aus allen Klinikbereichen die intensiven Vorbereitungen seit dem Frühjahr 2024 begleitet hat. Mit dem neuen KIS würden auch gesetzliche Auflagen, die im Zuge der Digitalisierung des Gesundheitswesens bereits bestehen und künftig neu hinzukämen, vollständig erfüllt werden können. Als greifbare Beispiele nannte er die Ausstellung von E-Rezepten und digitalen Ärztebriefen.

Dreiwöchige Anlaufphase

Die finale Einführung erfolgte im Juli zeitgleich an beiden Standorten. Die dreiwöchige Umsetzungsphase sei mit Herausforderungen verbunden gewesen, die sich aus der Komplexität der Umstellung ergeben hätten, so Schoenauer. Nicht alle Funktionen hätten im ersten Schritt uneingeschränkt funktioniert. „Dies haben wir auch nicht anders erwartet und den Prozess intensiv begleitet“, so der Prokurist. Um die Software implementieren zu können, habe man die geplanten OP-Eingriffen in Sande und Varel zeitweise reduziert. Dies habe aber nur medizinisch unkritische Fälle betroffen. Der Krankenhausalltag sei für die Patientenversorgung ansonsten in keiner Weise eingeschränkt gewesen. Schoenauer zeigte sich trotz eines bestehenden Anpassungsbedarfs des Systems zufrieden mit der KIS-Einführung.

Dank an Patienten und Mitarbeitende

„Wir danken den betroffenen Patienten für ihr Verständnis und allen Mitarbeitenden für ihre Geduld und ihr Engagement“, sagte Schoenauer. Die bei derartig komplexen Softwareumstellungen stets auftretenden Herausforderungen seien aber lösungsorientiert von den Mitarbeitenden und der Telekom Healtcare Solutions angegangen worden. Die Anpassung sei allerdings ein Prozess, der noch nicht vollständig abgeschlossen sei. „Es sind weitere entsprechende Updates und Optimierungen auf die speziellen Bedürfnisse in unseren Kliniken nötig“, erklärte Schoenauer. In den folgenden Wochen würden die rund 1.500 Mediziner und Pflegekräfte sowie Verwaltungsmitarbeiter weiter gezielt geschult, damit die Vorteile der neuen Software schnell und umfassend greifbar würden.

Quelle: St. Johannes-Hospital Varel, Friesland Kliniken gGmbH

Symbolbild: Sikov / Adobe Stock

 

 


Lesen Sie mehr zum Thema "Klinik-News"

Lesen Sie hier die neuesten Beiträge

Diese Webseite verwendet Cookies.   Mehr Info.      oder