KI-gestützte Sicherheitsanalyseplattformen für Krankenhäuser

DSGVO

Veröffentlicht 31.08.2025 11:30, Kai Wehrs

KI-gestützte Sicherheitsanalyseplattformen bieten Krankenhäusern erhebliche Vorteile bei der Früherkennung von Sicherheitsrisiken. Sie reagieren auf Bedrohungen, minimieren proaktiv Risiken und tragen zur digitalen Transformation bei. Allerdings bergen sie jedoch auch spezifische Risiken, die maßgeschneidert adressiert werden müssen.

KI-gestützte Sicherheitsanalyseplattformen sind für Krankenhäuser zunehmend unverzichtbar, um den wachsenden Bedrohungen durch Cyberangriffe und die Komplexität moderner IT-Infrastrukturen wirksam zu begegnen. Solche Plattformen nutzen fortschrittliche Algorithmen des maschinellen Lernens, um große Mengen an Netzwerk- und Systemdaten in Echtzeit zu analysieren und anomales Verhalten frühzeitig zu erkennen. Im Gegensatz zu klassischen Sicherheitssystemen, die oft an der Datenflut und der Raffinesse moderner Angriffe scheitern, KI-gestützte Sicherheitsanalyseplattformen bieten Krankenhäusern erhebliche Vorteile bei der Früherkennung von Sicherheitsrisiken. Sie reagieren auf Bedrohungen, minimieren proaktiv Risiken und tragen zur digitale Transformation bei. Allerdings bergen sie jedoch auch spezifische Risiken, die maßgeschneidert adressiert werden müssen.

Sind KI-basierte Lösungen in der Lage, Muster zu identifizieren, die auf potenzielle Sicherheitsvorfälle hinweisen, und entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten. Ein zentrales Merkmal dieser Plattformen ist die Fähigkeit, kontinuierlich zu lernen und sich dynamisch an neue Angriffsmuster anzupassen. KI-gestützte Systeme können beispielsweise Phishing-E-Mails oder Social-Engineering-Versuche erkennen, indem sie Inhalte und Kommunikationsmuster mit Natural Language Processing (NLP) analysieren. Sie isolieren verdächtige Aktivitäten automatisch, passen Zugriffsrechte in Echtzeit an und verhindern so die Ausbreitung von Schadsoftware oder den unbefugten Zugriff auf sensible Patientendaten.

Damit erhöht sich die Resilienz des Krankenhauses gegenüber hochentwickelten Bedrohungen signifikant, und die Sicherheit kritischer Systeme wird nachhaltig gestärkt. Neben der Cybersecurity unterstützen KI-Plattformen auch die Einhaltung regulatorischer Vorgaben und das Datenrisikomanagement. Sie überwachen die Datenqualität, erkennen Unregelmäßigkeiten und helfen dabei, Compliance-Anforderungen wie die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) oder den Artificial Intelligence Act der EU einzuhalten.  Die Integration solcher Plattformen erfordert eine ausgereifte digitale Infrastruktur mit hoher Interoperabilität, damit Daten aus verschiedenen Quellen effizient zusammengeführt und ausgewertet werden können. In der Praxis bedeutet dies, dass Krankenhäuser mit KI gestützten Sicherheitsanalyseplattformen nicht nur auf aktuelle Bedrohungen reagieren, sondern proaktiv Risiken minimieren und ihre digitale Transformation sicher gestalten können. Die kontinuierliche Überwachung, automatische Reaktion auf Vorfälle und die Fähigkeit zur selbstständigen Anpassung an neue Bedrohungen machen diese Systeme zu einem zentralen Baustein für das smarte und sichere Kranken haus der Zukunft.

Hauptrisiken von KI-gestützten Sicherheitsanalyseplattformen

KI-gestützte Sicherheitsanalyseplattformen bieten Krankenhäusern erhebliche Vorteile bei der Früherkennung von Sicherheitsrisiken, bergen jedoch auch spezifische Risiken, die sorg fältig adressiert werden müssen. Ein zentrales Risiko besteht im Datenschutz: Die Verarbeitung sensibler Patientendaten erfordert höchste Sicherheitsstandards, da unzureichend geschützte Systeme zu Datenschutzverletzungen führen können. Insbesondere beim Einsatz von Cloud-basierten KI-Lösungen oder der Weitergabe von Daten an Drittanbieter besteht die Gefahr, dass personenbezogene Informationen unbefugt abfließen.

Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) schreibt daher eine Datenschutz-Folgenabschätzung (DSFA) vor, sobald ein hohes Risiko für die Rechte und Freiheiten der Betroffenen besteht. Verstöße können zu erheblichen Bußgeldern und Vertrauensverlust führen. Ein weiteres Risiko ist die Manipulation oder Verzerrung von Trainingsdaten, die zu fehlerhaften Analysen und falschen Sicherheitsentscheidungen führen kann. Sowohl unbeabsichtigte Fehler als auch gezielte Angriffe auf die Datenintegrität – etwa durch das Einschleusen manipulierter Daten – können dazu führen, dass KI-Systeme Bedrohungen nicht erkennen oder Fehlalarme auslösen.  Ebenso besteht die Gefahr von Angriffen auf die KI-Software selbst, etwa durch Schadsoftware, die die Funktionsweise der Plattform beeinflusst oder lahmlegt. Die hohe Vernetzung von IoT-Geräten und Überwachungssystemen im Krankenhaus erhöht zudem die Angriffsfläche für Cyberkriminelle.

Transparenz und Nachvollziehbarkeit der KI-Entscheidungen stellen eine weitere Herausforderung dar: Viele KI Algorithmen gelten als „Black Box“, deren Entscheidungswege schwer nachvollziehbar sind. Dies erschwert die Überprüfung der Richtigkeit von Alarmen und kann das Vertrauen der Mit arbeitenden beeinträchtigen.  Darüber hinaus erfordert der Betrieb solcher Plattformen ein angepasstes Risikomanagement und regelmäßige Audits, um neue Gefahrenquellen früh zeitig zu erkennen und zu adressieren.

Nicht zuletzt sind organisatorische und regulatorische Anforderungen zu beachten:

Krankenhäuser müssen sicher stellen, dass alle eingesetzten KI-Systeme zertifiziert sind und den branchenspezifischen Sicherheitsstandards entsprechen. Fehlende Standards oder unklare gesetzliche Rahmenbedingungen können Unsicherheiten bei der Einführung und Nutzung verursachen. 

Zusammengefasst liegen die Hauptrisiken von KI-gestützten Sicherheitsanalyseplattformen im Krankenhaus in den Bereichen Datenschutz, Datenintegrität, IT-Sicherheit, Transparenz der Algorithmen und regulatorischer Compliance. Nur durch umfassende technische, organisatorische und rechtliche Maßnahmen lassen sich diese Risiken wirksam minimieren.

Lesen Sie dazu auch:

Früherkennung von Sicherheitsrisiken durch KI in Krankenhäusern

www.krankenhaus-it.de/item.3682/frueherkennung-von sicherheitsrisiken-durch-ki-in-krankenhaeusern.html

Quelle: Krankenhaus-IT Journal, Ausgabe 03/2025 - Stand Juni 2025

Symbolbild: Andrii Zastrozhnov / AdobeStock


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