Erste Lebervenen-Druckmessung in Bayern am Klinikum Landshut

Sono

Veröffentlicht 20.11.2025 09:10, Kai Wehrs

Neues, schonendes Verfahren erweitert das diagnostische Spektrum der Lebermedizin in Niederbayern. Ein medizinischer Meilenstein für Niederbayern: Am Klinikum Landshut wurde erstmals in Bayern eine Ultraschall-gesteuerte Lebervenen-Druckmessung durch-geführt – ein hochmodernes, minimalinvasives Verfahren, mit dem der Druck in den Blutgefäßen der Leber direkt gemessen werden kann. Damit erweitert das Klinikum sein diagnostisches Spektrum für Patienten mit schweren Lebererkrankungen.

Bild: Dr. Matzberger (links) führt die erste Lebervenen-Druckmessung in Bayern durch. Foto: Klinikum Landshut

Präzisere Diagnosen, individuellere Therapien und eine besonders schonende Untersuchung: Das verspricht die neue Ultraschall-gesteuerte Lebervenen-Druckmessung am Klinikum Landshut. Im Oktober wurde die neue Methode bereits zweimal durchgeführt – damit kann der Druck in den Blutgefäßen der Leber direkt und präzise gemessen werden. Für Patienten mit Lebererkrankungen eröffnet sich damit eine schonende Möglichkeit, Ursachen und Schwere ihrer Erkrankung genauer zu beurteilen und Therapien gezielter zu steuern.

„Bei unseren ersten Messungen verlief alles reibungslos. Die gemessenen Werte entsprachen den Erwartungen und zeigen, dass wir die Methode am Klinikum Landshut sicher etabliert haben. Für unsere Patienten bedeutet das eine schonende Abklärung mit klarem Zusatznutzen für die Therapieentscheidung“, sagt Dr. Robert Matzberger, Oberarzt der Medizinischen Klinik I. Er führt den Eingriff zusammen mit dem Team der Endoskopie durch und ist erfahrener Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie.

Bei der Lebervenen-Druckmessung wird unter endoskopischem Ultraschall eine feine Messnadel über den Magen bis zur Leber geführt, um dort den Druck in der Pfortader und in den Lebervenen zu bestimmen. Der Eingriff erfolgt minimalinvasiv und unter lokaler Betäubung und gilt als sehr sicher. Er eignet sich insbesondere für Patienten mit Leberzirrhose, mit Verdacht auf eine portale Hypertension (einen erhöhten Druck im Pfortader-System), bei Bauchwassersucht (Aszites), Varizen in Magen oder Speiseröhre oder wenn nicht-invasive Tests keine eindeutigen Ergebnisse liefern. Auch bei selteneren Gefäßerkrankungen der Leber kann das Verfahren helfen, die richtige Diagnose zu stellen und die Therapie individuell anzupassen.

„Mit der erstmals in Bayern durchgeführten Ultraschall-gesteuerten Lebervenen-Druckmessung bauen wir unseren Leber-Schwerpunkt weiter aus. Gemeinsam mit spezialisierten Verfahren wie der transjugulären Leberbiopsie können wir Betroffene umfassend und aus einer Hand versorgen – zeitnah, wohnortnah und auf universitärer Qualitätsebene“, betont auch Prof. Dr. Dr. Matthias Dollinger, Chefarzt der Medizinischen Klinik I.  

 

Bild & Quelle: Klinikum Landshut


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