Premiere für Mitteldeutschland: Erste roboter-gestützte Bypass-Operationen am UKJ

Vinci

Veröffentlicht 23.12.2025 09:10, Kai Wehrs

Jenaer Herzchirurgen operieren mit OP-Roboter erfolgreich die ersten Patienten an den Herzgefäßen. Ein Bypass kann ganz einfach auch als Umgehungsstraße für ein verstopftes oder verengtes Blutgefäß beschrieben werden, wodurch die Durchblutung wieder gesichert wird. Erstmals konnten nun Patienten in der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie des Universitätsklinikums Jena (UKJ) mittels DaVinci OP-Roboter erfolgreich einen Bypass erhalten.

Für die Jenaer Herzchirurgie sei diese Premiere in Mitteldeutschland ein wichtiger Meilenstein für eine noch modernere, minimal-invasive Herzchirurgie. „Wir haben die sogenannte MIDCAB-Operation erfolgreich mit unserem DaVinci durchgeführt. Die Vorteile sind, dass wir nur einen kleinen Schnitt setzen müssen und das Brustbein nicht geöffnet werden muss. Dadurch waren unsere Patienten schneller mobil und konnten bereits nach wenigen Tagen nach Hause entlassen werden, erzählt Dr. Hristo Kirov, Leitender Oberarzt der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie am UKJ, der die Patienten gemeinsam mit seinen Kollegen sowie den OP-Pflege- und Anästhesieteams behandelte.

Die Eingriffe erfolgten mithilfe des hochpräzisen DaVinci Xi-Roboters, der es ermöglicht, komplexe koronarchirurgische Operationen besonders schonend durchzuführen. „Durch die minimal-invasive Technik können operative Traumata reduziert und die Erholungszeit der Patientinnen und Patienten generell verkürzt werden“, ergänzt er.

Beide Patienten im Alter von 62 und 54 Jahren leiden an einer Koronaren Herzkrankheit und kamen für den Eingriff infrage. Ziel sei es, den Patienten durch den Bypass neue Lebensqualität zu verschaffen, damit sie beispielsweise wieder am Arbeitsleben teilnehmen können.

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Bild: Die ersten roboter-gestützten Bypass-Operationen sind erfolgreich verlaufen, mit dabei waren Oberarzt Dr. Patrick von Samson-Himmelstjerna (links) sowie seine Kolleginnen und Kollegen der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie. Foto: UKJ

Dr. Patrick von Samson-Himmelstjerna fasst den Eingriff zusammen. „In der ersten Phase setzen wir sowohl kleine Löcher für die Arme des Roboters als auch für die Kamera und bereiten mit dem Roboter die Brustwandarterie vor. Später wird durch einen wenige Zentimeter großen Schnitt an der linken Brustwand der Bypass schließlich auf das Herz genäht.“

Prof. Dr. Torsten Doenst, Direktor der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie, ist stolz auf die Leistung seines Teams. „Diese minimal-invasiven Verfahren sind technisch besonders anspruchsvoll. Das heißt wir müssen hier eine besondere Expertise mitbringen und für eine Top-Qualität entsprechend umsetzen. Das hat unser gesamtes Team gezeigt. Für uns ist das ein weiterer Schritt hin zu einer minimal-invasiven Herzchirurgie, bei der das Brustbein nicht mehr eröffnet werden muss.“

Quelle: Universitätsklinikum Jena - Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie

Foto: UKJ

 


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