Münchner Leukämielabor und Institute of AI for Health geben Forschungskooperation bekannt

Kooperation

Veröffentlicht 08.04.2022 06:30, Kim Wehrs

Das MLL Münchner Leukämielabor und das neu gegründete Institute of AI for Health (AIH) des Helmholtz Zentrums München haben eine umfangreiche Forschungs- und Entwicklungskooperation vereinbart. Gegenstand soll vor allem die Implementierung von maschinellem Lernen und künstlicher Intelligenz in den verschiedensten Bereichen der Leukämiediagnostik sein. 

Das MLL Münchner Leukämielabor wird im Rahmen der Kooperation vor allem seine umfangreichen diagnostischen und klinischen Datenbanken sowie seine medizinisch-diagnostische Expertise einbringen, während auf Seiten des AIH jahrelanges Know-How im Bereich von Machine Learning-Applikationen und Data Science besteht. Somit sehen beide Partner sehr hohes synergistisches Potenzial für die gemeinsame Weiterentwicklung der zunehmend datengetriebenen Leukämiediagnostik. Sie sind sich einig in der Überzeugung, dass gemeinsame Forschung zur umfassenden Umsetzung von Digitalisierung und künstlicher Intelligenz ein wesentliches Element der Kooperation sein soll. Beide Parteien bekunden dabei ihre Absicht, den wissenschaftlichen Fortschritt und das Wohl der Patientinnen und Patienten durch ihre Arbeit zu fördern.

Bereits seit einigen Jahren gibt es projektbasierte Kollaborationen zwischen MLL und dem Helmholtz Zentrum, beispielsweise zur KI-basierten Erkennung von Blutkrebs-Zellen und zur Vorhersage von Leukämiesubtypen in der Blut- und Knochenmarkmikroskopie. Ein weiteres Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und bündelt die biomedizinische und KI-Expertise beider Forschungspartner zur Analyse großer genomischer Datenmengen mit dem Ziel, die molekularen Grundlagen der Leukämie weiter zu verstehen, neue Erkrankungssubtypen zu definieren und eine verbesserte personalisierte Behandlung von Patientinnen und Patienten zu ermöglichen.

„Ausgehend von der bis dato sehr erfolgreichen Zusammenarbeit und mit Blick auf die große Expertise beider Partner in ihren Kernkompetenzen erscheint die grundsätzliche Vereinbarung über eine langfristige Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Leukämiediagnostik als der ganz natürliche nächste Schritt", sagt beispielsweise Professor Torsten Haferlach vom MLL. „Allein in der Routinediagnostik fallen bei uns jeden Tag von Neuem gigantische Datenmengen an. Die systematische Auswertung und die Erkennung von Mustern in diesen Daten ist hierbei nur mit Hilfe KI-basierter Methoden überhaupt noch denkbar. Insofern schätzen wir uns glücklich, mit dem AIH des Helmholtz Zentrums München einen überaus starken Partner dafür an unserer Seite zu wissen."

Ähnlich äußert sich Carsten Marr vom AIH: „Mit umfangreichen Daten und einzigartiger Expertise ist das MLL der perfekte Partner, um unsere KI-basierten Leukämie-Diagnostik voranzutreiben.  Wir bauen auf eine bereits vertrauensvolle Zusammenarbeit und hoffen, unsere Algorithmen mit dem MLL in die Anwendung zu bringen. So können Patientinnen und Patienten unmittelbar von unserer Forschung profitieren."

Die jüngst erfolgte Gründung des AIH am Helmholtz Zentrum München ist ein Schritt, der der bisherigen Zusammenarbeit beider Partner weiteren Auftrieb gibt und der zunehmenden Fokussierung auf Data Science und Healthcare am Helmholtz Zentrum Rechnung trägt.


MLL Münchner Leukämielabor GmbH
Die MLL Münchner Leukämielabor GmbH ist ein national und international arbeitendes Labor für die Diagnostik von Leukämien und Lymphomen. Die im Unternehmen verankerte Expertise, Qualitätssicherung und Turnaround-Zeit garantieren optimale Untersuchungsverfahren bei der Verdachtsdiagnose auf eine Leukämie oder ein Lymphom. Der moderne Gerätepark und die Analysemethoden auf wissenschaftlich neuestem Stand ermöglichen eine optimale Diagnostik für Patientinnen und Patienten. Das Münchner Leukämielabor gilt weltweit als führend hinsichtlich der Breite des Diagnostikportfolios. Die Kombination der ineinandergreifenden Methoden der Zytomorphologie, Chromosomenanalyse, FISH, Immunphänotypisierung und einer Vielzahl von molekulargenetischen Untersuchungsverfahren ermöglicht es, ein umfassendes Bild der vorliegenden Erkrankung zu erstellen und im nächsten Schritt eine optimal zugeschnittene medizinische Behandlung für die Patienten zu gewährleisten. Mehr über das MLL Münchner Leukämielabor: www.mll.com

Helmholtz Munich
Helmholtz Munich ist ein biomedizinisches Spitzenforschungszentrum. Seine Mission ist, bahnbrechende Lösungen für eine gesündere Gesellschaft in einer sich schnell verändernden Welt zu entwickeln. Interdisziplinäre Forschungsteams fokussieren umweltbedingte Krankheiten, insbesondere die Therapie und die Prävention von Diabetes, Adipositas, Allergien und chronischen Lungenerkrankungen. Mittels künstlicher Intelligenz und Bioengineering transferieren die Forschenden ihre Erkenntnisse schneller zu den Patient:innen. Helmholtz Munich zählt mehr als 2.500 Mitarbeitende und hat seinen Sitz in München/Neuherberg. Es ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, mit mehr als 43.000 Mitarbeitenden und 18 Forschungszentren die größte Wissenschaftsorganisation in Deutschland. Mehr über Helmholtz Munich (Helmholtz Zentrum München Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt GmbH): www.helmholtz-munich.de/



Foto: Adobe Stock / Wrightstudio


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