DigiG und GDNG - digitale Transformation in der Gesundheitsbranche

DigiG

Veröffentlicht 19.01.2024 09:10, Kim Wehrs

Die fortschreitende Digitalisierung beeinflusst zunehmend sämtliche Aspekte des Gesundheitswesens. In diesem Kontext gewinnen der Digitale Gesundheitsmarkt (DigiG) und die Gesetzliche Neuregelung der Gesundheitsdaten (GDNG) zunehmend an Bedeutung. Diese Gesetze sind nicht nur Treiber für die Digitalisierung, sondern sie können auch maßgeblich die IT-Strategien von Gesundheitseinrichtungen prägen. Eine Analyse von DigiG und GDNG markiert Punkte der digitalen Transformation in der Gesundheitsbranche. 

Die beiden Gesetze DigiG und GDNG sind wegweisende Reformen für die Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens. Sie haben das Potenzial, die Gesundheitsversorgung in Deutschland deutlich zu verbessern und die Branche insgesamt effizienter und leistungsfähiger zu machen.

Die Relevanz von DigiG und GDNG für die Gesundheitsbranche ist mehrstufig. Die Gesetze fördern die Einführung digitaler Technologien, um die Effizienz im Gesundheitswesen zu steigern. Sie schaffen Rahmenbedingungen für die sichere Speicherung und den Austausch von Gesundheitsdaten. Dies ermöglicht nicht nur eine verbesserte Patientenversorgung, sondern eröffnet auch neue Möglichkeiten für Forschung und Entwicklung.

Die Gesetzgebung treibt die Digitalisierung im Gesundheitswesen voran, indem sie Anreize für den Einsatz moderner Technologien schafft. Kliniken und Krankenhäuser sehen sich dadurch mit Chancen konfrontiert, ihre Prozesse zu optimieren und innovative Lösungen zu implementieren. Die Nutzung digitaler Gesundheitsdaten ermöglicht eine personalisierte Medizin, da individuelle Patientenprofile präzisere Diagnosen und Therapieansätze ermöglichen.
 

DigiG: Beschleunigung der Digitalisierung

Das DigiG hat zum Ziel, die Digitalisierung des Gesundheitswesens weiter voranzutreiben. Die elektronische Patientenakte (ePA) wird zum Standard in der Patientenversorgung.  Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) werden stärker gefördert. Außerdem wird die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen verbessert.

GDNG: Mehr Nutzung von Gesundheitsdaten

Das GDNG soll die Nutzung von Gesundheitsdaten für Forschung und Entwicklung erleichtern. Dazu wird die Einwilligung der Patienten zur Nutzung ihrer Daten erleichtert. Die Datenqualität wird verbessert. Zudem wird die Datensicherheit gestärkt.
 

Chancen für Kliniken und Patienten

DigiG und GDNG bieten Kliniken und Krankenhäusern verschieden gelagerte Chancen. Die ePA kann die Kommunikation zwischen Ärzten, Pflegekräften und Patienten verbessern und die Behandlungsprozesse optimieren. DiGA können die Selbstversorgung der Patienten unterstützen und die Behandlungsqualität verbessern. Weiterhin kann die verbesserte Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen zu einer effizienteren und effektiveren Versorgung führen.
 

DigiG und GDNG und IT-Klinik-Strategien

Die Einführung von DigiG (Digitale Gesundheitsanwendungen) und GDNG (Gesetz für eine bessere Versorgung durch Digitalisierung und Innovation) hat signifikante Auswirkungen auf die IT-Strategien von Krankenhäusern in Deutschland. DigiG ermöglicht die Integration digitaler Gesundheitsanwendungen in die Patientenversorgung, was zu einer verstärkten Nutzung von Gesundheits-Apps und Telemedizin führt. Krankenhäuser müssen ihre IT-Infrastruktur anpassen, um diese Anwendungen sicher zu integrieren und gleichzeitig Datenschutzstandards zu gewährleisten.

Mit GDNG werden innovative digitale Technologien, wie die elektronische Patientenakte, gefördert. Krankenhäuser müssen ihre IT-Strategien darauf ausrichten, diese neuen Systeme zu implementieren und die Interoperabilität mit bestehenden IT-Systemen sicherzustellen. Die Umsetzung erfordert Investitionen in Schulungen für das medizinische Personal und Sicherheitsmaßnahmen, um die Integrität sensibler Gesundheitsdaten zu gewährleisten. Insgesamt zwingen DigiG und GDNG Krankenhäuser dazu, ihre IT-Strategien zu modernisieren und auf die Chancen und Herausforderungen der digitalen Transformation im Gesundheitswesen zu reagieren.
 

Dezentrale Gesundheitsdateninfrastruktur

Institutionen müssen verstärkt in die Sicherheit und Interoperabilität ihrer IT-Systeme investieren, um den Anforderungen der Gesetzgebung gerecht zu werden. Die Integration von Telemedizin und elektronischen Patientenakten wird zur Notwendigkeit, um den steigenden Anforderungen an die digitale Gesundheitsversorgung gerecht zu werden. Um die Chancen der Digitalisierung voll auszuschöpfen, ist eine dezentrale Gesundheitsdateninfrastruktur erforderlich. Diese sollte folgende Anforderungen erfüllen wie: Sie sollte die Datensicherheit und -integrität gewährleisten. Sie sollte die Datennutzung für Forschung und Entwicklung erleichtern. Sie sollte die Datennutzung für die Patientenversorgung verbessern. Eine mögliche Lösung für eine dezentrale Gesundheitsdateninfrastruktur sehen Experten als ein föderales System aus verteilten Datensilos. Diese Datensilos sollten durch sichere Schnittstellen miteinander verbunden sein, um die Datennutzung zu ermöglichen. Eine dezentrale Gesundheitsdateninfrastruktur muss in der Lage sein, Daten sicher und effizient zu verwalten. Sie sollte Interoperabilität gewährleisten und gleichzeitig höchsten Datenschutzstandards entsprechen. Die Gestaltung einer solchen Infrastruktur erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Gesundheitseinrichtungen, Regulierungsbehörden und Technologieanbietern.

 

Autor: Wolf-Dietrich Lorenz                                               
Bild: AdobeStock / Chan2545


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