Informationstechnik und KI optimieren Telemedizin und Selbstdiagnosesysteme

IT/KI

Veröffentlicht 09.02.2024 10:40, Dagmar Finlayson

Informationstechnik und KI bieten Potenziale, die Telemedizin und intelligente Selbstdiagnosesysteme zu optimieren. Sie ermöglichen ortsunabhängige Arzt-Patienten-Interaktionen, verbessern die Diagnostik und fördern die Eigenverantwortung der Patienten. Diese Systeme können die Gesundheitsversorgung verbessern, indem sie den Zugang zu medizinischer Beratung und Diagnose erleichtern und den praktischen Arzt unterstützen, aber nicht ersetzen.

Telemedizin ermöglicht Fernbehandlung und -überwachung. Durch Videokonsultationen, digitale Vitalparameterüberwachung und KI-gestützte Diagnosetools können Patienten wohnortnah und zeitflexibel medizinisch versorgt werden. Dies ist besonders relevant für Menschen in ländlichen Regionen oder mit eingeschränkter Mobilität.

Intelligente Selbstdiagnosesysteme unterstützen Patienten dabei, ihre Symptome selbst zu erfassen und einzuordnen. KI-Algorithmen analysieren die Daten und geben Handlungsempfehlungen oder leiten bei Bedarf an einen Arzt weiter. So können Krankheiten frühzeitig erkannt und unnötige Arztbesuche vermieden werden.

Handlungsstrategien zur Optimierung des Gesundheitssystems

Dabei soll nicht der praktische Arzt ersetzt werden. Vielmehr geht es um eine sinnvolle Ergänzung und Vernetzung der bestehenden Strukturen. Telemedizin und Selbstdiagnosesysteme können den Arzt entlasten, Routineuntersuchungen übernehmen und so mehr Zeit für komplexe Fälle und patientenorientierte Gespräche schaffen.

Handlungsstrategien zur Optimierung des Gesundheitssystems sollten die Förderung von Telemedizin und digitalen Gesundheitsanwendungen beinhalten. Dazu gehören die Finanzierung telemedizinischer Leistungen, die Etablierung von Standards und die Vernetzung von IT-Systemen im Gesundheitswesen.

Technische Entwicklungen wie Big Data, Blockchain und 5G bieten weitere Möglichkeiten, das Gesundheitssystem zu optimieren. Beispielsweise könnten KI-Algorithmen riesige Datenmengen auswerten, um personalisierte Therapien zu entwickeln oder die Ausbreitung von Krankheiten vorherzusehen.

Disziplinen wie Informatik, Medizin, Psychologie und Gesundheitsökonomie müssen zusammenarbeiten, um die Potenziale von Informationstechnik und KI im Gesundheitswesen zu nutzen. Pilotprojekte und Forschungsprojekte sind notwendig, um die neuen Technologien zu erproben und in die Praxis zu überführen.

Beispiele für IT und KI im Gesundheitswesen

  • Digitale Gesundheitsakte: Elektronische Speicherung von Patientendaten für einen sicheren und effizienten Zugriff von Ärzten und Patienten.
  • Telemedizinische Konsultationen: Video- oder Telefongespräche zwischen Arzt und Patient zur Diagnose und Behandlung.
  • Wearables: Sensoren und Geräte, die Vitalparameter wie Herzfrequenz, Blutdruck und Blutzucker messen und an Ärzte oder KI-Systeme übermitteln.
  • KI-gestützte Diagnosesysteme: Analyse von Patientendaten und Bildern zur Erkennung von Krankheiten.

Vernetzung von Akteuren, Förderung von Innovationen

Informationstechnik und KI haben das Potenzial, die Gesundheitsversorgung zu verbessern, die Effizienz des Gesundheitssystems zu steigern und die Kosten zu senken. Durch die Förderung von Telemedizin, intelligenten Selbstdiagnosesystemen und der Nutzung neuester technischer Entwicklungen kann die Gesundheitsversorgung effizienter, zugänglicher und patientenzentrierter gestaltet werden. Die Vernetzung von Akteuren, die Förderung von Innovationen und die Entwicklung von ethischen Leitlinien sind jedoch notwendig, um die Chancen dieser Entwicklungen zu nutzen.

 

Autor: Wolf-Dietrich Lorenz
Foto: Adobe Stock / Cjinnapong

 


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