Cyber-Sicherheitsrisiken in Krankenhäusern

ITSec

Veröffentlicht 26.04.2024 08:20, Kim Wehrs

Wegen der koplexen digitalisierten Gesundheitsstruktur sind Krankenhäuser zu einem bevorzugten Ziel für Cyber-Kriminelle geworden. Die Angriffsflächen der IT in Krankenhäusern sind vielfältig und bieten potenzielle Schwachstellen, die für böswillige Akteure attraktiv sind. Notwendig ist die realistische Ansicht der Cyber-Gefährdungen und die Definition der Angriffsoberflächen. 

Digitale Angriffsoberflächen in Kliniken bestehen aus allen potenziellen Verbindungspunkten, auf die ein Angreifer in der IT-Umgebung zugreifen könnte. Attack Surface Management (ASM) ist ein Prozess, der es Verantwortlichen ermöglicht, automatisch und kontinuierlich einen umfassenden Einblick in die Assets zu gewinnen. Damit besteht  Kenntnis von Assets, deren Verwendung sowie von möglicherweise vorhandenen Schwachstellen oder Sicherheitsproblemen,  aus Anwendersicht wie auch aus Angreiferperspektive. Durch Attack Surface Management sind Security-Verantwortliche in der Lage, Sicherheitsprobleme ausfindig zu machen, Behebungsmaßnahmen zu priorisieren und Angreifern stets einen Schritt voraus zu sein.
 

Schwachstellen für kriminelle Aktivitäten

Zu den prominenten Angriffsflächen zählen die elektronischen Patientenakten, die sensible Gesundheitsdaten enthalten. Diese Daten sind äußerst wertvoll auf dem Schwarzmarkt und können für Identitätsdiebstahl, Erpressung oder andere kriminelle Aktivitäten genutzt werden. Schwachstellen in den Netzwerken, die diese Daten speichern und übertragen, stellen ein erhebliches Risiko dar.

Ein weiteres Schlüsselziel sind medizinische Geräte, die zunehmend vernetzt und remote zugänglich sind. Schwachstellen in der Sicherheit solcher Geräte könnten nicht nur zu Datenschutzverletzungen führen, sondern auch die physische Sicherheit der Patienten gefährden.

Phishing-Angriffe, die sich gezielt an Mitarbeiter richten, sind eine weitere Bedrohung. Durch Social Engineering versuchen Angreifer, Zugang zu sensiblen Informationen zu erlangen oder Malware in das interne Netzwerk einzuschleusen.

Das Management der Angriffsflächen in Krankenhäusern erfordert ein ganzheitliches Sicherheitskonzept. Dazu gehören regelmäßige Schulungen für Mitarbeiter, um sie für die Gefahren von Phishing und anderen Social Engineering-Techniken zu sensibilisieren. Eine ständige Überwachung des Netzwerkverkehrs und der Zugriffe auf sensible Daten ist unerlässlich, um verdächtige Aktivitäten frühzeitig zu erkennen.

 

Implementierung von Sicherheitsmaßnahmen 

Die Implementierung von robusten Sicherheitsmaßnahmen wie Firewalls, Intrusion Detection- und Prevention-Systemen sowie regelmäßigen Software-Updates ist entscheidend, um potenzielle Schwachstellen zu minimieren. Eine kontinuierliche Risikobewertung und -bewältigung sollte ebenfalls Teil des Sicherheitsmanagements sein, um auf neue Bedrohungen reagieren zu können.

Insgesamt erfordert die Sicherung der IT-Infrastruktur in Krankenhäusern eine proaktive und koordinierte Herangehensweise, um die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Patientendaten und lebenswichtigen medizinischen Systemen zu gewährleisten. Nur durch eine umfassende Sicherheitsstrategie können Krankenhäuser die zunehmende Bedrohung durch Cyber-Kriminalität erfolgreich bekämpfen.


Autor: Wolf-Dietrich Lorenz                                        Bild: Adobestock / Thaut Images


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