Geopolitische Schocks, Bedrohungsszenarien und proaktive Sicherheitsstrategien

Veröffentlicht 23.05.2025 10:30, Kim Wehrs

Geopolitische Bedrohungen durch Cyberangriffe rücken eine digitale Verteidigungsfähigkeit von kritischen Healthcare-IT-Infrastrukturen und Organisationen im Gesundheitssektor in ein  strategisches Blickfeld. Dabei geht es um einen möglichen Krisenfall, in dem sie mit ihrer IT-Landschaft  funktionsfähig bleiben und zur Stabilität des Gesamtsystems beitragen können. 

Die zunehmenden geopolitischen Spannungen und die damit einhergehenden Bedrohungen durch staatlich unterstützte oder kriminelle Cyberakteure stellen eine erhebliche Gefahr für kritische Infrastrukturen besonders für den Gesundheitssektor dar. Krankenhäuser, Forschungsinstitute und kritische Einrichtungen des Gesundheitswesens rücken aufgrund ihrer hohen gesellschaftlichen Relevanz sowie der oft unzureichend abgesicherten IT-Systeme verstärkt ins Visier von Angreifern. Die digitale Verteidigungsfähigkeit dieser Healthcare-IT-Infrastrukturen wird dadurch zu einer sicherheitspolitischen Schlüsselaufgabe.

Cyberangriffe auf Gesundheitseinrichtungen können nicht nur finanzielle Schäden verursachen, sondern auch Menschenleben gefährden,  etwa wenn medizinische Geräte ausfallen oder Patientendaten manipuliert werden. Vor diesem Hintergrund ist es ausschlaggebend, dass Organisationen im Gesundheitssektor ihre IT-Landschaft strategisch neu ausrichten und Resilienz als zentrales Prinzip verankern. Das umfasst den Aufbau robuster, segmentierter Netzwerke, die konsequente Anwendung von Sicherheitsstandards, die Schulung von Personal im Bereich Cybersicherheit sowie die Einführung intelligenter Frühwarnsysteme.
 

Ziel: Handlungsfähigkeit im Krisenfall

Zugleich muss die digitale Verteidigungsfähigkeit nicht nur technologisch gedacht werden, sondern auch organisatorisch und politisch. Der Aufbau sektorübergreifender Kooperationen sowie einheitliche  regulatorische Vorgaben und eine enge Abstimmung mit staatlichen Sicherheitsbehörden zu schaffen, stärken die Handlungsfähigkeit im Krisenfall. Ziel muss es sein, auch unter Bedingungen massiver Störungen funktionsfähig zu bleiben und so zur Stabilität des Gesundheitssystems insgesamt beizutragen.

Die kontinuierliche Anpassung an neue Bedrohungsszenarien, geopolitische Schocks und eine proaktive Sicherheitsstrategie sind entscheidend, um zukünftige Krisen nicht nur zu überstehen, sondern auch als Chance für strukturelle Modernisierung zu nutzen. Der Schutz von Gesundheitsdaten und -infrastrukturen ist längst kein rein technisches Problem mehr, sondern eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung mit geopolitischer Tragweite.
 

Autor: Wolf-Dietrich Lorenz                             Bild:  Adobestock / Thaut Images


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