Jörg Reichardt und Dr. Marc Stein, AMC Holding GmbH

KIS der Zukunft: AMC-Führung über Interoperabilität, Cloud und IS-H-Migration

Veröffentlicht 18.07.2024 16:00, Kim Wehrs

Welche Strategie-Trends bestimmen den KIS-Markt?

Jörg Reichardt: Für uns sind ganz klar drei Themen im Markt präsent, die das Geschehen bestimmen. Zum einen ist es das Thema Interoperabilität und Integration von Subsystemen in das KIS, also das, was wir seit mittlerweile 10 Jahren mit dem Verband „United Web Solutions for Healthcare e.V.“ bewirken möchten: Vernetzung der einzelnen Akteure in der Gesundheitsversorgung. Die nahtlose Integration verschiedener IT-Systeme innerhalb des Krankenhauses sowie mit externen Partnern fördert einen effizienteren Datenaustausch und verbessert die Patientensicherheit.

Zweitens ist es zweifelsohne das Thema Cloud. Der Markt hat unsere Pionierleistung mit dem Projekt Fachklinikum Mainschleife in der AWS-Cloud begeistert wahrgenommen. Außerdem sehen wir einen starken Fokus auf Cybersecurity, da der Schutz sensibler Gesundheitsdaten von oberster Priorität ist. Hier könnten viele Krankenhäuser von dem Umzug in die Cloud profitieren und die eigenen personellen Ressourcen schonen, in dem die Hardwareexpertise in die Cloud verlagert wird und die eigenen Mitarbeiter dabei zu Anwendungsexperten werden.

Dr. Marc Stein: Das dritte Thema ist die Migration der IS-H-Kunden. Wir sind dafür durch unsere Erfahrungen, unabhängig von der Betriebsform „Cloud oder on Prem“, hervorragend aufgestellt. Verwunderlich ist, dass einige der betroffenen Kliniken das Projekt nicht ausreichend priorisieren. Die Zeit drängt, denn die Projektressourcen der KIS-Anbieter sind limitiert. Daher sollten die Häuser nicht bis 2027 mit der Entscheidung für den Umstieg warten.

Welche Erwartungen des IT-Managements in Krankenhäusern adressieren Sie mit einem „KIS der Zukunft“?

Dr. Marc Stein: Das IT-Management in Krankenhäusern erwartet vor allem Systeme, die nicht nur benutzerfreundlich und intuitiv bedienbar und administrierbar sind, um den Schulungsaufwand gering zu halten, die Arbeitsprozesse zu optimieren und die Arbeitsbelastung des Personals zu reduzieren. Gleichzeitig wünscht sich die IT im Krankenhaus ein System, das flexibel an individuelle Anforderungen der jeweiligen Einrichtung angepasst werden kann.

Jörg Reichardt: Ein weiteres zentrales Anliegen ist, wie bereits erwähnt, die Integration und Interoperabilität mit bestehenden und zukünftigen Systemen. Sicherheitsaspekte und Datenschutz spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle. Nicht zuletzt ist die Kosteneffizienz ein Punkt, der berücksichtigt werden muss.

Das Thema "Künstliche Intelligenz" wird auch im Krankenhaus zunehmend eine Rolle spielen. Mit unserem webbasierten Krankenhausinformationssystem CLINIXX® bedienen wir all diese Themen. Hier spielt unsere Technologie eine entscheidende Rolle.

Was kommt auf Krankenhäuser bei Strategie und Organisation zu, die sich für einen (Komplett-) umstieg entscheiden?

Jörg Reichardt: Ein Komplettumstieg von SAP IS-H und i.s.h.med ist unumgänglich und erfordert eine sorgfältige Planung und Organisation. Zunächst muss eine umfassende Bestandsaufnahme der bestehenden IT-Landschaft durchgeführt werden. Daraus folgt die Entwicklung einer detaillierten Migrationsstrategie, die alle relevanten Prozesse und Systeme berücksichtigt. Dies beinhaltet die Schulung des Personals, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten.

Auf allen Stufen ist eine enge Zusammenarbeit mit dem neuen KIS-Anbieter entscheidend, um technische Herausforderungen zeitnah zu bewältigen und die Implementierung effizient zu gestalten. Unsere erfahrenen Mitarbeiter tragen hierzu entscheidend bei.

Welche Meilensteine enthält eine IS-H Transformations-Roadmap?

Jörg Reichardt:
Unsere bewährten Meilensteine für eine KIS-Einführung sind Beratung, Projektmanagement, Anpassung & Installation, Schulung, insbesondere die Vorort-Echtbetriebsbegleitung, Service und Support. Bei der Transformation einer so großen Kundenanzahl ist es unabdingbar, Prozesse zu standardisieren, um Zeit und Ressourcen auf allen Stufen zu schonen.

Wodurch ist ein KIS-Anbieter der zukunftssichere Partner für Krankenhäuser?

Jörg Reichardt: Ein zukunftssicherer KIS-Anbieter muss heutzutage deutlich mehr bieten als die in den Ausschreibungen oft geforderte Umsatzsumme und die Anzahl der Mitarbeiter.

Dr. Marc Stein: Ein umfassendes Verständnis der Bedürfnisse und Anforderungen von Krankenhäusern ist ebenso wichtig wie die Bereitstellung von maßgeschneiderten Lösungen. Auch eine transparente und partnerschaftliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe ist ein wichtiger Faktor, um Vertrauen aufzubauen und die Zufriedenheit der Kunden zu gewährleisten. Wir nehmen den Kunden ernst, er ist bei uns keine Nummer. Langfristige Partnerschaften und Support, den Kunden auch nach der Implementierung begleiten, sind ebenfalls entscheidend.

Das angebotene KIS-Produkt muss ebenfalls moderne Voraussetzungen erfüllen:
■ Blitzschnelle Reaktionszeiten führen zu einer hohen Anwenderzufriedenheit
■ Echte Interoperabilität und Oberflächen der angebundenen Systeme sorgen für eine nahtlose Benutzererfahrung.
■ Neue und innovative Technologien müssen schnell integrierbar sein.
■ Unser CLINIXX® Krankenhausinformationssystem erfüllt diese Voraussetzungen bereits jetzt.




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