MVZ – Sektoren, Kooperationen und Perspektiven

MVZ

Veröffentlicht 27.09.2024 08:00, Kim Wehrs

Der Wandel im Gesundheitswesen signalisiert von der Sektorentrennung zur sektorenübergreifenden Versorgung und kooperativen Medizin. In Deutschland zeigt sich ein klarer Trend weg von einer strikten Trennung der Versorgungssektoren – Krankenhaus und ambulante Versorgung – hin zu einer zunehmend sektorenübergreifenden, kooperationsfreundlichen medizinischen Versorgung. Dadurch sollen sich Versorgungsbrüche  verhindern, die Qualität der Patientenversorgung verbessern und gleichzeitig die Effizienz der medizinischen Leistungen steigern lassen. 

Eine zentrale Kooperationsform, die in diesem Zusammenhang zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist die Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern und Medizinischen Versorgungszentren (MVZ). MVZ bieten als ambulante Leistungserbringer die Möglichkeit, verschiedene Fachärzte unter einem Dach zu vereinen und so eine kontinuierliche und interdisziplinäre Betreuung der Patienten zu gewährleisten. Diese Zusammenarbeit ermöglicht einen nahtlosen Übergang zwischen stationärer und ambulanter Versorgung, was insbesondere bei chronisch kranken oder komplex zu behandelnden Patienten von großem Vorteil ist.

Die Kooperation zwischen Krankenhäusern und MVZ bietet zahlreiche Vorteile. Durch die Bündelung von Ressourcen und Fachkompetenzen können medizinische Leistungen optimiert und der Zugang der Patienten zu einer umfassenden Versorgung erleichtert werden. Dies trägt zur Vermeidung von Doppeluntersuchungen bei und fördert eine effizientere Nutzung vorhandener Ressourcen. Zudem bietet die Kooperation Krankenhäusern die Möglichkeit, ihre ambulante Versorgung zu erweitern und damit ihre wirtschaftliche Basis zu stärken.

Dennoch gibt es Herausforderungen. Die unterschiedlichen Finanzierungssysteme und Vergütungsstrukturen der stationären und ambulanten Versorgung können Kooperationshemmnisse darstellen. Um diese Hürden zu überwinden, bedarf es einer verbesserten Abstimmung der Abrechnungssysteme sowie eines rechtlichen Rahmens, der sektorenübergreifende Kooperationen unterstützt. Ebenso ist es wichtig, bestehende Vorurteile zwischen ambulanten und stationären Einrichtungen abzubauen und den interdisziplinären Austausch zu fördern, um eine erfolgreiche Zusammenarbeit zu ermöglichen.

 

Autor: Wolf-Dietrich Lorenz                   Bild: Adobestock / Nuttapong punna


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