Die Veranstaltungen „MedicalCareCenter“ und das parallel stattfindende „SmartHospital Excellence Forum“ führten Entscheidungsträger aus Kliniken und dem ambulanten Bereich auf Augenhöhe zusammen. Themen wie Digitalisierung, Change-Management und sektorübergreifende Versorgung wurden praxisnah diskutiert – digitale Innovationskraft stand dabei spürbar auf dem Prüfstand. Veranstalter des zweitägigen Frankfurter Events im September 2025 war Smart Bridges, Frankfurt/M.
Digitalisierung im Praxistest
Best-Practice-Beiträge, Keynotes und Diskussionsrunden beleuchteten Wege, wie digitale Transformation in der Gesundheitsversorgung gelingen kann. Klinikverantwortliche, Ärztinnen und Ärzte sowie IT-Fachleute nutzten die Plattform zum Austausch über die Zukunftsthemen des Gesundheitswesens – von der elektronischen Patientenakte über KI-gestützte Versorgung bis hin zu neuen Ansätzen der Praxissteuerung.
Die ePA als Schlüsselinstrument
Die elektronische Patientenakte (ePA) gilt als zentrales Werkzeug der Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen. Sie ermöglicht, medizinische Daten wie Befunde, Arztbriefe oder Medikationspläne sektorenübergreifend bereitzustellen. Mit Einwilligung der Patientinnen und Patienten und über sichere Verfahren wie eGK, PIN oder spezialisierte Authentifizierungs-Apps erhalten Behandelnde jederzeit Zugriff auf relevante Informationen. Voraussetzung ist die Anbindung von Praxis- und Krankenhausverwaltungssystemen an die Telematikinfrastruktur – unter Einhaltung höchster Datenschutzstandards.
Dr. Stefan Spieren, Arzt und Gründer des Digitalen Facharzt- und Gesundheitszentrums (DFGZ) in Olpe, betonte: „Für Patientinnen und Patienten bedeutet die ePA mehr Transparenz, eine bessere Koordination von Behandlungen und weniger Informationsverluste – insbesondere in Notfällen oder bei Arztwechseln.“ Das DFGZ verbindet digitale Versorgungskonzepte mit persönlicher Arzt-Patienten-Interaktion vor Ort.
Interview mit Stefan Spieren über Blick auf EPA und sektorenübergreifende Versorgungsverbesserung
Foto: Dr. Stefan Spieren, Arzt und Gründer des Digitalen Facharzt- und Gesundheitszentrums (DFGZ) in Olpe
University Center for Digital Healthcare
Das University Center for Digital Healthcare (UCDHC) der Universitätsmedizin Frankfurt bündelt die digitale Kompetenz dreier Einrichtungen: der Stabsstelle Medizinische Informationssysteme und Digitalisierung (ID), des Dezernats Informations- und Kommunikationstechnologie (DICT) und des Instituts für Medizininformatik (IMI). Unter der Leitung von Dr. med. Michael von Wagner, CMIO des Universitätsklinikums Frankfurt, verfolgt das Zentrum das Ziel, digitale Gesundheitstechnologien konsequent in Forschung, Lehre und Versorgung zu integrieren.
Schwerpunkte sind die Weiterentwicklung einer einheitlichen, interoperablen Systemlandschaft, die als KRITIS-Infrastruktur höchste Sicherheitsstandards erfüllt, der Aufbau digitaler Strategien sowie die Qualifizierung von IT-Fachkräften. Dabei wird eng mit Klinikvorständen, Fachgesellschaften und Verbünden zusammengearbeitet, um Entwicklungen frühzeitig zu bewerten und regionale Innovationsnetzwerke zu etablieren. So entsteht eine digital vernetzte, zukunftsfähige Versorgungsregion Rhein-Main.
Interview mit Dr. med. Michael von Wagner über Transformation und CIO.
Foto: Dr. med. Michael von Wagner, CMIO des Universitätsklinikums Frankfurt
Excellence Forum: Ambulant und stationär im Dialog
Der Veranstalter Smart Bridges versteht sich als Brückenbauer zwischen Entscheidungsträgern, Innovatoren und Lösungsanbietern. Im Fokus des Excellence Forums standen Themen wie ePA, Telemedizin, Fachkräftesicherung, KI-Anwendungen und strategische Praxisführung. Ziel: die Verzahnung von ambulanter und stationärer Versorgung zu fördern, damit Digitalisierung nicht sektoral, sondern ganzheitlich gedacht wird – vernetzt, praxisnah und zukunftsorientiert.
Symbolbild: everthingpossible / AdobeStock












