BIH Demo Day 2025: Kliniker und Forschende präsentieren digitale Medizin-Innovationen

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Veröffentlicht 14.11.2025 10:10, Kai Wehrs

Kliniker*innen und Wissenschaftler*innen präsentieren Breakthrough-Innovationen beim BIH Digital Health Accelerator Demo Day 2025. Das Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) hat seinen diesjährigen Digital Health Accelerator Demo Day im Oktober 2025 erfolgreich durchgeführt. Die virtuelle Veranstaltung brachte Expert*innen aus Klinik, Forschung und Gesundheitswirtschaft zusammen, um Lösungen zu präsentieren, die von denjenigen entwickelt wurden, die am Patientenbett arbeiten.

Das BIH Digital Health Accelerator Programm unterstützt Innovator*innen aus Klinik und Forschung bei der Umsetzung von Erkenntnissen aus der täglichen Gesundheitsversorgung in validierte digitale Gesundheitsprodukte und Ausgründungen. Die geförderten Projekte umfassen ein breites Spektrum an digitalen Gesundheitslösungen - von diagnostischer Unterstützung und therapeutischer Software bis hin zu patientenzentrierten Management-Tools -, die durch künstliche Intelligenz, Sensoren und Augmented oder Virtual Reality unterstützt werden. 

Elf Teams präsentierten auf dem Demo Day ihre Innovationen, die sich mit Herausforderungen in den Bereichen chirurgische Präzision, Diagnostik, Mütterbetreuung und Management chronischer Krankheiten befassen. Unabhängig davon, ob sie von einem klinischen Bedarf ausgingen oder bereits über einen frühen Prototyp verfügten, wurde jedes Projekt durch den translationalen Ansatz des BIH DHA-Programms geführt, um sein Marktpotenzial besser zu verstehen und konkrete Schritte in Richtung einer realen Anwendung und Vermarktung zu unternehmen.  

Die folgenden Teams präsentierten ihre Ergebnisse: 

  • AerobicAI - Wearables als persönliche Leistungsbegleiter
  • AtriAI - Prädiktive Intelligenz für die interventionelle Kardiologie
  • BioRhythmix - Optimierung der Immuntherapie durch biologisches Timing
  • BoneGuard - Erkennung von Osteoporoserisiken bei zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchungen
  • Malva - Aufbrechen von Datensilos zur Beschleunigung der wissenschaftlichen Entdeckung
  • Midwife Roberta - KI-gestützte Betreuung von werdenden Müttern
  • Movement.MRI - Visualisierung von Kniebewegungen für eine bessere Operationsplanung
  • PhenoVox - Umwandlung von Stimmsignaturen in Erkenntnisse über die Atmung
  • RevOS - Vereinfachung der Planung von Kieferrekonstruktionen
  • SafeBirth - Klinische Unterstützung für sicherere Entbindungen
  • vEC - Schnellere Behandlung von Kindern mit Epilepsie. 

„Die vorgestellten Teams bringen erfahrene Klinikerinnen und Kliniker sowie hervorragende translationale Forscherinnen und Forscher zusammen, die gemeinsam kritische Lücken in der Versorgung und ineffiziente Arbeitsabläufe erkannt haben - und anstatt auf Veränderungen zu warten, treiben sie diese voran“, sagte Professor Christopher Baum, Vorsitzender des BIH Direktoriums, der die Veranstaltung eröffnete. „Ihre Arbeit ist ein Beispiel für das herausragende Wirkungspotenzial bedarfsorientierter Innovationen.“ „Vom Weltraum bis zur Intensivstation, vom Zahn bis zur einzelnen Zelle - digitale Lösungen verändern die Medizin auf inspirierende Weise“, ergänzte Dr. Doris Meder, Administrative Direktorin des BIH. 

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Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die Keynote Address von Stephen Kennedy Smith, dem Mitbegründer von Pear Therapeutics und New Frontier Bio, in der er über das Gleichgewicht zwischen kühnen Visionen, Patientensicherheit und realer Machbarkeit bei digitalen Gesundheitsinnovationen sprach. 

Vom Konzept zur klinischen Wirkung 

In den ersten sechs Monaten des BIH DHA-Programms validieren geförderte Projekte den medizinischen Bedarf, entwickeln Prototypen und erwerben Fachkenntnisse in den Bereichen Regulierung und Wirtschaft, die in den Präsentationen am Demo Day gipfeln. Ausgewählte Teams treten nun in Phase 2 ein, in der sie auf klinisch validierte, regulierte Produkte für Diagnostik, Therapie, digitale Plattformen oder Arzneimittelforschung hinarbeiten. In dieser Phase liegt der Schwerpunkt auf dem Wachstum des Teams, der unternehmerischen Kapazität und der Bereitschaft zur Markteinführung durch Lizenzierung oder Ausgründung. 

„Die wirkungsvollsten Innovationen entstehen aus medical needs, die in der täglichen klinischen Praxis greifbar sind“, sagte Tim Huse, Leiter des BIH DHA. „Unser zweistufiges Programm ermöglicht es Klinikerinnen und Klinikern, ihre Ideen zu verfeinern, während sie ihre Patientenversorgung fortsetzen - und so Lösungen zu schaffen, die die Gesundheitsergebnisse spürbar verbessern können.“ 

Wirkung und Erfolgsgeschichten 

Seit seiner Gründung hat der BIH Digital Health Accelerator Dutzende von Projektteams aus 27 Fachgebieten unterstützt, was zu bis her bereits 14 Ausgründungen, mehreren Lösungen in der erstatteten Regelversorgung sowie Kooperationen mit Krankenhäusern und Industriepartnern weltweit führte. 

Erfolgsgeschichten unterstreichen die Wirkung des BIH DHA: Das Alumni-Projekt TimeTeller, das 2022 ausgegründet wurde, gewann zahlreiche Preise, darunter „Newcomer des Jahres 2024“, und war kürzlich unter den Top-3-Finalisten für den Deutschen Gründerpreises 2025. Aignostics, ein weiteres Spin-off, ist heute ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich der KI-gesteuerten Pathologie und Präzisionsmedizin und beschäftigt über 120 Mitarbeiter zwischen Berlin und New York. 

„Die hohe Quote erfolgreicher Ausgründungen zeigt, dass wir den „Code“ geknackt haben, um Innovationen aus dem Krankenhaus herauszuholen“, sagt David Aagten-Murphy, Senior Project Developer des BIH DHA. „Mit rund 18 Projekten, die sich derzeit in der Entwicklung befinden, können wir es kaum erwarten, zu sehen, was als nächstes kommt.“ 

„Während wir mit diesen Teams zusammenarbeiten, werden wir immer wieder daran erinnert, dass die spannendsten Innovationen am Krankenbett beginnen - bei den Patienten, in den Kliniken und bei denjenigen, die die Herausforderungen im Gesundheitswesen aus erster Hand kennen“, fügte Dorothée Marie-Louise Döpfer, stellvertretende Leiterin des BIH DHA, hinzu. 

Blick in die Zukunft 

Um das Ökosystem der digitalen Gesundheitsinnovation weiter zu stärken, arbeitet das BIH DHA-Programm eng mit regionalen Forschungseinrichtungen und akademischen Entrepreneurship-Netzwerken zusammen. Auf nationaler Ebene prüft das BIH zudem Möglichkeiten zur Skalierung des DHA-Modells, damit auch zusätzliche Universitätskliniken von dem bewährten Modell und den Ressourcen profitieren können - mit dem Ziel, den Umfang und die Wirkung von bedarfsorientierter Innovation und medizinischer Translation im Gesundheitswesen zu stärken. 

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Erfahren Sie mehr unter dha.bihealth.org

 

Fotos: © DHA

Quelle: © 2025 Berlin Institute of Health at Charité (BIH)


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