Im Gespräch: Ute Repschläger, Vorsitzende des Vorstandes, Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten

Frau Repschläger, wie entwickelt sich die Digitalisierung in der Physiotherapie?

Sie entwickelt sich langsam, aber sie entwickelt sich. Wir haben zwei Bereiche, in denen sich die Digitalisierung entwickelt. Das ist zum einen in der Bürokratie, die in den Praxen vorherrscht – da erwarten wir auch noch sehr viel Unterstützung und Erleichterung durch die Digitalisierung. Zum anderen entwickelt sie sich in der Therapie. Wir bekommen therapieunterstützende DiGas, Apps. Die Entwicklung ist langsam, aber mäßig.

Welche Möglichkeiten sehen Sie für die Künstliche Intelligenz?

KI ist momentan noch nicht ein so großes Thema, aber je mehr Apps genutzt werden und je mehr Daten gespeichert werden, um so mehr wird die KI sich merken, welche Therapie und welche Übung was bei den Patienten bewirkt hat und wird uns so langfristig unterstützen können. Im Momentan ist es noch kein Thema, weil es noch zu wenige Daten sind, aber perspektivisch wird das kommen.

Geben Sie uns bitte Eindrücke der Technologien in Ihrer eigenen Praxis, in Ihrer täglichen Arbeit? Wo stehen Sie und wo wollen Sie hin?

Im Moment ist die Technologie noch nicht so groß vorhanden. Bei der Physiotherapie fehlt da noch das Handwerkszeug. Wir brauchen ein elektronisches Gesundheitsberuferegister, bei dem wir registriert werden, um einen Heilberufsausweis zu bekommen. Und überhaupt an der TI partizipieren können. Das wird frühestens 2022 so sein. Erst dann wird es die Möglichkeit geben, sich dort anzudocken. Und dann wird es Fahrt aufnehmen und sich entwickeln. Ich bin gespannt und denke, dass es sich auch für die Praxen gut auswirken wird.

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Das Interview wurde im Rahmen des Kongresses ZUKUNFTSMEDIZIN 2021 am 18.06.2021 am Flughafen Essen / Mühlheim geführt.
Interview: Michael Reiter, Kamera: Julian Reiter.