Einsatz auch am Universitätsklinikum Frankfurt – Hessen bekommt das modernste 5G-Netz Europas

5G

Veröffentlicht 20.05.2022 08:20, Dagmar Finlayson

Rettungseinsatz in den eigenen vier Wänden: Der zu Fuß herbeigeeilte Notarzt beruhigt die hochschwangere Frau, die über Übelkeit klagt. Auf seinem Smartphone betrachtet er die Bilder, die das kleine kompakte Ultraschallgerät in seiner rechten Hand dorthin überträgt. Ein Gynäkologe aus dem Universitätsklinikum Frankfurt ist über einen Live-Stream zugeschaltet – auch er sieht die Bilder in Echtzeit auf seinem Handy. Die hochauflösende Übertragung erlaubt eine erste schnelle, aber präzise Diagnose: Es ist alles in Ordnung. Möglich macht dieses Szenario einer Zusammenarbeit zwischen Ärztinnen und Ärzten künftig die modernste in Europa verfügbare 5G-Technik: das 5G+ (Standalone) Mobilfunknetz. Und dieses Netz, das Daten in Echtzeit überträgt, kommt nun nach Hessen. Im Universitätsklinikum Frankfurt unterzeichneten Hessens Digitalministerin Prof. Kristina Sinemus und Michael Jungwirth, Mitglied der Geschäftsführung bei Vodafone, heute eine Absichtserklärung für den 5G+ Ausbau.

Bis Ende 2023 sollen mindestens drei von vier Anwohnern in Hessen die 5G+ Technik zuhause nutzen können. Dazu aktiviert Vodafone 5G+ großflächig im gesamten Bundesland. 2025 soll die modernste Mobilfunk-Technik dann für mehr als 90 Prozent der Anwohner in Hessen verfügbar sein. Schon heute können mehr als drei Millionen Menschen in Hessen das reguläre 5G-Netz von Vodafone zuhause nutzen. Rund 630 5G-Antennen hat Vodafone dafür bereits aktiviert. Jetzt schaltet Vodafone an sämtlichen Antennen auch die modernste 5G+ Technik frei. Mit dieser Technologie werden neben hohen Bandbreiten auch blitzschnelle Reaktionszeiten im Mobilfunk möglich. Bis 2023 wird Vodafone das Echtzeit-Netz 5G+ für 4,7 Millionen Menschen zuhause verfügbar machen. Bis 2025 gibt es 5G+ in Hessen dann für etwa 5,6 Millionen Menschen. Hessen gehört damit dann bei den Flächenländern zu den Vorreitern für „echtes 5G“ in der Republik und wird künftig mit dem modernsten 5G-Netz Europas versorgt. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen Genehmigungsverfahren für neue 5G-Standorte künftig noch weiter vereinfacht werden.

Mobiles Ultraschall-Gerät mit Echtzeitübertragung

In Hessen soll 5G+ künftig Ärzten und Patienten helfen, wenn jede Sekunde zählt. Exemplarisch stellten Expertinnen und Experten des Klinikums ein neues mobiles Ultraschall-Gerät vor, das Livebilder vom Untersuchungsort zu anderen Medizinern überträgt. Das von Phillips entwickelte smarte Gerät namens „Lumify“ soll zukünftig in zahlreichen Anwendungsbereichen im klinischen Umfeld zum Einsatz kommen und auch mobile Untersuchungen ermöglichen. Besonders für die medizinische Versorgung im ländlichen Raum ist das entscheidend. Ultraschallbilder können beispielsweise an entfernte oder im Rufdienst zu Hause tätige Ärztinnen und Ärzte zur Konsultation übertragen werden. Ein zusätzlicher Live-Ultraschall-Stream für mehrere Nutzer fördert die Zusammenarbeit zwischen Ländern und Ärzten, wenn sie am schnellsten benötigt wird. Auch die Übermittlung von Untersuchungen in andere Krankenhäuser, Praxen oder im Rettungswagen werden ohne aufwändige Installation von Netzwerken möglich.

Modernstes 5G bis tief in die Fläche Hessens

Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus: „5G ist die Zukunft des Mobilfunknetzes, wie man unter anderem an den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten im medizinischen Bereich sehen kann. Daher ist es sehr erfreulich, dass die neue Mobilfunktechnologie in Hessen bereits in der Fläche angekommen ist, und wir somit unseren starken Standort weiter stärken. Mehr als 1.750 5G-Masten funken mittlerweile. Der gute Fortschritt des marktgetriebenen Ausbaus ist als Erfolg der Vereinbarungen mit den Mobilfunkanbietern zu sehen. Die neue Initiative von Vodafone ist hier eine wertvolle Ergänzung. Als Hessische Landesregierung unterstützen wir den Ausbau umfangreich, unter anderem durch den Abbau von Bürokratie und die damit einhergehenden schnelleren und einfacheren Genehmigungsverfahren.“

5G+ in der Stadt und auf dem Land

Michael Jungwirth, Mitglied der Geschäftsführung bei Vodafone: „Mobile Ultraschallgeräte, die Bilder in Echtzeit aufs Ärzte-Handy übertragen. Drohnen, die Kindernahrung oder Medikamente aus dem Lager zur Kinderstation bringen. 5G+ leitet die nächste Stufe der Digitalisierung im klinischen Umfeld ein und kann helfen, Menschenleben zu retten. Die Voraussetzung dafür schaffen wir mit unserem 5G-Echtzeit-Plan: Wir bringen mit 5G+ die modernste Mobilfunk-Technik Europas mit voller Kraft nach Hessen. In die Stadt und auf das Land.“

5G+ Anwendungen in der Medizin und in Hessen

Prof. Jürgen Graf, Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikum Frankfurt: „Das Universitätsklinikum Frankfurt ist Vorreiter bei der Digitalisierung, davon profitieren Patientinnen und Patienten ebenso wie die Beschäftigten. Das Land Hessen hat daran großen Anteil durch seine umfangreiche Förderung der digitalen Infrastruktur in unserem Haus. Der Ausbau des 5G+ Netzes in Hessen ermöglicht es uns künftig, die Netzwerkmedizin auf einem höheren Leistungsniveau abzubilden und noch stärker mit anderen Gesundheitseinrichtungen im Interesse unserer Patienten zu interagieren.“ Markus Jones, Kaufmännischer Direktor, ergänzt: „Wir bauen unsere digitale Infrastruktur weiter aus. Neben der Versorgung in der Fläche bietet das 5G+ Netz für uns zwei weitere Chancen: Zum einen können wir die Qualität der medizinischen Angebote in unserem Haus – zum Beispiel in der Diagnostik – durch ein höheres Datenvolumen weiter verbessern. Zum anderen entstehen neue Möglichkeiten zum Datenaustausch, durch die wir die Forschung an unserem Standort und darüber hinaus voranbringen können.“

Alle Vorteile von 5G+ für die Menschen in Hessen

Mit der neuen 5G-Standalone-Technologie können die Menschen in Hessen alle Vorteile von 5G-Mobilfunk nutzen. Sie können dann noch schneller mit ihren Smartphones im Netz surfen und zusätzlich Daten verzögerungsfrei übertragen. So werden neue Anwendungen in der Augmented und in der Virtual Reality in höchster Qualität möglich. Künftig können sich Autos mit der neusten Mobilfunk-Technologie in Echtzeit gegenseitig vor Gefahren warnen. Auch die in Hessen ansässige Industrie profitiert, weil sich Roboter und Maschinen so künftig aus der Ferne steuern lassen. Vodafone ist der einzige Anbieter in Europa, der die 5G-Standalone-Technologie großflächig ausbaut.

5G Standalone bringt erstmals alle Vorteile von 5G

Die moderne 5G+ Technik ist eine komplett eigenständige Infrastruktur. Vodafone ist der einzige Betreiber in Europa, der bereits mit dem Ausbau dieser vollständigen 5G-Technik gestartet hat. Im Gegensatz zu bisherigen 5G-Technologien ist sie komplett unabhängig von der bestehenden LTE-Infrastruktur. Nicht nur die Mobilfunk-Antennen, sondern auch das gesamte Kernnetz, das quer durch die Bundesrepublik verläuft, ist dabei auf 5G umgestellt. Nur so kann 5G die volle Kraft entfalten: Neben hohen Bandbreiten von bis 1.000 Megabit pro Sekunde werden dann auch extrem niedrige Latenzzeiten (sogenannte Ping-Zeiten) von rund zehn Millisekunden möglich. Immer dann, wenn Daten in Echtzeit übertragen werden müssen, ist diese vollständige Form von 5G dringend notwendig.

 

Foto: Im Universitätsklinikum Frankfurt unterzeichneten Hessens Digitalministerin Prof. Kristina Sinemus (zweite von links) und Michael Jungwirth, Mitglied der Geschäftsführung bei Vodafone (dritter von links), heute eine Absichtserklärung für den 5G+ Ausbau. Prof. Jürgen Graf, Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikum Frankfurt (vierter von links), und Dr. Michael von Wagner, CMIO und Leiter Stabsstelle Digitalisierung am Universitätsklinikum Frankfurt (erster von links), zeigten ein mobiles Ultraschallgerät, mit dem sich Untersuchungsbilder künftig in Echtzeit über das 5G+ Netz versenden lassen. 

 

Quelle: Universitätsklinikum Frankfurt


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