Healthcare: den ökologischen Fußabdruck erheblich reduzieren

Ökologie

Veröffentlicht 19.08.2022 10:40, Dagmar Finlayson

Das „Healthcare-Barometer 2022“ von PwC zum Schwerpunkt Klimawandel hat  gezeigt, dass lediglich 13 Prozent der Deutschen wissen, dass die Gesundheitsbranche mehr Treibhausgasemissionen verursacht als die Schifffahrt oder der Flugverkehr. Zu den Treibern der Klimakrise zählt also ausgerechnet das Gesundheitswesen, das eigentlich für das Wohlergehen von Menschen sorgen soll. Michael Burkhart, Leiter des Bereichs Gesundheitswirtschaft bei PwC, meint daher, für den Klimaschutz im deutschen Gesundheitswesen müsse erheblich mehr getan werden.

„Die Gesundheitsbranche muss ihren ökologischen Fußabdruck erheblich reduzieren; das deutsche Gesundheitswesen hat mit 5,2 Prozent an CO2-Emissionen großen Anteil am Klimawandel.“ Davon ist  Michael Burkhart, Leiter des Bereichs Gesundheitswirtschaft bei PwC, überzeugt. Er meint für den Klimaschutz im deutschen Gesundheitswesen müsse erheblich mehr getan werden. Gerade Krankenhäuser tragen mit ihrem hohen Energie- und Wasserverbrauch oder nicht unerhebliche Abfallmengen zur Klimakrise bei. Ersteres liegt an einer veralteten Bausubstanz, aber auch an dem Energiebedarf in der Diagnostik.“

Deshalb sei es dringend notwendig, dass die Gesundheitsbranche Anreize erhalte, energie- und ressourcenschonender zu arbeiten. Ein erster Ansatz könnte eine neue Krankenhausfinanzierung sein, die keine Anreize bietet, immer mehr Fälle zu generieren.

Michael Burkhart sieht insgesamt ich in der Branche ein hohes Einsparpotenzial an Ressourcen und Energie. „Dazu bedarf es allerdings einer durchdachten ESG-Strategie (Environmental Social Governance), die aktuell immer mehr Häuser in den Blick nehmen.“

Wie Einsparpotenziale zu Buche schlagen, kann Michael Burkhart in Zahlen belegen. „Nehmen Sie nur ein großes Krankenhaus mit einem beispielhaften Jahresbudget von circa 500 Millionen Euro. Die Stiftung viamedica am Universitätsklinikum Freiburg rechnet vor, dass ein Haus dieser Größe jährlich elf Millionen Euro für Energie und Wasser zahlen muss. Ein Klinikbett verbraucht jährlich etwa so viel Energie wie vier neue Einfamilienhäuser. Durch mehr Klimaschutz wäre eine Einsparung von rund 30 Prozent und damit mehr als drei Millionen Euro durchaus realistisch.“

PwC-Manager Michael Burkhart postuliert: „Klimaschutz ist nicht nur dringend notwendig, sondern auch wirtschaftlich.“




Foto: Michael Burkhart, Leiter des Bereichs Gesundheitswirtschaft bei PwC

von Wolf-Dietrich Lorenz

Foto: Adobe Stock / Romolo Tavani


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