Krankenhäuser setzen auf digitale Lösungen, um die Effizienz und Effektivität der Patientenversorgung zu verbessern. Ein wichtiger Aspekt der Digitalisierung ist die intersektorale Vernetzung. Krankenhäuser müssen mit anderen Gesundheitseinrichtungen, wie niedergelassenen Ärzten, Pflegeeinrichtungen und Rettungsdiensten, zusammen arbeiten, um eine lückenlose Versorgung der Patienten zu gewährleisten. Hier zeigen sich Defizite. So sind die IT-Systeme von Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen oft nicht miteinander kompatibel. Dies führt zu einer Fragmentierung der Daten und erschwert die Zusammenarbeit.
Im Sinne einer kontinuierlichen, koordinations- und patientenorientierten Versorgung sind sektorenübergreifende Versorgungsstrukturen zentral. Das deutsche Gesundheitssystem ist aufgrund zahlreicher Kostenträger und Leistungserbringer allerdings stark von einer Fragmentierung der medizinischen Leistungen und Zuständigkeiten zwischen der ambulanten und stationären Versorgung geprägt. Diese Fragmentierung führt zu vielfachen Schnittstellen zwischen Personen, Versorgungseinrichtungen und -ebenen (Prävention, ambulante und stationäre Versorgung sowie Rehabilitation und Pflege), Sektoren oder Arbeitsprozessen, die unzureichend koordiniert sind. Diese Schnittstellen stellen einen neuralgischen Punkt dar und führen daher regelmäßig zu Informations-, Wirkungs- und Qualitätsverlusten, zu Doppeluntersuchungen und zu Einbußen bei der Wirtschaftlichkeit und behindern so eine bedarfsgerechte und kontinuierliche Leistungserbringung.
Partialinteressen behindern intersektoralen Vernetzung
Seit Jahrzehnten werden sektoral begrenzte Produkte geschaffen und werden nach wie vor „sektoral“ betrachtet. Einer der Hauptgründe für die Defizite in der intersektoralen Vernetzung sind die Partialinteressen in den Versorgungssektoren. So sind Krankenhäuser oft daran interessiert, ihre eigenen Systeme zu schützen und zu optimieren. Dies führt dazu, dass sie sich nur ungern mit anderen Systemen verbinden.
Um die intersektorale Vernetzung zu verbessern, ist ein ganzheitliches IT-Management erforderlich. Krankenhäuser müssen ihre IT-Systeme so gestalten, dass sie mit anderen Systemen kompatibel sind. Darüber hinaus müssen Krankenhäuser eine klare Orientierung für die intersektorale Vernetzung entwickeln. Dies erfordert eine gemeinsame Vision und eine gemeinsame Strategie aller beteiligten Akteure.
Maßnahmen zur Verbesserung der intersektoralen Vernetzung
Es gibt eine Reihe von Maßnahmen, die zur Verbesserung der intersektoralen Vernetzung beitragen können. Dazu gehören:
- ·Standardisierung der IT-Systeme: Die IT-Systeme von Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen sollten so weit wie möglich standardisiert werden. Dies würde die Interoperabilität verbessern.
- ·Entwicklung von intersektoralen Schnittstellen: Es sollten intersektorale Schnittstellen entwickelt werden, die die Kommunikation zwischen den verschiedenen IT-Systemen ermöglichen.
- ·Förderung der Zusammenarbeit zwischen den Versorgungssektoren: Die Zusammenarbeit zwischen den Versorgungssektoren muss gefördert werden. Dies erfordert ein gemeinsames Verständnis der Herausforderungen und der Chancen der intersektoralen Vernetzung.
Maßnahmen für Zusammenarbeit, Standards und Prozesse
Neben der Einführung von IT-Lösungen sind auch weitere Maßnahmen erforderlich, um die intersektorale Vernetzung zu verbessern. Dazu gehören Standardisierung der Datenformate: Um den Datenaustausch zu erleichtern, ist es wichtig, dass die Datenformate der verschiedenen IT-Systeme standardisiert werden; weiterhin die Entwicklung gemeinsamer Standards und Prozesse: Um die Zusammenarbeit zu verbessern, ist es wichtig, dass gemeinsame Standards und Prozesse entwickelt werden. Ebenso muss die Förderung der Zusammenarbeit zwischen den Akteuren gefördert werden.
Die Verbesserung der intersektoralen Vernetzung ist eine wichtige Voraussetzung für eine effiziente und effektive Patientenversorgung. Durch eine ganzheitliche IT-Strategie und eine klare Orientierung können Krankenhäuser einen Beitrag dazu leisten, die Defizite in diesem Bereich zu beseitigen.
Autor: Wolf-Dietrich Lorenz Bild: Adobestock / sdecoret