Die Waldkliniken Eisenberg bauen die orthopädische Forschung und die Anwendung modernster Technologien am Campus Eisenberg weiter aus. Dafür investieren sie insgesamt mehr als 6 Millionen Euro. Erstmals in Ostdeutschland kommt in der Wirbelsäulenchirurgie das hochmoderne Mazor X StealthTM Edition-Robotersystem mit UNiDTM-KIUnterstützung zum Einsatz. Zudem beherbergt der Campus nun den neuen Lehrstuhl für Experimentelle Orthopädie mit Prof. Dr. Dipl.-Ing. (FH) Matthias Woiczinski. An den Waldkliniken wird seit Anfang des Jahres in den Bereichen Biomechanik, Bewegungsanalyse, Simulationen, Implantate und Biomaterialien geforscht.
Technologische Innovation für mehr Präzision
Der Mazor X StealthTM Edition der Firma Medtronic ist ein intraoperatives Roboterführungssystem, das die Präzision und Sicherheit von Wirbelsäuleneingriffen deutlich erhöhen soll. Dazu wird die Positionierung von Pedikelschrauben und Bandscheibenplatzhaltern (Cages) optimiert. Es nutzt moderne Bildregistrierungsalgorithmen, um präoperative CT-Daten mit intraoperativen 2D-Bildern zu verbinden, ohne dass ein O-ArmTM oder 3D-Bildwandler erforderlich ist. Diese Technologie ermöglicht eine signifikante Erhöhung der Genauigkeit und Patientensicherheit bei Wirbelsäuleneingriffen.
Prof. Dr. Georg Matziolis, Ärztlicher Direktor der Waldkliniken, betont die Bedeutung dieser Investition: „Mit der Einführung des Mazor X setzen wir einen neuen Standard in Chirurgie und Patientensicherheit. Der Roboter ermöglicht uns präzisere Eingriffe und verschiebt damit die Grenzen des technisch Machbaren in der Wirbelsäulenchirurgie.“ Und Prof. Dr. Patrick Strube, Oberarzt und Leiter des Departments Wirbelsäule, ergänzt: „Diese innovative Technologie ermöglicht es uns, die bestmögliche Versorgung für unsere Patienten zu gewährleisten.“
Vorteile für Patienten und Personal
Die Nutzung des Mazor X StealthTM -Roboterführungssystems bringt zahlreiche Vorteile. Neben der erhöhten Präzision und Sicherheit wird auch die Strahlenbelastung für das OP-Personal reduziert. Zudem verkürzen sich die Operationszeiten deutlich, was zu einer effizienteren Nutzung der OP-Ressourcen führt. Dies ist besonders bei komplexen Eingriffen von großer Bedeutung. „Die roboterassistierte Chirurgie minimiert das Risiko von Komplikationen und verkürzt die Dauer der Eingriffe erheblich. Dies ist ein großer Gewinn für unsere Patienten und unser medizinisches Personal“, so Prof. Dr. Patrick Strube weiter.
Waldkliniken Eisenberg als Referenzzentrum
Mit der Einführung des Mazor X werden die Waldkliniken Eisenberg auch Referenzzentrum für Ostdeutschland. Chefärzte und medizinische Fachkräfte aus der Region können sich in Eisenberg über die neuesten Entwicklungen in der Wirbelsäulenchirurgie informieren und hospitieren. Ausgebaut wurde auch der Campus Eisenberg: Seit November 2023 leitet Prof. Dr. Dipl.-Ing. (FH) Matthias Woiczinski die Forschung an den Waldkliniken. Er hat zudem den neuen Lehrstuhl für Experimentelle Orthopädie inne, der gemeinsam mit dem Uniklinikum Jena auf Initiative von Ärztlichem Direktor Prof. Dr. Georg Matziolis ausgeschrieben wurde.
Forschung und Praxis enger verknüpfen
Wissenschaft, Forschung, Lehre und orthopädische Praxis sollen in Eisenberg noch enger miteinander verknüpft werden. Das Ziel ist eine noch bessere Versorgung der Patienten mit modernster Endoprothetik, Biomechanik und biologischen Implantatmaterialien. Die wissenschaftliche Lehrtätigkeit im Rahmen der W2-Professur für Experimentelle Orthopädie findet in Jena statt. Die Forschungsarbeit in den Bereichen Biomechanik, Bewegungsanalyse, Simulationen, Implantate und Biomaterialien ist in den Laboren am Campus der Waldkliniken Eisenberg angesiedelt. Die Bedingungen in Eisenberg sind ideal: “Wir haben hier bereits eine hervorragende Labor-Ausstattung, sehr viele Patienten sowie exzellente Operateure“, sagt Prof. Dr. Dipl.-Ing. (FH) Matthias Woiczinski. Die Gelder für die wertvolle wissenschaftliche Forschungsarbeit kommen zu einem großen Teil aus öffentlichen Fördermitteln, unter anderem von der Thüringer Aufbaubank, der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) oder der Europäischen Union. Sie wird zusätzlich durch das Universitätsklinikum Jena und die Waldkliniken Eisenberg begleitet. „Unser Ziel ist es, durch Forschung und den Einsatz modernster Technologie die bestmögliche medizinische Versorgung in unserer Region zu bieten und gleichzeitig als Vorreiter in der Nutzung innovativer Medizintechnik zu agieren“, so Prof. Dr. Matziolis weiter.
Vorstellung des Roboters an den Waldkliniken Eisenberg
Quelle: Waldkliniken Eisenberg GmbH