Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Tübingen eröffnen Center for Digital Health

Veröffentlicht 19.12.2025 09:10, Kai Wehrs

Neue Struktur bündelt Expertise für datengetriebene Medizin, KI und Translation. Mit der feierlichen Eröffnung des Center for Digital Health (CDH) stärkt die Medizinische Fakultät der Universität Tübingen gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Tübingen ihre strategischen Aktivitäten im Bereich Digitalisierung in Forschung, Lehre und Kranken-versorgung.

Das neue Zentrum schafft eine sichtbare, kliniknahe Struktur, die Expertise aus Medizin- und Bioinformatik, Data Science und Maschinellem Lernen zusammenführt und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Standort gezielt berät und unterstützt.

Bei der Eröffnung am 16. Dezember betonte Prof. Dr. Jens Maschmann, Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Tübingen, die Bedeutung der Digitalisierung für die zukünftige Leistungsfähigkeit der Universitätsmedizin. Digitalisierung sei kein Selbstzweck, sondern ein entscheidender Hebel, um Innovationen schneller aus der Forschung in die Versorgung zu bringen.

Auch Prof. Dr. Konstantin Nikolaou, Prodekan für Digitalisierung und Ärztlicher Direktor der Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, unterstrich in seiner Rede die Rolle des CDH als verbindendes Element zwischen Disziplinen: „Mit dem Center for Digital Health schaffen wir die Voraussetzungen, um große Gesundheitsdaten sicher, verantwortungsvoll und effizient zu nutzen. So können wir innovative digitale Methoden systematisch in Forschung, Lehre und klinische Anwendung überführen – immer mit dem Ziel, die Versorgung unserer Patientinnen und Patienten nachhaltig zu verbessern.“

Plattform für datengetriebene Forschung und Translation

Das CDH versteht sich als zentrale Anlaufstelle für digitale Gesundheitsforschung am Standort Tübingen. Es fördert interdisziplinäre, datengetriebene Projekte, unterstützt bei methodischen, regulatorischen und infrastrukturellen Fragen und schafft Rahmenbedingungen für die Analyse großer, heterogener Gesundheitsdaten. Ein besonderer Fokus liegt auf der kliniknahen Evaluation und der Translation digitaler Ansätze aus der Grundlagenforschung in die Versorgung.

Leuchtturmprojekte zeigen die Bandbreite digitaler Innovation

Im Rahmen der Eröffnung wurden mehrere Leuchtturmprojekte vorgestellt, die exemplarisch für die Arbeit des CDH stehen, darunter beispielsweise „Clinical Data Lake“ – eine zentrale, pseudonymisierte Datenplattform, die klinische Daten aus unterschiedlichen Systemen zusammenführt. Sie bildet die Grundlage für Forschungsvorhaben mit direktem Bezug zur Patientenversorgung und ermöglicht über Dashboards auch grafische Analysen und das frühzeitige Erkennen von Entwicklungen im Klinikalltag. Auch „eyewire II“ wurde vorgestellt – hierbei handelt es sich um ein international beachtetes Projekt zur KI-gestützten Rekonstruktion von Netzhautgewebe auf Basis elektronenmikroskopischer Bilder – eines der größten Datensätze seiner Art und laut Nature eine „Method of the Year“.

Darüber hinaus wurden innovative digitale Lehrformate präsentiert, darunter KI-gestützte Patientensimulationen, Virtual-Reality-Umgebungen und der Einsatz sozialer Robotik in der Aus- und Weiterbildung.

Mit dem Center for Digital Health setzt die Medizinische Fakultät Tübingen einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zu einer vernetzten, datengetriebenen Universitätsmedizin. Forschung, Lehre und Krankenversorgung werden enger verzahnt, um digitale Innovationen verantwortungsvoll, effizient und zum Nutzen der Patientinnen und Patienten weiterzuentwickeln.

 

Quelle: © Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Tübingen

Symbolbild: everythingpossible / AdobeStock


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