Interoperabilität durch ISiK

Veröffentlicht 12.08.2025 17:20, Kai Wehrs

ISiK ist ein verbindlicher Standard über eine standardisierte Schnittstelle für Informationstechnische Systeme in Krankenhäusern. Der Standard wurde von der Gematik spezifiziert. Die Systemlandschaft in deutschen Krankenhäusern ist oftmals so heterogen, dass der schnelle und vor allem medienbruchfreie Datenaustausch be- oder sogar verhindert wird. Die Realität ist bislang von der geforderten wie gewünschten Interoperabilität entfernt. Die Vorgaben der gematik unterstützen den Interoperabilitätsgedanken mit ISiK.

ISiK – Informationstechnische Systeme in Krankenhäusern Für den Austausch von Gesundheitsdaten erarbeitet die gematik einen verbindlichen Standard über eine standardisierte Schnittstelle für informationstechnische Systeme in Krankenhäusern. Damit kommt sie ihrem gesetzlichen Auftrag nach § 373 SGB V nach. In der Spezifikation "ISiK-Basismodul" beschreibt die gematik die für diesen Zweck entwickelten FHIR-Ressourcen, die ein Primärsystem in Form von Datenobjekten über das REST-basierte Application Programming Interface überträgt. Die Spezifikation "ISiK-Basismodul", die den Herstellern gleichzeitig als Leitfaden dient, deckt dabei eine Vielzahl an Use Cases ab. Use-case-übergreifende Funktionalitäten, die vom ISiK-Basismodul unterstützt werden, sind zum Beispiel:

■ Suche nach Patienten anhand demografischer Kriterien (Name, Adresse, Geburtsdatum)

■ Abfrage der Versicherungsinformationen eines Patienten

■ Abfrage aller Diagnosen eines Patienten

■ Suche nach dem aktuellen Aufenthalt eines Patienten

■ Suche nach Fallinformationen anhand einer Fallnummer

Außerdem können bspw. die folgenden Use Cases per ISiKBasismodul in Kombination mit weiteren Profilen und Standards umgesetzt werden:

■ Integration mobiler (Mess-)Geräte ohne eigene ServerInfrastruktur, um Patienten- und Fallinformationen aus dem Primärsystem oder ins Primärsystem zu übermitteln (bspw. per Scan eines Barcodes)

■ Integration selten eingesetzter Subsysteme für die interoperable Übertragung von Patientendaten ins Primärsystem

■ Integration von Entscheidungsunterstützungssystemen

■ standardisierter Ansatz für Massendatentransfer zwischen Systemen

■ Integration von webbasierten Applikationen von Drittherstellern in Primärsysteme ("Fremdaufruf ")

■ Bei technischen Fragen und Anmerkungen zu ISiK sind gematik-Experten über das Anfrageportal zu erreichen.

(https://service.gematik.de/servicedesk/customer/portal/16)

Zugangsdaten unter isik@gematik.de. Das Informationssystem zur integrierten Versorgung im Krankenhaus bietet Patienten Vorteile: Es verbessert die Kommunikation zwischen medizinischen Fachkräften, ermöglicht einen schnelleren Zugriff auf relevante Gesundheitsdaten und reduziert Fehlerquellen durch digitalisierte Abläufe. Patienten profitieren von einer effizienten und sicheren Behandlung, kürzeren Wartezeiten und einer nahtlosen Versorgung – auch über verschiedene Einrichtungen hinweg. Durch standardisierte Datenformate wird die Qualität der medizinischen Versorgung erhöht und die Patientensicherheit nachhaltig gestärkt. Dies kann Vertrauen und Transparenz im Behandlungsprozess schaffen.

Quelle: Krankenhaus-IT Journal, Ausgabe 03/2025 - Stand Juni 2025

Symbolbild: MABRUR / AdobeStock


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