Modernste Technik für die Forschung: Das Zentrum für Nationales Hochleistungsrechnen Erlangen an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (NHR@FAU) hat den aktuell leistungsfähigsten Supercomputer an Hochschulen in Deutschland mit einem Festkolloquium offiziell eingeweiht. Mit „Helma“ steht nun ein Rechner zur Verfügung, der zugleich Spitzenanwendungen ermöglicht und eine Basisversorgung gerade im Bereich KI für Forschende weit über die FAU hinaus erlaubt.
Foto: V.l.n.r.: Prof. Wolfram Burgard (Technische Universität Nürnberg, UTN), Prof. Eduard Kromer (HS Landshut), Prof. Jürgen Lehmann (Präsident, Hochschule für angewandte Wissenschaften Hof), Prof. Gerhard Wellein (Direktor, Zentrum für Nationales Hochleistungsrechnen Erlangen, NHR@FAU), Mdgt. Michael Greiner (Leiter Abteilung Z, Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst), Dr. Konrad Körner, MdB und 1. Stv. Vorsitzender, Junge Gruppe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion). (Bild: FAU/Harald Sippel)
Wer kann den Superrechner Helma nutzen?
Helma steht für einen gemeinsamen Kraftakt vieler Partner. Bundesweit ist der Zugang über das Nationale Hochleistungsrechnen (NHR)-Programm möglich. Auf regionaler Ebene deckt der Rechner Grundbedarfe der beteiligten Universitäten (FAU und TU Nürnberg) und Hochschulen (HAW Hof und Landshut) ab. Darüber hinaus stellt er eine erste Kernkomponente der BayernKI sowie bei der Entwicklung eines bayerischen Basismodells dar. Immerhin 200 Grafikbeschleuniger, kurz GPUs, stehen für die BayernKI zur Verfügung und ergänzen Ressourcen am Leibniz Rechenzentrum (LRZ) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Garching. Die im Aufbau befindliche BayernKI steht allen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an den Hochschulen des Freistaats über ein einfaches und schnelles Zugangsverfahren zur Verfügung. Das NHR@FAU und das LRZ werden diese Infrastruktur weiter koordiniert ausbauen und bieten bereits heute ein umfangreiches Unterstützungs- und Informationsangebot an.
Wofür wird KI-Rechner Helma an der FAU eingesetzt?
Die neue KI-Infrastruktur wird bereits intensiv genutzt. Das Department Artificial Intelligence in Biomedical Engineering (AIBE) der FAU etwa erforscht, wie Ultraschall-Aufnahmen des Herzens von der KI generiert werden können. Diese künstlich erzeugten, aber realistischen Bildgebungsdaten haben keine datenschutzrechtlichen Einschränkungen und können zum Training anderer KI-Modelle oder auch in der Ausbildung genutzt werden. Ein weiteres Projekt, das am Lehrstuhl für Mustererkennung der FAU angesiedelt ist, entwickelt ein Sprachmodell für das deutsche Steuerrecht, das mithilfe einer automatisierten Datenpipeline hochqualitatives Trainingsmaterial erzeugt. Ziel ist es, KI-gestützte Analysen in komplexen Rechtsbereichen öffentlich zugänglich zu machen.
Bild: Hochleistungsrechner Helma, benannt nach einer der Gründerfiguren der FAU, Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth. (Foto: Julia Carl)
Wie können Forschende die KI-Rechner nutzen?
Für die KI-Projekte bietet das NHR@FAU nicht nur die benötigte Rechenleistung, sondern einen umfassenden Service: Die Nutzerinnen und Nutzer erhalten individuelle Unterstützung bei der Wahl der passenden Hardware-Ressourcen, bei Software-Anpassungen, bei der Optimierung ihrer Programme, bei der Verwaltung ihrer Daten und ganz allgemein bei der Organisation ihres Workflows. Außerdem überwachen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des NHR@FAU die laufenden KI-Trainings und Simulationen und bieten regelmäßig Workshops und Kurse für Einsteiger und Fortgeschrittene an.
Wie geht es mit den Supercomputern in Erlangen weiter?
Für den Ausbau des Hochleistungsrechnens im Bereich KI am NHR@FAU sowie am LRZ in Garching stellt der Freistaat Bayern im Rahmen der Hightech Agenda insgesamt 55 Millionen Euro zur Verfügung. Mit diesen Mitteln werden in den kommenden Jahren an beiden Standorten die KI-Ressourcen für Forschende aus Bayern weiter ausgebaut. Als nationales Zentrum wird das NHR@FAU im Rahmen des NHR-Programms gefördert und stellt Kapazitäten für Forschende bundesweit bereit. Weil der massive Ausbau der Hightech-Infrastruktur viel Platz und ein modernes Umfeld benötigt, soll bis 2030 das Nordbayerische Hochleistungsrechenzentrum auf dem FAU Campus Erlangen Süd entstehen und dem NHR@FAU ein neues energieeffizientes und nachhaltiges Zuhause bieten. Das Bauprojekt finanziert der Freistaat mit bis zu 270 Millionen Euro.
Direkt zum NHR@FAU Mehr über die BayernKI
Quelle: Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg










