GAIA-X – KI gegen akutes Nierenversagen

KI

Veröffentlicht 14.04.2021 03:20, Dagmar Finlayson

Ein verteilter Datenraum auf Basis von GAIA-X ermöglicht den Austausch von Daten und Algorithmen zwischen den Berliner Krankenhäusern. Mit einem KI-basierten Alarmsystem lässt sich eine bessere Früherkennung und damit eine Reduktion der Mortalität erreichen. Bereits bei der Ankunft im Krankenhaus profitieren davon die Patienten.


Das akute Nierenversagen ist ein häufig unerkanntes Problem in Krankenhäusern. So erleiden bis zu 20% aller Patientinnen und Patienten während eines stationären Aufenthalts ein akutes Nierenversagen, das innerhalb weniger Stunden oder Tage zu einer Einschränkung der Nierenfunktion führt.
In den frühen Stadien eines akuten Nierenversagens wird die Erkrankung häufig nicht erkannt, obwohl effektive Therapieoptionen zur Verfügung stehen. Die Mortalitätsraten eines akuten Nierenversagen liegen bei ca. 20% und können für schwere Fälle auf über 50% ansteigen. Durch das Fehlen von Krankenhaus übergreifenden Daten wird die Etablierung eines Algorithmus zur Früherkennung und damit die rechtzeitige Diagnose eines akuten Nierenversagens erschwert.
Der Use Case zielt darauf ab, Algorithmen zur Früherkennung von akutem Nierenversagen zu etablieren und ein akutes Nierenversagen durch den Austausch von Daten (Laborwerte, Diagnosen, Prozeduren) zwischen Berliner Krankenhäusern früher zu erkennen. So soll prototypisch eine Plattform zum Austausch von Daten und Algorithmen zwischen Krankenhäusern in Berlin und ein KI-basiertes Alarmsystem etabliert werden.

Mehrwert von „Projekt GAIA-X“

Die Bildung eines verteilten Datenraums, auf Basis von GAIA-X zum Austausch von Daten und Algorithmen zwischen den Berliner Krankenhäusern, kann zusammen mit einem KI-basierten Alarmsystem eine bessere Früherkennung und damit eine Reduktion der Mortalität erreichen.
Bereits bei der Ankunft im Krankenhaus profitieren Patientinnen und Patienten vom besseren Datenaustausch und der Entwicklung von Prädiktionsmodellen zur Früherkennung.
Darüber hinaus ermöglicht GAIA-X die Krankenhausübergreifende Vernetzung und erfüllt die Rahmenbedingungen, um mittels verteilten Lernens krankenhaustypische Algorithmen bereitzustellen und das medizinische Fachpersonal schon frühzeitig bei der Behandlung zu unterstützen.
Das Projekt unterstützt die Nutzung einer sicheren Infrastruktur mit einer dezentral organisierten Datenbasis und leistet damit einen Beitrag zur Datensouveränität. Es werden nur notwendige Gesundheitsdaten abgefragt und die Algorithmen zu den Daten bewegt.
Durch methodische Anwendung des verteilten Lernens können sensible Gesundheitsdaten rechtskonform vor Ort verarbeitet werden, zum Beispiel direkt im Krankenhaus. Eine sichere, vernetzte und multifunktionale Cloud-Umgebung ermöglicht zudem die Nutzung neuester KI-Analyse-Methoden.

Paten
Prof. Dr. Klemens Budde – Charité – Universitätsmedizin Berlin und Plattform Lernende Systeme
Dr. Thomas Schmidt – acatech und Plattform Lernende Systeme
Dr. Johannes Winter – acatech und Plattform Lernende Systeme



GAIA-X Förderwettbewerb - Innovative und praxisnahe Anwendungen und Datenräume im digitalen Ökosystem GAIA-X


Kurzbeschreibung
Beim GAIA-X Förderwettbewerb steht die Anwenderseite von GAIA-X im Vordergrund. Gefördert werden vorwettbewerbliche Vorhaben zur Entwicklung von Use Cases, d.h. konkrete Anwendungsbeispiele mit Leuchtturmcharakter, die die technologische Machbarkeit, den Nutzen von GAIA-X, die wirtschaftliche Umsetzbarkeit und Nutzbarkeit sowie die gesellschaftliche Akzeptanz innovativer digitaler Technologien und Anwendungen demonstrieren. Dies kann innerhalb einer bestehenden oder einer neuen Domäne innerhalb von GAIA-X oder domänenübergreifend erfolgen. Beteiligen können sich Verbundvorhaben, die aus mindestens drei und maximal zehn Partnern zusammengesetzt sind und mindestens ein KMU und/oder Start-up einschließen.
Die Ergebnisse sollen, sowohl in Deutschland als auch international, Impulse für die weitere Nachfrage nach GAIA-X-basierten datengetriebenen Anwendungen und Datenräumen generieren und zugleich die Anschlussfähigkeit für weitere Interessierte sicherstellen.
Die Antragstellung erfolgt in einem zweistufigen Verfahren.
Das Verfahren beginnt in der ersten Verfahrensstufe mit einer Skizzenvorlage. Dabei stehen die eingegangenen Vorhabenskizzen untereinander im Wettbewerb.
In der zweiten Verfahrensstufe werden die Interessenten mit positiv bewerteten Vorhabenskizzen aufgefordert, vollständige förmliche Förderanträge mit detaillierter Beschreibung des Vorhabens sowie einer Arbeits-, Finanz- und Verwertungsplanung vorzulegen.
Die Laufzeit der einzelnen Vorhaben sollte 18 Monate nicht unterschreiten und 36 Monate nicht überschreiten.
Hinweis: Die Inaussichtstellung von Fördermaßnahmen steht grundsätzlich unter dem Vorbehalt verfügbarer Haushaltsmittel und politischer Prioritäten.

Termin
07. Mai 2021 bis 12:00 Uhr
Einreichung der Skizzen (Ausschlussfrist!)

Kontakt:
Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen
Förderbekanntmachung „GAIA-X Förderwettbewerb“
Tulpenfeld 4
53113 Bonn
https://www.bnetza.de/gaia-x



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