"KIM wird Millionen Briefe und Faxe pro Jahr ersetzen"

gematik

Veröffentlicht 27.04.2021 05:00, Dagmar Finlayson

Arztbriefe per Post, die tagelang unterwegs sind, Faxe mit Befunden, die nicht deutlich zu erkennen sind – mit KIM (Kommunikation im Medizinwesen) geht es schneller und einfacher: Nachrichten und Dokumente können per E-Mail (mit oder ohne Anhang) sektorenübergreifend und flächendeckend in Deutschland ausgetauscht werden, z.B. von der Klinik zum Hausarzt und zum Apotheker. KIM ist als Teil der Telematikinfrastruktur (TI) verschlüsselt und fälschungssicher und verbindet erstmalig übergreifend alle Nutzer im Gesundheitswesen. Zum 1.10.2021 wird KIM verpflichtend für die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) benötigt. Die bundesweite Einführung geht voran. Mittlerweile stehen bereits mehrere zugelassene KIM-Anbieter zur Verfügung, zwischen denen die Nutzer wählen und KIM-E-Mail-Adressen bestellen können. Die Zulassung weiterer Firmen als KIM-Fachdienste durch die gematik läuft.

Für den Praxisalltag ist KIM ein großer Fortschritt: KIM bietet nicht nur sicheren Austausch, sondern spart auch Zeit (z.B. das Abtippen von Daten, Ausdrucken oder Einscannen der Post) und Kosten. „Das Einsparungspotential ist enorm. Pro Jahr werden knapp 80 Millionen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen, 140 Millionen Arztbriefe und 15 Millionen Heil- und Kostenpläne per Post verschickt oder gefaxt. Mit KIM kann das alles per E-Mail erledigt werden, wodurch alleine schon eine riesige Summe an Briefporto und Papierausdrucken gespart wird“, so Thomas Jenzen, Produktmanager bei der gematik GmbH.

KIM hat aber auch Vorteile für die Behandlung selbst: „KIM als datensensible Lösung ist perfekt für den Praxisalltag. Darauf haben wir Ärzte gewartet, denn damit liegen uns Befunde und Behandlungsergebnisse direkt und schneller vor. Der Versandweg wird wesentlich kürzer. Sobald der Arztbrief von einem Kollegen verschickt wird, kommt er binnen Minuten auf meinem Rechner an, dann kann ich sofort in die Nachbehandlung meiner Patienten einsteigen. Das ist für uns eine große Erleichterung in den Prozessen“, erklärt Khanh-Tho Duong, Arzt für Allgemein- und Rettungsmedizin.

Weiterer Vorteil: Im KIM-Adressbuch finden Nutzer mit einem Klick alle angeschlossenen Teilnehmenden und können diese direkt und sicher kontaktieren.

Für den Einsatz von KIM benötigen medizinische Einrichtungen:

·       E-Health-Konnektor

·       Kartenterminal(s)

·       einen Praxis-/Institutionsausweis (SMC-B)

·       einen Heilberufsausweis (HBA)

·       ein aktualisiertes Praxisverwaltungssystem bzw. Standard-E-Mailprogramm

·       eine KIM-E-Mailadresse von einem zugelassene KIM-Anbieter

 

Mehr zum Thema KIM:
https://www.gematik.de/anwendungen/kim/

https://fachportal.gematik.de/anwendun ... unikation-im-medizinwesen

 

Quelle Text: gematik

Quelle Bild: Pixabay/geralt


Lesen Sie mehr zum Thema "Digitalisierung"

Psychotherapie mit WhatsApp
Digitalisierung
Therapie
MindDoc auf Rezept als DiGA zugelassen
Digitalisierung
Schön Klinik Gruppe

Lesen Sie hier die neuesten Beiträge

Diese Webseite verwendet Cookies.   Mehr Info.      oder