10 Jahre Cyberabwehrzentrum - wichtig für die deutsche Sicherheitsarchitektur

BKA

Veröffentlicht 16.07.2021 08:00, Kim Wehrs

Cyberangriffe sind eine seit Jahren wachsende Bedrohung für alle Bereiche unserer Gesellschaft. Um diese behördenübergreifend abwehren und strafrechtlich verfolgen zu können, haben sich vor zehn Jahren das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), das Bundesamt für den Militärischen Abschirmdienst (BAMAD), das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV), das Bundeskriminalamt (BKA), der Bundesnachrichtendienst (BND), das Bundespolizeipräsidium (BPol) sowie das Kommando Cyber- und Informationsraum der Bundeswehr (KdoCIR) bzw. Vorgängerorganisationen, im Cyberabwehrzentrum, kurz Cyber-AZ, zusammengeschlossen. Zudem gehören das Zollkriminalamt (ZKA) und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht als assoziierte Stellen dem Cyber-AZ an.

Ziel dieses Zentrums mit Dienstsitz in Bonn war und ist ein verbesserter Informationsaustausch zwischen den beteiligten Behörden sowie eine stärkere Koordinierung von Schutz- und Abwehrmaßnahmen gegen IT-Sicherheitsvorfälle in Deutschland. Vorbild ist unter anderem das Gemeinsame Terrorismusabwehrzentrum (GTAZ) gewesen. Die leitenden Positionen werden in den
kommenden Jahren von den beteiligten Behörden rotierend übernommen. Das Cyber-AZ wird seit seiner Gründung vor zehn Jahren stetig weiterentwickelt. So haben die "Zentralstelle Cybercrime Bayern" der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg sowie die "Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime" der Staatsanwaltschaft Köln zum 1. Juni 2021 fachkundige Staatsanwälte in das Cyber-AZ entsandt. 

Cyberangriffe können Produktionsprozesse zum Erliegen bringen, zu kritischen Situationen im Gesundheitssystem führen oder Regierungsarbeit beeinträchtigen. Kern der Zusammenarbeit im Cyberabwehrzentrum ist die tägliche Lagebesprechung. Dabei bringen die beteiligten Behörden und Partner über ihre Verbindungspersonen aktuelle Cyberangriffe frühestmöglich ein. Gemeinsam bewerten sie die Vorkommnisse und stimmen ihr weiteres Vorgehen ab. Cyberattacken wie der großangelegte Hackerangriff auf den Bundestag im Jahr 2015, die Attacken der Ransomware Wannacry, die im Jahr 2019 unter anderem den Bahnverkehr massiv störte, oder das Schadprogramm Emotet, das tausende Rechner lahmlegte, wurden im Cyber-Abwehrzentrum erörtert, um gemeinsam Gegenmaßnahmen zu treffen.


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Foto: Adobe Stock / areebarbar


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