25 Jahre KH-IT-Bundesverband – stabil und erfolgreich

Jubiläum

Veröffentlicht 09.12.2021 06:30, Dagmar Finlayson

Der Bundesverband feiert sein 25-jähriges Bestehen

Kann jedes Krankenhaus alle Probleme lösen? Warum muss jeder alle Erfahrungen selbst machen? So lauteten die rhetorischen Fragen, die am 12. Dezember 1996 zur Gründung der „Arbeitsgemeinschaft der Krankenhaus-DV-Leiter“ in Kassel geführt haben. Damit startete der langjährige, erfolgreiche  Bundesverband für die Krankenhaus-IT.

Das Krankenhaus IT-Journal veröffentlicht in Ausgabe 6/2021 ausführliche Stimmen der „Gründungsväter“ des KH-IT (erscheint als Digital-Ausgabe am 15.12.2021).

Begonnen hat alles mit dem Auslaufen der Verträge zu den Bund-Länder Anwendungs-Programme Anfang der 90er Jahre und der Suche nach funktionierenden Anwendungen für das Krankenhaus. In der Zeit vor 1996 waren „starke IT-Kräfte in den Krankenhäusern“ zu beobachten,  Beispiel Baden Württemberg mit aktiven losen Zusammenschlüssen.

Seit 1989 gab es im Einzugsbereich der Region Mittlerer Oberrhein/Nordschwarzwald den „DV-Arbeitskreis Krankenhauswesen“, der sich umfassend mit allen IT-Anwendungen im Krankenhaus beschäftigte. In den Jahren 1994/1995 kam dann die Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft e.V. BWKG auf die Idee, diesen Arbeitskreis, der sich inzwischen auf die Einzugsgebietsregionen der Regionalen Rechenzentren ausgeweitet/etabliert hatte, zentral und auf ganz BW auszudehnen.

Unterstützt wurde dieses Vorhaben von Professor Dr. Jürgen Böse, Universitätsprofessor an der Universität Heilbronn/Heidelberg. Er lud zum „Forum EDV-Leiter(innen) in baden-württembergischen Krankenhäusern“ ein und versuchte, dieses Forum auf BWKG-Ebene im März 1996 zu institutionalisieren.

Auf diesem Forum spiegelte sich die damalige Hilflosigkeit der EDV-Leiter(innen) wider mit Blick auf die Krankenhaus-Informatik. Prof. Dr. Peter Haas, FH Dortmund erkannte das. Er rief am 11.  Dezember 1996 EDV-Leiter zusammen. Sie installierten die  Arbeitsgemeinschaft KH-IT ARGE KH-IT. Die Gründungsidee mit dem Akzent der Interessenvertretung ging im Wesentlichen von ihm aus. Er machte den Verantwortlichen Mut, sich als IT-Leiter in Krankenhäusern zu positionieren.

Die ARGE (Arbeitsgemeinschaft KH-IT) war der erste unabhängige Zusammenschluss der Leiter von Abteilungen deutscher Krankenhäusern. Die Akteure wollten den Erfahrungsaustausch hinsichtlich kommerziell verfügbarer Anwendungssysteme und neuer Technik fördern und erarbeitete Empfehlungen auf dem Gebiet der (damals) EDV und Informationsverarbeitung im Krankenhaus weitergeben. Die Gründungsidee mit dem Akzent der Interessenvertretung ging besonders von Prof. Dr. Peter Haas, FH Dortmund, aus. Er machte den Verantwortlichen Mut, sich als IT-Leiter in Krankenhäusern zu positionieren.

In der Einladung zur konstituierenden Sitzung der Arbeitsgemeinschaft der Klinik-DV-Leiter am 11. Dezember 1996 in die Städtischen Kliniken Kassel, stand: „Im Mai diesen Jahres (1996) kam es am Rande der Fachtagung ,,Praxis der  lnformationsverarbeitung im Krankenhaus" zu einer Diskussion zwischen DV-Vertretern aus kommunalen bzw. nicht-universitären Krankenhäusern und Vertretern der universitär orientierten Arbeitsgruppe ,,Krankenhausinformationssysteme" der Fachgesellschaft GMDS. lm Rahmen dieser Diskussion wurde vor allem mehr Bezug zu Alltagsthemen der lnformationsverarbeitung auch in nicht-universitären und auch kleineren Krankenhäusern eingefordert. Daraus entstand die ldee, eine Arbeitsgemeinschaft von DV-Leitern nicht-universitärer Krankenhäuser zu gründen.“

Unterzeichner der Einladung waren Prof. Dr. Peter Haas, FH Dortmund, Dr. Christian Bieler, LBK Hamburg, und Günther Nolte, Städt. Kliniken Kassel. Es hatten sich über 50 Teilnehmer angemeldet. Fotos wurden wohl nicht gemacht, weil vermutlich keiner auch nur annähernd ahnen konnte, was daraus einmal werden würde.

Der erste Vorstand der Gemeinschaft wurde am 15.12.1996 in Kassel gewählt. Zwei Jahre später wurde Heiko Ries in den Vorstand des Bundesverbandes gewählt. Er wurde im Jahr 2000 zu dessen Vorsitzenden. Im Vorsitz folgte ihm 2019 Horst-Dieter Beha nach, der seit 2003 im KH-IT dabei ist.

25 Jahre Bundesverband für die Krankenhaus-IT

Seit mittlerweile 25 Jahren ist der KH-IT der Bundesverband für die Krankenhaus-IT-Leiter/IT-Leiterinnen. Die Gründung des „KH-IT“ erfolgte im März 2003 in Leipzig. Damals wurde aus der „Arbeitsgemeinschaft KH-IT“ der KH-IT e.V. Mit dem KH-IT-Bundesverband entstand eine offizielle Fachvertretung gegenüber Spitzenverbänden der Software-Industrie sowie auch der Politik.
Die ersten Jahre des Bundesverbandes waren geprägt davon, den eigenen Weg zu suchen. Richtung und Ziele des KH-IT kristallisierten sich in der folgenden Zeit heraus. Diese Kernpunkte stellen auch derzeit das Fundament für die Mitglieder dar.

Erfolgreicher Bundesverband für die Krankenhaus-IT

Der Verband vertritt die Interessen der Krankenhaus-IT Leiterinnen und Leiter. Er macht es sich zur Aufgabe, die Stellung der IT in der Klinik zu stärken im Sinne einer bestmöglichen und wirtschaftlichen Unterstützung der Patientenversorgung. Die Idee: IT-Verantwortliche können diesen wichtigen Beitrag nur gemeinsam gestalten.

Der KH-IT vertritt die Interessen der Mitglieder in Politik und Verbänden / Industrie, mit Veröffentlichungen, Lobbyarbeit und verschiedensten Aktivitäten. Alles ist getragen mit ehrenamtlicher Arbeit und viel Fachkompetenz - getreu dem KH-IT-Motto: "Aus der Praxis - Für die Praxis". Schon 1996 waren gegenüber der HW-/SW-lndustrie gemeinsame (An-)Forderungen an Klinik-Software und technischen Schnittstellen formuliert, gegenüber der Politik und Krankenhaus-Verbänden wurden Rahmenbedingungen genannt für die Arbeit, z.B. bei Standards für die Personalausstattung.

IT-Verantwortliche als Führungskraft können von der KH-IT-Mitgliedschaft auf verschiedene Weise profitieren. So sorgt der KH-IT regelmäßig für Diskussionen über die aktuellen Entwicklungen und Trends im Gesundheitswesen. Die KH-IT-Herbst- und Frühjahrstagungen sind in der Branche Trendsetter für den Meinungsaustausch über die Zukunft der Krankenhaus-IT. Im Laufe der Jahre entwickelte der KH-IT-Seminare in verschiedenen Bereichen für seine Mitglieder. Zum Verbandsangebot gehört weiterhin ein Arbeitsrechtsschutz, der im Mitgliedsbeitrag enthalten ist, und durch den jedes ordentliche Mitglied arbeits- und strafrechtsversichert ist.

Networking innerhalb und außerhalb des KH-IT ist ein wesentlicher Bestandteil der Verbandsarbeit. Die KH-IT-Mitglieder nutzen die gute Vernetzung mit anderen Berufsverbänden, insbesondere mit den Kooperationspartnern GMDS und DVMD. Weitere Kooperationen sind geplant.

Fels in der Brandung

„Er ist eine feste Größe in der Health-IT-Szene geworden und prägt diese mit. Dies ist umso wichtiger, da das Thema IT im Gesundheitswesen in den vergangenen 20 Jahren enorm Fahrt aufgenommen hat und „Digital Health“, „eHealth“ und wie das alles heute auf den unzähligen fast wöchentlich stattfindenden Kongressen so genannt wird in aller Munde ist. Da ist dann ein Fels in der Brandung, wie der KH-IT wichtig, Experten, die wissen, wovon sie wirklich sprechen. (Prof. Dr. Peter Haas, Auszug aus dem Grußwort, „Jubiläumsausgabe 20 Jahre Bundesverband KH-IT - Aus der Praxis für die Praxis“)

 

Prof. Dr. Peter Haas: „Da ist dann ein Fels in der Brandung wie der KH-IT wichtig, Experten, die wissen, wovon sie wirklich sprechen.“

 

 

Von Wolf-Dietrich Lorenz
Foto: Adobe Stock / mtrlin


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