Stress & Co.: Arbeit in der Krankenhaus-IT

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Veröffentlicht 01.12.2023 14:30, Kim Wehrs

Die Arbeit in der Krankenhaus-IT ist ein herausforderndes und verantwortungsvolles Aufgabengebiet. IT-Mitarbeiter in Krankenhäusern sind für die Funktionsfähigkeit der medizinischen IT-Systeme verantwortlich. Sie stellen sicher, dass die Systeme stabil laufen, die Daten sicher sind und die Anwender in der Nutzung der Systeme beherrschen. Die Arbeit in der Krankenhaus-IT ist jedoch mit problematischen Belastungen verbunden. Macht Arbeit in der Krankenhaus-IT krank? 

Chronische Müdigkeit, Nervosität, Schlafstörungen und Magenbeschwerden: Laut einer Studie leiden IT-Kräfte bis zu viermal so häufig unter psychosomatischen Beschwerden wie der Durchschnitt der Beschäftigten in Deutschland. Die Belastungen in der Krankenhaus-IT sind oft auf strukturelle Probleme zurückzuführen. Dazu gehören Fachkräftemangel: Die  IT-Branche fährt Mangelverwaltung. Dies führt dazu, dass IT-Mitarbeiter in Krankenhäusern oft überlastet sind. Weiterhin kommen unzureichende Ressourcen hinzu: Krankenhäuser haben oft nicht die finanziellen Mittel, um die IT-Infrastruktur ausreichend zu modernisieren und zu erweitern. Dies kann zu Problemen bei der Systemsicherheit und der Anwenderfreundlichkeit führen.
 

Auswirkungen auf Mitarbeiter

Die Belastungen in der Krankenhaus-IT können zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen, darunter Stress:  körperliche und psychische Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Angstzuständen und Depressionen. Ebenso tritt Erschöpfung auf und kann zu Konzentrationsschwierigkeiten, Fehlern und Arbeitsunfällen führen.Burnout ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die zu körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen führen kann.
 

Veränderungen bei Arbeit durch das Krankenhaus

Die Krankenhäuser selbst können ebenfalls dazu beitragen, die Belastungen in der Krankenhaus-IT zu reduzieren. Dazu gehören Investitionen in die IT-Infrastruktur: Krankenhäuser sollten in die Modernisierung und Erweiterung der IT-Infrastruktur investieren. Dies würde die Systemsicherheit und die Anwenderfreundlichkeit verbessern und den Arbeitsaufwand für die IT-Mitarbeiter reduzieren.

Im Blick steht die Stärkung der IT-Abteilung: Krankenhäuser sollten die IT-Abteilung stärken und den IT-Mitarbeitern mehr Verantwortung übertragen. Dies würde dazu beitragen, die Motivation und die Arbeitszufriedenheit zu erhöhen.

Nicht zuletzt ist die Verbesserung der Kommunikation wichtig: Krankenhäuser sollten die Kommunikation zwischen der IT-Abteilung und den anderen Abteilungen verbessern. Dies würde dazu beitragen, die Anforderungen der Anwender besser zu verstehen und die IT-Systeme an diese anzupassen.

IT-Fachkräftemangel kontra Arbeitszeitverkürzung: Um die Belastungen in der Krankenhaus-IT zu reduzieren, gibt es verschiedene Ansätze. Ein Ansatz ist die Arbeitszeitverkürzung. Durch eine Arbeitszeitverkürzung von beispielsweise 40 auf 35 Stunden pro Woche könnte der Arbeitsdruck reduziert werden. Allerdings könnte dies zu einem weiteren Fachkräftemangel führen.

An den Belastungen in der Krankenhaus-IT als ernstzunehmendes Problem sollten Krankenhäuser und IT-Dienstleister gemeinsam daran arbeiten, die Arbeitsbedingungen in der Krankenhaus-IT zu verbessern. Durch gezielte Maßnahmen wie Arbeitszeitverkürzung, Investitionen in die IT-Infrastruktur und die Stärkung der IT-Abteilung können die Belastungen reduziert und die Gesundheit der IT-Mitarbeiter geschützt werden.
 

Krankenstand und Kosten 

Die Höhe des Krankenstandes resultiert aus der Zahl der Krankmeldungen und deren Dauer. Im Jahr 2021 lagen im Bereich Gesundheits- und Sozialwesen (6,2 %) sowohl die Zahl der Krankmeldungen als auch die mittlere Dauer der Krankheitsfälle über dem Durchschnitt. (1) 

Die täglichen Ausfallkosten eines Mitarbeiters in der Krankenhaus-IT liegen in Deutschland l bei bis zu rund 3000 Euro. (2) Diese Kosten setzen sich aus verschiedenen Faktoren zusammen, darunter:

·Verlust an Produktivität: Durch den Ausfall eines Mitarbeiters kann die Krankenhaus-IT nicht mehr in vollem Umfang betrieben werden. Dies führt zu einem Verlust an Produktivität, da beispielsweise Patientendaten nicht mehr erfasst oder bearbeitet werden können.

·Kosten für die Ersatzbeschaffung: Wenn ein Mitarbeiter ausfällt, muss er durch einen anderen Mitarbeiter ersetzt werden. Dies kann zu zusätzlichen Kosten für die Krankenhaus-IT führen, da der Ersatzmitarbeiter möglicherweise mehr Gehalt erhält oder zusätzliche Schulungen benötigt.

·Kosten für die Behebung des Ausfalls: Wenn ein Mitarbeiter ausfällt, muss der Ausfall zunächst behoben werden. Dies kann zu zusätzlichen Kosten für die Krankenhaus-IT führen, da beispielsweise externe Dienstleister beauftragt werden müssen.

Die täglichen Ausfallkosten können je nach Größe des Krankenhauses und der Komplexität der IT-Infrastruktur variieren. In kleineren Krankenhäusern mit weniger komplexen IT-Systemen sind die Ausfallkosten in der Regel geringer. 

Um Arbeitsbelastungen in der Krankenhaus-IT zu reduzieren, sollten Maßnahmen wie die Implementierung effizienter Softwarelösungen, Schulungen für das IT-Personal, verbesserte Arbeitsabläufe und regelmäßige Systemwartung ergriffen werden. Die Automatisierung von wiederkehrenden Aufgaben und die Förderung einer gesunden Work-Life-Balance tragen ebenfalls zur Entlastung bei.
 

(1) Krankheitsbedingte Fehlzeiten in der deutschen Wirtschaft im Jahr 2021, Markus Meyer, Lisa Wing und Antje Schenkel 

(2) Branchenverband Bitkom: Kosten für IT-Ausfall in Kliniken, (2022)

 

Arbeitsbelastung in der Krankenhaus-IT reduzieren

Die Arbeitsbelastung in der Krankenhaus-IT wird durch verschiedene Faktoren verursacht, darunter:

·Fachkräftemangel, steigende Anforderungen an die IT-Systeme, hohe Komplexität der IT-Systeme, ständige Veränderung der Anforderungen

·Investitionen in die IT-Infrastruktur: Krankenhäuser sollten in eine moderne und skalierbare IT-Infrastruktur investieren, um die Anforderungen der digitalen Transformation zu erfüllen.

 

Maßnahmen, um die Arbeitsbelastung in der Krankenhaus-IT zu reduzieren:

·Investitionen in die IT-Infrastruktur: Krankenhäuser sollten in eine moderne und skalierbare IT-Infrastruktur investieren, um die Anforderungen der digitalen Transformation zu erfüllen.

·Stärkung der IT-Sicherheit: Krankenhäuser sollten ihre IT-Sicherheitsmaßnahmen weiter stärken, um die Patientendaten zu schützen.

·Attraktivere Arbeitsbedingungen: Krankenhäuser sollten attraktivere Arbeitsbedingungen für IT-Mitarbeiter schaffen, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen. 

 

Autor: Wolf-Dietrich Lorenz
Foto: Adobe Stock / Photobank


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