Ein Traum wurde Realität - Zukunftspreisgekrönte MRT-Technologie für Anden-Krankenhaus

MRT

Veröffentlicht 06.10.2025 08:50, Kai Wehrs

Zukunftspreisträger übergeben innovatives MRT-Gerät als gemeinsame Spende an ein peruanisches Hospital in den Anden - Auf 2.700 Metern Höhe liegt das peruanische Missionshospital Diospi Suyana, auf einem Gipfel mitten in den Anden.

Hier traf sich Prof. Dr. Michael Uder, Direktor des Radiologischen Instituts des Uniklinikums Erlangen, Mitte August 2025 mit Dr. Stephan Biber und Dr. David Grodzki, beide Ingenieure bei Siemens Healthineers, zu einem wichtigen Anlass: Gemeinsam übergaben sie jetzt offiziell eine neuentwickelte MRT-Technologie an das dortige Hospital.

Bild: Drei Mitarbeiterinnen und drei Mitarbeiter der Radiologie des Uniklinikums Erlangen fliegen nacheinander in drei Teams nach Peru, um das gespendete MRT einzurichten, die Kolleginnen und Kollegen vor Ort zu schulen, gemeinsam die ersten Patientinnen und Patienten zu untersuchen und das Gerät schließlich zu übergeben (v. l. n. r.): Laura Schwarzfärber, Frederic Balling, Andrea Mühl, Prof. Dr. Uder, Dr. Christine Hauer und Dr. David Schinz. Foto: Michael Rabenstein/Uniklinikum Erlangen

Das Trio hatte das Gerät speziell für Regionen mit begrenzter Infrastruktur konzipiert und wurde dafür mit dem Deutschen Zukunftspreis 2023 ausgezeichnet. Mit dem Preisgeld stifteten die drei Experten ein Modell des innovativen Magnetom Free.Star Scanners für die abgelegene Klinik. In den Monaten zuvor hatten Mitarbeitende der Radiologie des Uniklinikums Erlangen die Teams vor Ort bereits in der Nutzung und Anwendung des MRTs geschult. „Wir alle haben uns vom Spirit dieses außergewöhnlichen Hospitals berühren lassen“, sagt Prof. Uder. „Die Begeisterung für Medizin ist dort einfach überall spürbar.“

Internationale Missionsärztinnen und -ärzte unterstützen das Hospital Diospi Suyana ehrenamtlich und werden von einem Unterstützungsnetzwerk in ihrer jeweiligen Heimat finanziert. „Sie arbeiten unglaublich professionell, mit viel Sorgfalt und Respekt gegenüber den behandelten Menschen. Ihre Begeisterung an allem, was sie dort tun, ist das beste Beispiel, was klinische Medizin wirklich bedeutet“, schwärmt Prof. Uder. „Mich hat das völlig in den Bann gezogen, und ich habe nach den Feierlichkeiten jede freie Minute in der Ambulanz oder beim MRT verbracht, um gemeinsam mit ihnen zu helfen.“ Die intensiven Erfahrungen vor Ort überzeugten die drei Preisträger einmal mehr von der Richtigkeit ihrer Entscheidung, die innovative Technologie in einer Klinik zu installieren, die dazu bisher überhaupt keinen Zugang hatte. „Wir hatten uns zuvor Krankenhäuser in der ganzen Welt angesehen, die dafür infrage gekommen wären. Und dann standen wir bei der Übergabe zusammen mitten im Hochland der Anden, sozusagen in der Mitte von Nirgendwo, und sahen, dass unser Traum Realität geworden ist. Das war sehr bewegend“, sagt Michael Uder. 

Hightech-Medizin für die indigene Bevölkerung

Zehn Jahre Entwicklungsarbeit stecken im Magnetom Free.Star Scanner, der den Deutschen Zukunftspreis 2023 erhielt, weil mit ihm das Ziel erreicht wurde, die Komplexität und die Kosten der Magnetresonanz-Technologie zu verringern – und dennoch eine hochauflösende und medizinisch aussagekräftige Bildgebung zu gewährleisten. Damit kann das Gerät auch von Kliniken in Ländern mit wenig entwickelter Infrastruktur eingesetzt werden. Das Missionshospital Diospi Suyana (übersetzt: „Vertrauen auf Gott“) in der Andenstadt Curahuasi wurde am 31. August 2007 eingeweiht, um die medizinische Versorgung der indigenen Quechua in Südperu zu gewährleisten. Allein auf der Basis von Spenden und ehrenamtlicher ärztlicher Arbeit hat es sich es sich zu einem der modernsten Krankenhäuser Perus entwickelt und konnte am 24. September 2025 die Behandlung seines 600.000sten Patienten feiern. 

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Bild: Offizielle Übergabe: Die Preisträger Dr. David Grodzki, Dr. Stephan Biber (v. l., beide Siemens Healthineers) und Prof. Dr. Michael Uder (2. v. r.) durchschnitten gemeinsam mit Lissete Mathey (Siemens Healthineers Peru) und Hospitalgründer Klaus John (r.) die roten Bänder vor dem neu installierten MRT-Gerät. Foto: Diospi Suyana e. V. („Bildhintergrund angepasst aus gestalterischen Gründen.“)

Quelle: © Universitätsklinikum Erlangen 


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