Patientenportale in der Praxis: Erfahrungen und Ausblick

Patientenportal von x-tention

Veröffentlicht 25.11.2025 14:30, Kim Wehrs

Das Thema Patientenportale hat in den letzten Jahren durch das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) stark an Bedeutung gewonnen. Viele Krankenhäuser stehen nun an dem Punkt, die implementierten Lösungen in den Klinikalltag zu überführen. Dr. Ralf Brandner, Geschäftsführer von x-tention, spricht darüber, wie das gelingt, welche Rolle Interoperabilität spielt und wie sich das Patientenportal von x-tention in der Praxis bewährt.

1. Ihr Patientenportal ist inzwischen bei verschiedenen Kliniken im Einsatz. Welche Erfahrungen haben Sie aus den bisherigen Projekten gewonnen?
Unsere bisherigen Projekte haben gezeigt, dass die Einführung eines Patientenportals nur der erste Schritt ist. Entscheidend ist, dass die Portalfunktionen wirklich in die alltäglichen klinischen Abläufe integriert werden. Und genau darin liegt die eigentliche Herausforderung – und Chance. Das bedeutet oft, dass Prozesse im Krankenhaus harmonisiert oder neu gedacht werden müssen. Dabei begleiten wir unsere Kunden intensiv, von der technischen Umsetzung und der Prozessberatung bis hin zur organisatorischen Einbindung und dem Rollout in den Fachbereichen. All dies ist entscheidend, um die Nutzung wirklich in den Klinikalltag zu bringen und Mehrwert für Patienten und Personal zu schaffen. 

2. Was zeichnet das Patientenportal von x-tention besonders aus?
Unser Patientenportal basiert auf der Orchestra eHealth Suite und erfüllt die Muss-Kriterien und wesentliche Kann-Kriterien des KHZG-Fördertatbestands 2. Das Patientenportal unterstützt das Aufnahme-, Behandlungs- und Entlassmanagement. Ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal ist die tiefe Integration in die Primärsysteme der Kliniken. Über unsere Interoperabilitätsplattform auf Basis von HL7, IHE und FHIR können wir Daten sicher und standardisiert austauschen. 

Die Patienten profitieren von einer intuitiven Bedienung, während das Klinikpersonal in den gewohnten Systemen arbeiten kann. Zu den zentralen Funktionen gehören u.a. die einrichtungsübergreifende Online-Terminbuchung, das Ausfüllen digitaler Formulare, der sichere Dokumentenaustausch sowie eine integrierte Nachrichtenfunktion, die wie der TI-Messenger auf dem interoperablen Matrix-Protokoll basiert. Zudem können medizinische und administrative Informationen über ein Content Management-System bereitgestellt und Nachsorgeplattformen nahtlos eingebunden werden.

3. Die Integration in heterogene IT-Landschaften der Krankenhäuser gilt als große Herausforderung. Wie gelingt Ihnen dies mit dem Portal von x-tention?

Das ist tatsächlich eine große Herausforderung, aber auch einer unserer größten Stärken: Dank der Vielzahl an Schnittstellen und unserer tief integrierten Interoperabilitätsplattform können wir unser Patientenportal in praktisch alle KIS- und Archivsysteme einbinden. Dabei stoßen wir natürlich manchmal auf technische Grenzen, etwa wenn bestimmte Schnittstellen noch nicht ausreichend vorhanden bzw. standardisiert sind. Dennoch gelingt uns durch unsere flexiblen Werkzeuge eine stabile und praxistaugliche Integration, selbst in komplexen IT-Umgebungen.

4. Wie stellen Sie Ihre Lösung technisch bereit – aus der Cloud oder On-Premise?
Wir bieten unseren Kunden volle Flexibilität: Das Patientenportal kann sowohl in der jeweiligen Kundenumgebung betrieben als auch aus der Cloud bereitgestellt werden. Für den Cloud-Betrieb verfügen wir über ein C5-Testat, das höchste Sicherheitsstandards bestätigt. Viele Einrichtungen nutzen heute hybride Szenarien. Wichtig ist für uns, dass die Lösung optimal in die bestehende IT-Strategie passt.

5. Wie geht es mit dem Thema Patientenportal nach Abschluss der KHZG-Projekte weiter?
Das KHZG war ein wichtiger Startpunkt, doch das Thema ist längst nicht abgeschlossen. Der Fokus verschiebt sich jetzt von der Einführung hin zur nachhaltigen Nutzung. Wir sehen, dass viele Kliniken aktuell an der Schwelle stehen: Die Portale sind technisch umgesetzt, doch die vollumfängliche Nutzung in allen Bereichen liegt oft noch vor ihnen. Genau hier setzen wir mit Beratung und Prozessbegleitung an, die wir in diesem Bereich weiter ausbauen wollen, denn wir verstehen uns nicht nur als Technologieanbieter, sondern als langfristiger Partner der Kliniken auf ihrem digitalen Weg. 

Unser Patientenportal wird stetig weiterentwickelt – immer mit dem Ziel, es noch tiefer in die klinischen Prozesse zu integrieren und die Nutzererfahrung weiter zu verbessern. Dabei denken wir auch über den Tellerrand des KHZG hinaus: Intersektorale Vernetzung und die Nutzung der Daten für zukünftige Anwendungsszenarien werden eine immer wichtigere Rolle spielen. Wir wollen dazu beitragen, dass das Patientenportal nicht nur eine gesetzliche Anforderung erfüllt, sondern zu einem echten Mehrwert für Patienten und Behandler wird.
 

Fazit:
Das Patientenportal von x-tention steht für tiefe Integration, hohe Interoperabilität und praxisnahe Nutzung. Es unterstützt nicht nur die digitale Patientenkommunikation, sondern treibt auch die Vernetzung im Gesundheitswesen aktiv voran – ein entscheidender Faktor für den nachhaltigen Erfolg der digitalen Transformation in den Kliniken.

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Quelle: Text und Bild: x-tention


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